Onno Klopp: Unterschied zwischen den Versionen

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Klopp Onno, * 9. Oktober 1822 Leer, Ostfriesland, † 9. August 1903 Wien 14, Einwanggasse 28, Historiker, Publizist. Studierte an den Universitäten Bonn, Berlin und Göttingen Philologie, Geschichte und evangelische Theologie (Dr. phil. 1846), wurde aufgrund seiner Fähigkeiten an den Hof des Königs von Hannover berufen und 1866 mit der Reorganisierung des staatlichen Archivwesens betraut. Als König Georg V. von Hannover nach der Annexion seines Landes durch Preußen (1866) nach Wien ins Exil gehen musste ([[Cumberlandstraße]]), begleitete ihn Klopp (1872 österreichsche Staatsbürgerschaft, 1873 Konvertierung zum Katholizismus). Er unterstützte als Großdeutscher den politischen Kurs Luegers und war mit dem christsozialen Sozialpolitiker Karl von Vogelsang befreundet (Mitarbeit am konservativen "Vaterland"). 1876-1885 unterrichtete er die Söhne Erzherzog Karl Ludwigs (von denen Franz Ferdinand 1889 Thronfolger wurde). 1883 geriet Klopp anlässlich der 200-Jahr-Feier der Zweiten Türkenbelagerung ins Kreuzfeuer des deutschnationalen Bürgertums, weil er erstmals die Rolle des Tschechen Zdenko Graf Caplirs herausstrich und das Ausmaß der Kampfteilnahme der Wiener Bürger korrigierte. Er wohnte 14, Einwanggasse 28 (ab 1871); hier fanden zahlreiche Zusammenkünfte und Gespräche zwischen Anhängern des politischen Katholizismus Deutschlands und päpstlichen Diplomaten statt. Siehe [[Onno-Klopp-Gasse]].
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Als König Georg V. von Hannover nach der Annexion seines Landes durch Preußen (1866) nach Wien ins Exil gehen musste ([[Cumberlandstraße]]), begleitete ihn Klopp (1872 österreichsche Staatsbürgerschaft, 1873 Konvertierung zum Katholizismus). Er unterstützte als Großdeutscher den politischen Kurs [[Karl Lueger|Luegers]] und war mit dem christsozialen Sozialpolitiker [[Karl von Vogelsang]] befreundet (Mitarbeit am konservativen "Vaterland"). 1876-1885 unterrichtete er die Söhne Erzherzog Karl Ludwigs (von denen Franz Ferdinand 1889 Thronfolger wurde). 1883 geriet Klopp anlässlich der 200-Jahr-Feier der Zweiten Türkenbelagerung ins Kreuzfeuer des deutschnationalen Bürgertums, weil er erstmals die Rolle des Tschechen Zdenko Graf Caplirs herausstrich und das Ausmaß der Kampfteilnahme der Wiener Bürger korrigierte. Er wohnte 14, Einwanggasse 28 (ab 1871); hier fanden zahlreiche Zusammenkünfte und Gespräche zwischen Anhängern des politischen Katholizismus Deutschlands und päpstlichen Diplomaten statt.  
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== Literatur ==
 
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*Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 1/1963 , Heft 49, S. 10 f.
 
*Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 1/1963 , Heft 49, S. 10 f.
 
*Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 12
 
*Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 12
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* Ostfriesische Landschaft: Onno Klopp. URL: http://www.ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/user_upload/BIBLIOTHEK/BLO/Klopp.pdf
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==Links==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Onno_Klopp Wikipedia: Onno Klopp]

Version vom 13. August 2015, 11:55 Uhr

Daten zur Person
Personenname Klopp, Onno
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 11795
GND 118777459
Wikidata
Geburtsdatum 9. Oktober 1822
Geburtsort Leer, Ostfriesland
Sterbedatum 9. August 1903
Sterbeort Wien
Beruf Historiker, Publizist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.08.2015 durch WIEN1.lanm09bar
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 14., Einwanggasse 28 (Sterbeadresse)
  • 14., Einwanggasse 28 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Klopp Onno, * 9. Oktober 1822 Leer, Ostfriesland, † 9. August 1903 Wien 14, Einwanggasse 28, Historiker, Publizist. Studierte an den Universitäten Bonn, Berlin und Göttingen Philologie, Geschichte und evangelische Theologie (Dr. phil. 1846), wurde aufgrund seiner Fähigkeiten an den Hof des Königs von Hannover berufen und 1866 mit der Reorganisierung des staatlichen Archivwesens betraut.

Als König Georg V. von Hannover nach der Annexion seines Landes durch Preußen (1866) nach Wien ins Exil gehen musste (Cumberlandstraße), begleitete ihn Klopp (1872 österreichsche Staatsbürgerschaft, 1873 Konvertierung zum Katholizismus). Er unterstützte als Großdeutscher den politischen Kurs Luegers und war mit dem christsozialen Sozialpolitiker Karl von Vogelsang befreundet (Mitarbeit am konservativen "Vaterland"). 1876-1885 unterrichtete er die Söhne Erzherzog Karl Ludwigs (von denen Franz Ferdinand 1889 Thronfolger wurde). 1883 geriet Klopp anlässlich der 200-Jahr-Feier der Zweiten Türkenbelagerung ins Kreuzfeuer des deutschnationalen Bürgertums, weil er erstmals die Rolle des Tschechen Zdenko Graf Caplirs herausstrich und das Ausmaß der Kampfteilnahme der Wiener Bürger korrigierte. Er wohnte 14, Einwanggasse 28 (ab 1871); hier fanden zahlreiche Zusammenkünfte und Gespräche zwischen Anhängern des politischen Katholizismus Deutschlands und päpstlichen Diplomaten statt.

Onno-Klopp-Gasse.

Literatur

  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 2. Bern: Francke 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Literatur- und Werkverzeichnis)
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 1/1963 , Heft 49, S. 10 f.
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 12
  • Ostfriesische Landschaft: Onno Klopp. URL: http://www.ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/user_upload/BIBLIOTHEK/BLO/Klopp.pdf

Links