Moriz Benedikt (Journalist): Unterschied zwischen den Versionen

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Moritz (Moriz) Benedikt, * 27. Mai 1849 Kwassitz (Kvacice, Tschechische und Slowakische Föderative Republik), † 18. März 1920 Wien 4, Wohllebengasse 6 (Neuer Döblinger Friedhof, Israelitische Abtteilung), Journalist, Publizist; kam in jungen Jahren nach Wien und betrieb hier als Autodidakt juristische und volkswirtschaftliche Studien; als Wirtschaftstheoretiker gehörte er der Grenznutzenschule von [[Eugen Böhm-Bawerk|Böhm-Bawerk]] und Herbst an, mit denen er befreundet war. Ab 1872 bearbeitete er den volkswirtschaftlichen Teil der Neuen Freien Presse, wurde 1881 Mitherausgeber und 1908 Alleininhaber dieser Zeitung, die er bis zu seinem Tod leitete (Nachfolger sein Sohn [[Ernst Martin Benedikt]]) und aus der er im Lauf der Zeit ein Weltblatt machen konnte. Es gelang ihm, hervorragende Mitarbeiter zu gewinnen; fast alle namhaften österreichischen Schriftsteller waren mit Artikeln und Beiträgen in seinem Blatt vertreten, das aber auch großen politischen und wirtschaftlichen Einfluß erlangte und mehr als einmal entscheidenden Anteil an der Gestaltung der Politik am Ende der Monarchie nahm. 1917/1918 Herrenhausmitglied, war Benedikt einer der letzten großen Zeitungsmänner und Politiker des Liberalismus.
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Moritz (Moriz) Benedikt, * 27. Mai 1849 Kwassitz (Kvacice, Tschechische Republik), † 18. März 1920 Wien 4, Wohllebengasse 6 (Neuer Döblinger Friedhof, Israelitische Abtteilung), Journalist, Publizist; kam in jungen Jahren nach Wien und betrieb hier als Autodidakt juristische und volkswirtschaftliche Studien; als Wirtschaftstheoretiker gehörte er der Grenznutzenschule von [[Eugen Böhm-Bawerk|Böhm-Bawerk]] und Herbst an, mit denen er befreundet war. Ab 1872 bearbeitete er den volkswirtschaftlichen Teil der Neuen Freien Presse, wurde 1881 Mitherausgeber und 1908 Alleininhaber dieser Zeitung, die er bis zu seinem Tod leitete (Nachfolger sein Sohn [[Ernst Martin Benedikt]]) und aus der er im Lauf der Zeit ein Weltblatt machen konnte. Es gelang ihm, hervorragende Mitarbeiter zu gewinnen; fast alle namhaften österreichischen Schriftsteller waren mit Artikeln und Beiträgen in seinem Blatt vertreten, das aber auch großen politischen und wirtschaftlichen Einfluß erlangte und mehr als einmal entscheidenden Anteil an der Gestaltung der Politik am Ende der Monarchie nahm. 1917/1918 Herrenhausmitglied, war Benedikt einer der letzten großen Zeitungsmänner und Politiker des Liberalismus.
  
 
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*Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Band 1. Bern: Francke 1963  
 
*Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Band 1. Bern: Francke 1963  
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
*I. Walter: Moritz Benedikt und die Neue Freie Presse. Diss. Univ. Wien. Wien 1950
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*Ingrid Walter: Moritz Benedikt und die Neue Freie Presse. Diss. Univ. Wien. Wien 1950
*Adam Wandruszka: Geschichte einer Zeitung. 1958
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*Adam Wandruszka: Geschichte einer Zeitung. Das Schicksal der "Presse" und der "Neuen Freien Presse" von 1848 zur Zweiten Republik. Wien: Neue Wiener Presse Druck- und Verlags-Gesellschaft 1958

Version vom 6. September 2013, 11:35 Uhr

Daten zur Person
Personenname Benedikt, Moritz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 8563
GND
Wikidata
Geburtsdatum 27. Mai 1849
Geburtsort Kwassitz (Kvacice, Tschechische Republik)
Sterbedatum 18. März 1920
Sterbeort Wien
Beruf Journalist, Publizist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 6.09.2013 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Neuer Döblinger Friedhof, Israelitische Abteilung
  • 4., Wohllebengasse 6 (Sterbeadresse)
  • 19., Himmelstraße 45 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Moritz (Moriz) Benedikt, * 27. Mai 1849 Kwassitz (Kvacice, Tschechische Republik), † 18. März 1920 Wien 4, Wohllebengasse 6 (Neuer Döblinger Friedhof, Israelitische Abtteilung), Journalist, Publizist; kam in jungen Jahren nach Wien und betrieb hier als Autodidakt juristische und volkswirtschaftliche Studien; als Wirtschaftstheoretiker gehörte er der Grenznutzenschule von Böhm-Bawerk und Herbst an, mit denen er befreundet war. Ab 1872 bearbeitete er den volkswirtschaftlichen Teil der Neuen Freien Presse, wurde 1881 Mitherausgeber und 1908 Alleininhaber dieser Zeitung, die er bis zu seinem Tod leitete (Nachfolger sein Sohn Ernst Martin Benedikt) und aus der er im Lauf der Zeit ein Weltblatt machen konnte. Es gelang ihm, hervorragende Mitarbeiter zu gewinnen; fast alle namhaften österreichischen Schriftsteller waren mit Artikeln und Beiträgen in seinem Blatt vertreten, das aber auch großen politischen und wirtschaftlichen Einfluß erlangte und mehr als einmal entscheidenden Anteil an der Gestaltung der Politik am Ende der Monarchie nahm. 1917/1918 Herrenhausmitglied, war Benedikt einer der letzten großen Zeitungsmänner und Politiker des Liberalismus.

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Band 1. Bern: Francke 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ingrid Walter: Moritz Benedikt und die Neue Freie Presse. Diss. Univ. Wien. Wien 1950
  • Adam Wandruszka: Geschichte einer Zeitung. Das Schicksal der "Presse" und der "Neuen Freien Presse" von 1848 zur Zweiten Republik. Wien: Neue Wiener Presse Druck- und Verlags-Gesellschaft 1958