Moriz Benedikt (Journalist)
- Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates (1917 bis 1918)
- Herausgeber der Neuen Freien Presse (1881 bis 1920)
- Vater Markus Benedikt
- Mutter Julie Benedikt, geb. Hertzka
- Ehefrau Adele Krohn
- ist verwandt mit Karl Benedikt
- ist verwandt mit Friedrich Michael Benedikt
- Tochter Lina (Katharina) Benedikt
- ist verwandt mit Marie Saxl, geb. Benedikt
Moriz (Moritz) Benedikt, * 27. Mai 1849 Kwassitz (Kvacice, Tschechische Republik), † 18. März 1920 Wien, Journalist, Publizist.
Biografie
Herkunft
Moriz Benedikt war der Sohn von Markus Benedikt (1810-1883) aus dem mährischen Holleschau und Julie Hertzka (1821-1891) aus Dieditz, ebenfalls in Mähren. Er war das dritte Kind bzw. der zweite Sohn von insgesamt fünf Geschwistern und wurde in Kwassitz, Mähren geboren, wo die Familie damals lebte. Bald nach dem Ende des Preußisch-Österreichischen Krieges kam Benedikt Ende der 1860er Jahre nach Wien, wo
juristische und volkswirtschaftliche Studien (Bruder schon da)
IN ARBEIT (1866) kam in jungen Jahren nach Wien und betrieb hier als Autodidakt juristische und volkswirtschaftliche Studien; als Wirtschaftstheoretiker gehörte er der Grenznutzenschule von Böhm-Bawerk und Herbst an, mit denen er befreundet war.
Ab 1872 bearbeitete er den volkswirtschaftlichen Teil der Neuen Freien Presse, schon mit 23 Jahren aufsehenerregende Reportagen für NFP wurde 1881 mit knapp über 30 Jahren Mitherausgeber und schrieb sehr viele Leitartikel für NFÜ (andere schrieben in seinem Stil) Interview mit Bismarck mache MF über Grenzen der Monarchie hinaus bekannt 1908 löste verstorbenen Eduard Bacher nicht nur als Chefredakteur ab, sondern fungierte auch als Alleinherausgeber und Alleinaktionär des Blattes Unter seiner Führung wurde die Zeitung radikal modernisiert und junge, journalistisch begabte Talente gefördert. Benedikt gelang es, das Blatt in die Reihe der europäischen Weltblätter zu stellen Haltung NFP (pro-Deutschland, pro-Hohenzollern)
, die er bis zu seinem Tod leitete (Nachfolger sein Sohn Ernst Martin Benedikt) und aus der er im Lauf der Zeit ein Weltblatt (liberal-human) machen konnte. Es gelang ihm, hervorragende Mitarbeiter zu gewinnen; fast alle namhaften österreichischen Schriftsteller waren mit Artikeln und Beiträgen in seinem Blatt vertreten, das aber auch großen politischen und wirtschaftlichen Einfluß erlangte und mehr als einmal entscheidenden Anteil an der Gestaltung der Politik am Ende der Monarchie nahm. 1917/1918 Herrenhausmitglied, war Benedikt einer der letzten großen Zeitungsmänner und Politiker des Liberalismus.
Quellen
https://oe1.orf.at/artikel/695655/Benedikt-Moriz
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Band 1. Bern: Francke 1963
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Ingrid Walter: Moritz Benedikt und die Neue Freie Presse. Diss. Univ. Wien. Wien 1950
- Adam Wandruszka: Geschichte einer Zeitung. Das Schicksal der "Presse" und der "Neuen Freien Presse" von 1848 zur Zweiten Republik. Wien: Neue Wiener Presse Druck- und Verlags-Gesellschaft 1958