Moriz Benedikt (Journalist): Unterschied zwischen den Versionen

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Moriz (Moritz) Benedikt, * 27. Mai 1849 Kwassitz (Kvacice, Tschechische Republik), † 18. März 1920 Wien, Journalist, Publizist.
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Moriz (Moritz) Benedikt, * 27. Mai 1849 Kwatschitz  (Kvačice) bei Ungarisch Hradisch, Mähren, † 18. März 1920 Wien, Journalist, Publizist.
  
 
==Biografie==
 
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Moriz Benedikt war der Sohn von Markus Benedikt (1810-1883) aus dem mährischen Holleschau und Julie Hertzka (1821-1891) aus Dieditz, ebenfalls in Mähren. Er war das dritte Kind bzw. der zweite Sohn von insgesamt fünf Geschwistern und wurde in Kwassitz, Mähren geboren, wo die Familie damals lebte. Bald nach dem Ende des Preußisch-Österreichischen Krieges kam Benedikt Ende der 1860er Jahre nach Wien, wo
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Moriz Benedikt war der Sohn von Markus Benedikt (1810-1883) aus dem mährischen Holleschau und Julie Hertzka (1821-1891) aus Dieditz, ebenfalls in Mähren. Er war das dritte Kind bzw. der zweite Sohn von insgesamt fünf Geschwistern und wurde in Kwatschitz , Mähren geboren, wo die Familie damals lebte. Bald nach dem Ende des Preußisch-Österreichischen Krieges kam Benedikt wohl als erster der Familie nach Wien, wo er - wie auch [[Eugen Böhm von Bawerk]] und [[Friedrich von Wieser]] - am Schottengymnasium maturierte. Im Gegensatz zu seinen beiden Mitschülern findet sich sein Name in Folge nicht in den Nationalen der Juridischen Fakultät, aber er dürfte sich wie diese mit juristischen und volkswirtschaftlichen Studien beschäftigt haben.
juristische und volkswirtschaftliche Studien (Bruder schon da)
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Der Aufstieg der Deutschliberalen Partei prägte Benedikt in diesen ersten Wiener Jahren. Er wurde Mitarbeiter des liberalen deutschen Journalisten Julius Fauchner und schrieb für dessen Vierteljahrschrift für Volkswirthschaft und Culturgeschichte. Ab 1872 begann er zudem für die Neue Freie Presse zu arbeiten, für die er bereits als junger Journalist aufsehenerregende Reportagen schrieb - besonders durch seine Analysen zum Börsenkrach 1873 machte er sich einen Namen und  
  
IN ARBEIT
 
(1866) kam in jungen Jahren nach Wien und betrieb hier als Autodidakt juristische und volkswirtschaftliche Studien; als Wirtschaftstheoretiker gehörte er der Grenznutzenschule von [[Eugen Böhm-Bawerk|Böhm-Bawerk]] und Herbst an, mit denen er befreundet war.
 
  
Ab 1872 bearbeitete er den volkswirtschaftlichen Teil der Neuen Freien Presse,
 
schon mit 23 Jahren aufsehenerregende Reportagen für NFP
 
 
wurde 1881  mit knapp über 30 Jahren Mitherausgeber und  schrieb sehr viele Leitartikel für NFÜ (andere schrieben in seinem Stil)
 
wurde 1881  mit knapp über 30 Jahren Mitherausgeber und  schrieb sehr viele Leitartikel für NFÜ (andere schrieben in seinem Stil)
 
Interview mit Bismarck mache MF über Grenzen der Monarchie hinaus bekannt
 
Interview mit Bismarck mache MF über Grenzen der Monarchie hinaus bekannt

Version vom 20. Juni 2023, 14:29 Uhr

Daten zur Person
Personenname Benedikt, Moriz
Abweichende Namensform Benedikt, Moritz
Titel
Geschlecht männlich
PageID 8563
GND 118137948
Wikidata Q877165
Geburtsdatum 27. Mai 1849
Geburtsort Kwassitz (Kvacice, Tschechische Republik)
Sterbedatum 18. März 1920
Sterbeort Wien
Beruf Journalist, Publizist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 20.06.2023 durch WIEN1.lanm09pra
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Ortsfriedhof
Grabstelle
  • 4., Wohllebengasse 6 (Sterbeadresse)
  • 19., Himmelstraße 45 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates (1917 bis 1918)
  • Herausgeber der Neuen Freien Presse (1881 bis 1920)

Moriz (Moritz) Benedikt, * 27. Mai 1849 Kwatschitz (Kvačice) bei Ungarisch Hradisch, Mähren, † 18. März 1920 Wien, Journalist, Publizist.

Biografie

Herkunft

Moriz Benedikt war der Sohn von Markus Benedikt (1810-1883) aus dem mährischen Holleschau und Julie Hertzka (1821-1891) aus Dieditz, ebenfalls in Mähren. Er war das dritte Kind bzw. der zweite Sohn von insgesamt fünf Geschwistern und wurde in Kwatschitz , Mähren geboren, wo die Familie damals lebte. Bald nach dem Ende des Preußisch-Österreichischen Krieges kam Benedikt wohl als erster der Familie nach Wien, wo er - wie auch Eugen Böhm von Bawerk und Friedrich von Wieser - am Schottengymnasium maturierte. Im Gegensatz zu seinen beiden Mitschülern findet sich sein Name in Folge nicht in den Nationalen der Juridischen Fakultät, aber er dürfte sich wie diese mit juristischen und volkswirtschaftlichen Studien beschäftigt haben.

Wirken

Der Aufstieg der Deutschliberalen Partei prägte Benedikt in diesen ersten Wiener Jahren. Er wurde Mitarbeiter des liberalen deutschen Journalisten Julius Fauchner und schrieb für dessen Vierteljahrschrift für Volkswirthschaft und Culturgeschichte. Ab 1872 begann er zudem für die Neue Freie Presse zu arbeiten, für die er bereits als junger Journalist aufsehenerregende Reportagen schrieb - besonders durch seine Analysen zum Börsenkrach 1873 machte er sich einen Namen und


wurde 1881 mit knapp über 30 Jahren Mitherausgeber und schrieb sehr viele Leitartikel für NFÜ (andere schrieben in seinem Stil) Interview mit Bismarck mache MF über Grenzen der Monarchie hinaus bekannt 1908 löste verstorbenen Eduard Bacher nicht nur als Chefredakteur ab, sondern fungierte auch als Alleinherausgeber und Alleinaktionär des Blattes Unter seiner Führung wurde die Zeitung radikal modernisiert und junge, journalistisch begabte Talente gefördert. Benedikt gelang es, das Blatt in die Reihe der europäischen Weltblätter zu stellen Haltung NFP (pro-Deutschland, pro-Hohenzollern)

, die er bis zu seinem Tod leitete (Nachfolger sein Sohn Ernst Martin Benedikt) und aus der er im Lauf der Zeit ein Weltblatt (liberal-human) machen konnte. Es gelang ihm, hervorragende Mitarbeiter zu gewinnen; fast alle namhaften österreichischen Schriftsteller waren mit Artikeln und Beiträgen in seinem Blatt vertreten, das aber auch großen politischen und wirtschaftlichen Einfluß erlangte und mehr als einmal entscheidenden Anteil an der Gestaltung der Politik am Ende der Monarchie nahm. 1917/1918 Herrenhausmitglied, war Benedikt einer der letzten großen Zeitungsmänner und Politiker des Liberalismus.

Quellen

https://oe1.orf.at/artikel/695655/Benedikt-Moriz

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Band 1. Bern: Francke 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ingrid Walter: Moritz Benedikt und die Neue Freie Presse. Diss. Univ. Wien. Wien 1950
  • Adam Wandruszka: Geschichte einer Zeitung. Das Schicksal der "Presse" und der "Neuen Freien Presse" von 1848 zur Zweiten Republik. Wien: Neue Wiener Presse Druck- und Verlags-Gesellschaft 1958