Nußdorfer Brauerei

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von 1819
Datum bis 1950
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 22177
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.11.2018 durch WIEN1.lanm08su4
  • 19., Hackhofergasse 9

Frühere Adressierung
  • Altes Brauhaus

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48° 15' 38.59" N, 16° 21' 46.14" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Nussdorfer Brauerei (19, Hackhofergasse 9). Sie wurde 1819 vom Brauersohn Franz Xaver Bosch aus Wallerstein in Bayern im ehemaligen Jesuitenkollegium in Nussdorf, das nach der Aufhebung des Ordens zunächst für militärische Zwecke verwendet worden war, begründet und entwickelte sich als einzige Wiener Brauerei zur K. u. k. Hofbrauerei. Bosch braute hier zunächst das sehr dunkle „St. Thomas Bräu", das in „Plutzern" serviert, ungemein beliebt war. Boschs Tochter Albertine heiratete 1859 den preußischen Leutnant Karl Adolf von Bachofen (ab 1906 Freiherr von Echt). Die Brauerei wurde mehrfach erweitert; unter anderem baute man auf dem Plateau über den Kellereien den sogenannten Bockkeller und einen Aussichtsturm. Bald zählte die Nussdorfer Brauerei zu den beliebtesten Ausflugszielen der Wiener Umgebung und hatte einen Ausstoß von 154.440 Hektoliter Bier. 1950 erfolgte die Fusionierung mit der Schwechater Brau AG. Die Brauereieinrichtung wurde auf abenteuerliche Weise nach Brasilien transferiert, wo man 1953 den Betrieb aufnahm und diese später an die größte brasilianische Brauerei „Agudos" verkauft wurde. Der Urenkel Bachofens, Henrik Bachofen-Echt, begann 1984 im ehemaligen Freihof in Nussdorf mit dem Bierbrauen als Hobby und erzeugte bis zur Einstellung des Betriebs 2004 vier Sorten. An der Stelle des nach dem Zweiten Weltkrieg demolierten Brauhauses befindet sich eine Eigentumswohnhaussiedlung.

Literatur

  • Frauenblatt, 20.07.1991
  • Christian M. Springer / Alfred Paleczny / Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2017, S. 150-163