Max Adler (Soziologe)

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Daten zur Person
Personenname Adler, Max
Abweichende Namensform
Titel Dr.jur.
Geschlecht männlich
PageID 6048
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. Jänner 1873
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Juni 1937
Sterbeort Wien
Beruf Soziologe, Philosoph
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.10.2013 durch WIEN1.lanm08w10
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof;
  • 2., Waschhausgasse 1a (Geburtsadresse)
  • 8., Josefstädter Straße 43 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Adler Max, * 15. Jänner 1873 Wien 2, Waschhausgasse 1a (Gedenktafel 29. Jänner 1974), † 28. Juni 1937 Wien 8, Josefstädter Straße 43 (Zentralfriedhof), Soziologe, Philosoph des Austromarxismus.

Übte nach Abschluß des Studiums (Dr. jur.) die Anwaltspraxis aus, widmete sich aber bald Problemen der Gesellschaft, mit denen er sich philosophisch und soziologisch auseinandersetzte. Ab 1903 in der Volksbildung tätig und 1919 Habilitation (Universität-Dozent für Gesellschaftslehre, 1921 außerordentlich Professor), widmete er sich der Sozialphilosophie, und Gesellschaftswissenschaften; in der Sozialdemokratischen Partei hielt er Kurse auf Parteischulen. Seine bis 1934 erschienenen Artikel in der Arbeiter- Zeitung und (ab dessen Gründung 1907) im theoretischen Parteiorgan „Der Kampf" sowie die 1919-1921 im Niederösterreichischen Landtag gehaltenen Reden sicherten ihm die Position eines führenden sozialistischen Theoretikers (Mitschöpfer des Austromarxismus); er vermochte eine innere Verbindung zwischen den Lehren von Kant und Marx herzustellen und eine streng sozialistische Lebens- und Kulturlehre aufzubauen.

1903 gehörte Adler zu den Gründern des Vereins „Zukunft", 1904 begründet er mit Rudolf Hilferding die „Marx-Studien"; er schrieb unter anderem „Marx als Denker" (1908), „Der Sozialismus und die Intellektuellen" (1910), „Marxistische Probleme" (1913), „Der Marxismus als proletarische Lebenslehre" und „Die Staatsauffassung des Marxismus" (1922), „Das Soziologische in Kants Erkenntniskritik" (1924) und „Das Rätsel der Gesellschaft" (1936). Adlers Gedankengut vermittelt besonders die Schrift „Wegweiser. Studien zur Geistesgeschichte des Sozialismus" (1914); seine Erziehungslehre ist in der Schrift „Neue Menschen" niedergelegt (1924); unter seinen politisch Schriften ist „Klassenkampf gegen Völkerkampf" (1919) beachtenswert.

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Max Pfabigan: Max Adler. Eine politisch Biographie. Frankfurt, Main [u.a.]: Campus-Verlag 1982
  • Alfred Magaziner: Die Wegbereiter. Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung. Wien: Volksbuchverlag 1975, S. 156 ff.
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 36 ff.
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 60
  • Max Nußbaum: Kantianismus und Marxismus in der Sozialphilosophie Max Adler. Diss. Univ. Würzburg. Würzburg 1934 (Werksverzeichnis)
  • Peter Heintel: System und Ideologie. Der Austromarxismus im Spiegel der Philosophie Max Adlers. Wien [u.a.]: Oldenbourg 1967
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 04.07.1962
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 26.06.1962, 09.01.1973
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972