Nußdorfer Brauerei: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Sonstiges |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien }} Nußdorfer Brauerei (19, Hackhofergasse 9). Sie wurde 1819 vom Brauersohn Franz Xaver Bosch …“)
 
Zeile 2: Zeile 2:
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
}}
 
}}
Nußdorfer Brauerei (19, Hackhofergasse 9). Sie wurde 1819 vom Brauersohn [[Franz Xaver Bosch]] aus Wallerstein in Bayern im ehemaligen Jesuitenkollegium in Nußdorf, das nach der Aufhebung des Ordens zunächst für militärische Zwecke verwendet worden war, begründet und entwickelte sich als einzige Wiener Brauerei zur K. u. k. Hofbrauerei. Bosch braute hier zunächst das sehr dunkle „St. Thomas Bräu", das. in „Plutzern" serviert, ungemein beliebt war. Boschs Tochter Albertine heiratete 1859 den preußischen Leutnant [[Karl Adolf Bachofen]] (ab 1906 Freiherr von Echt). Die Brauerei wurde mehrfach erweitert; unter anderem baute man auf dem Plateau über den Kellereien den sogenannten Bockkeller und einen Aussichtsturm. Bald zählte die Nußdorfer Brauerei zu den beliebtesten Ausflugszielen der Wiener Umgebung und hatte einen Ausstoß von 154.440 Hektoliter Bier. 1950 erfolgte die Fusionierung mit der Schwechater Brau AG. Die Brauereieinrichtung wurde auf abenteuerliche Weise nach Brasilien transferiert, wo man 1953 den Betrieb aufnahm und diese später an die größte brasilianische Brauerei „Agudos" verkauft wurde. Der Urenkel Bachofens, Henrik Baron Bachofen von Echt, begann 1984 im ehemaligen Freihof in Nußdorf mit dem Bierbrauen als Hobby und erzeugt vier Sorten. An der Stelle des nach dem Zweiten Weltkrieg demolierten Brauhauses befindet sich eine Eigentumswohnhaussiedlung.
+
Nußdorfer Brauerei (19, Hackhofergasse 9). Sie wurde 1819 vom Brauersohn [[Franz Xaver Bosch]] aus Wallerstein in Bayern im ehemaligen Jesuitenkollegium in Nußdorf, das nach der Aufhebung des Ordens zunächst für militärische Zwecke verwendet worden war, begründet und entwickelte sich als einzige Wiener Brauerei zur K. u. k. Hofbrauerei. Bosch braute hier zunächst das sehr dunkle „St. Thomas Bräu", das. in „Plutzern" serviert, ungemein beliebt war. Boschs Tochter Albertine heiratete 1859 den preußischen Leutnant [[Karl Adolf von Bachofen]] (ab 1906 Freiherr von Echt). Die Brauerei wurde mehrfach erweitert; unter anderem baute man auf dem Plateau über den Kellereien den sogenannten Bockkeller und einen Aussichtsturm. Bald zählte die Nußdorfer Brauerei zu den beliebtesten Ausflugszielen der Wiener Umgebung und hatte einen Ausstoß von 154.440 Hektoliter Bier. 1950 erfolgte die Fusionierung mit der Schwechater Brau AG. Die Brauereieinrichtung wurde auf abenteuerliche Weise nach Brasilien transferiert, wo man 1953 den Betrieb aufnahm und diese später an die größte brasilianische Brauerei „Agudos" verkauft wurde. Der Urenkel Bachofens, Henrik Baron Bachofen von Echt, begann 1984 im ehemaligen Freihof in Nußdorf mit dem Bierbrauen als Hobby und erzeugt vier Sorten. An der Stelle des nach dem Zweiten Weltkrieg demolierten Brauhauses befindet sich eine Eigentumswohnhaussiedlung.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Frauenblatt, 20. 7. 1991
+
* Frauenblatt, 20.07.1991

Version vom 4. August 2014, 12:57 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 1819
Datum bis 1950
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 4.08.2014 durch WIEN1.lanm09mer
  • Altes Brauhaus

Die Karte wird geladen …

48° 15' 38.59" N, 16° 21' 46.14" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Nußdorfer Brauerei (19, Hackhofergasse 9). Sie wurde 1819 vom Brauersohn Franz Xaver Bosch aus Wallerstein in Bayern im ehemaligen Jesuitenkollegium in Nußdorf, das nach der Aufhebung des Ordens zunächst für militärische Zwecke verwendet worden war, begründet und entwickelte sich als einzige Wiener Brauerei zur K. u. k. Hofbrauerei. Bosch braute hier zunächst das sehr dunkle „St. Thomas Bräu", das. in „Plutzern" serviert, ungemein beliebt war. Boschs Tochter Albertine heiratete 1859 den preußischen Leutnant Karl Adolf von Bachofen (ab 1906 Freiherr von Echt). Die Brauerei wurde mehrfach erweitert; unter anderem baute man auf dem Plateau über den Kellereien den sogenannten Bockkeller und einen Aussichtsturm. Bald zählte die Nußdorfer Brauerei zu den beliebtesten Ausflugszielen der Wiener Umgebung und hatte einen Ausstoß von 154.440 Hektoliter Bier. 1950 erfolgte die Fusionierung mit der Schwechater Brau AG. Die Brauereieinrichtung wurde auf abenteuerliche Weise nach Brasilien transferiert, wo man 1953 den Betrieb aufnahm und diese später an die größte brasilianische Brauerei „Agudos" verkauft wurde. Der Urenkel Bachofens, Henrik Baron Bachofen von Echt, begann 1984 im ehemaligen Freihof in Nußdorf mit dem Bierbrauen als Hobby und erzeugt vier Sorten. An der Stelle des nach dem Zweiten Weltkrieg demolierten Brauhauses befindet sich eine Eigentumswohnhaussiedlung.

Literatur

  • Frauenblatt, 20.07.1991