Moldauer Kreuz: Unterschied zwischen den Versionen

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Moldauer Kreuz ([[12]]., [[Arnsburggasse]] 1-3, 2-4 [Gedenktafel]).  
 
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Der rumänische Fürst Serban II. Cantacuzino (gräzisiert: Kantakuzenos, Angehöriger einer bedeutenden byzantinischen Familie, welche mit Johannes VI. einen byzantinischen Kaiser stellte) befand sich als einziger christlicher Führer in der Gefolgschaft der [[Türken|Osmanen]], als diese 1683 Wien belagerten. An jener Stelle, an der seine Abteilung von 2.000 Mann stand (beim [[Gatterhölzl]]), ließ er ein hölzernes Kreuz mit einem Marienbildnis errichten und davor täglich eine Messe lesen.  
 
Der rumänische Fürst Serban II. Cantacuzino (gräzisiert: Kantakuzenos, Angehöriger einer bedeutenden byzantinischen Familie, welche mit Johannes VI. einen byzantinischen Kaiser stellte) befand sich als einziger christlicher Führer in der Gefolgschaft der [[Türken|Osmanen]], als diese 1683 Wien belagerten. An jener Stelle, an der seine Abteilung von 2.000 Mann stand (beim [[Gatterhölzl]]), ließ er ein hölzernes Kreuz mit einem Marienbildnis errichten und davor täglich eine Messe lesen.  
  
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Beim Abzug der Türken wurde das Kreuz in der Nähe seines Zelts vergraben. Das von einer Magd aufgefundene Kreuz wurde feierlich in die Stadt gebracht und im [[Bischofshof]] verwahrt. Anfang 1684 wurde es an der Stelle seiner Auffindung aufgestellt und darüber eine kleine [[Moldauer Kapelle|Kapelle]] errichtet. Das 18 Schuh hohe Kreuz wurde 1785 aus der Kapelle entwendet und nicht wieder gefunden. Die Kapelle blieb jedoch bestehen und führte den Namen Moldauer Kapelle oder Türkenkapelle. Sie wurde 1929 nach durchgeführter Restaurierung aus städtebaulichen Erwägungen gegen die [[Hohenbergstraße]] hin versetzt. Die Kapelle wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] beschädigt, jedoch danach von Robert Steiner restauriert (Weihe 26. November 1961; Gedenktafel).  
  
 
Eine Kopie des Kreuzes befindet sich auf Schloss Geyerau bei Laibach.
 
Eine Kopie des Kreuzes befindet sich auf Schloss Geyerau bei Laibach.

Aktuelle Version vom 14. November 2022, 10:26 Uhr

Kapelle mit Moldauer Kreuz, um 1904
Daten zum Eintrag
Datum von 1683
Datum bis
Objektbezug Moldauer Kapelle
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.11.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname HMW 029408.jpg
Bildunterschrift Kapelle mit Moldauer Kreuz, um 1904

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48° 10' 31.54" N, 16° 19' 6.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Moldauer Kreuz (12., Arnsburggasse 1-3, 2-4 [Gedenktafel]).

Der rumänische Fürst Serban II. Cantacuzino (gräzisiert: Kantakuzenos, Angehöriger einer bedeutenden byzantinischen Familie, welche mit Johannes VI. einen byzantinischen Kaiser stellte) befand sich als einziger christlicher Führer in der Gefolgschaft der Osmanen, als diese 1683 Wien belagerten. An jener Stelle, an der seine Abteilung von 2.000 Mann stand (beim Gatterhölzl), ließ er ein hölzernes Kreuz mit einem Marienbildnis errichten und davor täglich eine Messe lesen.

Beim Abzug der Türken wurde das Kreuz in der Nähe seines Zelts vergraben. Das von einer Magd aufgefundene Kreuz wurde feierlich in die Stadt gebracht und im Bischofshof verwahrt. Anfang 1684 wurde es an der Stelle seiner Auffindung aufgestellt und darüber eine kleine Kapelle errichtet. Das 18 Schuh hohe Kreuz wurde 1785 aus der Kapelle entwendet und nicht wieder gefunden. Die Kapelle blieb jedoch bestehen und führte den Namen Moldauer Kapelle oder Türkenkapelle. Sie wurde 1929 nach durchgeführter Restaurierung aus städtebaulichen Erwägungen gegen die Hohenbergstraße hin versetzt. Die Kapelle wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, jedoch danach von Robert Steiner restauriert (Weihe 26. November 1961; Gedenktafel).

Eine Kopie des Kreuzes befindet sich auf Schloss Geyerau bei Laibach.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 83
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 115 ff.
  • Karl Hilscher: Das Moldauer Kreuz oder die Türkenkapelle im XII. Wiener Gemeindebezirk, in: Illustriertes Wiener Extrablatt, 1904
  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 10 f.
  • Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 5/1890, S. 28
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 53
  • Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt, Band 5, Teil 1: X., XI., XII., XIII., XIV. und XV. Bezirk. Gnas: Weishaupt-Verlag 2012, S. 188-190