Marx Treytz-Sauerwein: Unterschied zwischen den Versionen

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Marx (Markus)Treytz-Sauerwein (ab 14. Dezember 1520 vom Ehrentreytz), * ? Mühl, Tirol (heute Stadtteil von Innsbruck), 16. September 1527 Wiener Neustadt (Grabplatte für ihn und seine Frau in Bruchstücken erhalten [1977 wiederentdeckt]), Hof- und Verwaltungsbeamter, Gattin Barbara (Tochter des [[Paul Keck]], Witwe nach Lukas Schnitzer und Hans Hertl), Sproß der Mühler Plattner-(Harnischmacher-)familie Treytz (Schreibweise Treitz nicht zeitgenössisch; der Doppelname dürfte auf eine Eheverbindung seines Vaters mit der Familie Sau[e]rwein zurückgehen). Stand schon vor 1501 im Dienst Maximilians I. (entscheidende Mitarbeit an dessen autobiographischen Werken „Theuerdank" und „Weißkunig" (um 1505/1516) sowie am „Triumphwagen". 1509 erhielt er eine „Provision" (Sondergehalt) auf Lebenszeit, geriet um 1510/1511 krankheitsbedingt in eine Notlage und übersiedelte circa 1511 nach Wien, wo er heiratete (Barbara brachte Hausbesitz in die Ehe). Während des Aufstands nach dem Tod Maximilians (1519/1520) wurde er als Anhänger des alten Regimes angefeindet. Karl V. übernahm ihn als Sekretär, übertrug ihm 1520 die Pflegschaft des Schlosses Stixenstein (Niederösterreich) und erhob ihn in den Adelsstand. Eherzog Ferdinand ernannte ihn 1521 zum Mitglied des niederösterreichischen Hofrats ([[Niederösterreichische Landesregierung]]) und 1523 provisorische beziehungsweise 1524 definitiv zu dessen Kanzler. Während des Wiener Neustädter Blutgerichts (1522) war er einer der Protokollführer. Treytz-Sauerwein besaß als Vermächtnis des 1520 verstorbenen Salzamtmanns Hans Öder das [[Storchenhaus]] und ein angrenzendes Haus am Graben; er besaß auch eine Mühle in Hietzing, ein Haus und eine Mühle in Wiener Neustadt sowie die Dörfer Hagenbrunn und Königsbrunn (beide Niederösterreich). Aus seinem Testament vom 25. August 1525 ist zu entnehmen, daß er Lutheraner war.
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Treytz-Sauerwein, Marx (Markus) (ab 14. Dezember 1520 von Ehrentreytz), * ? Mühl, Tirol (heute Stadtteil von Innsbruck), 16. September 1527 Wiener Neustadt (Grabplatte für ihn und seine Frau in Bruchstücken erhalten [1977 wiederentdeckt]), Hof- und Verwaltungsbeamter, Gattin Barbara (Tochter des [[Paul Keck]], Witwe nach Lukas Schnitzer und Hans Hertl), Spross der Mühler Plattner-(Harnischmacher-)familie Treytz (Schreibweise Treitz nicht zeitgenössisch; der Doppelname dürfte auf eine Eheverbindung seines Vaters mit der Familie Sau[e]rwein zurückgehen). Stand schon vor 1501 im Dienst Maximilians I. (entscheidende Mitarbeit an dessen autobiographischen Werken „Theuerdank" und „Weißkunig" (um 1505/1516) sowie am „Triumphwagen". 1509 erhielt er eine „Provision" (Sondergehalt) auf Lebenszeit, geriet um 1510/1511 krankheitsbedingt in eine Notlage und übersiedelte circa 1511 nach Wien, wo er heiratete (Barbara brachte Hausbesitz in die Ehe). Während des Aufstands nach dem Tod Maximilians (1519/1520) wurde er als Anhänger des alten Regimes angefeindet. Karl V. übernahm ihn als Sekretär, übertrug ihm 1520 die Pflegschaft des Schlosses Stixenstein (Niederösterreich) und erhob ihn in den Adelsstand. Erzherzog Ferdinand ernannte ihn 1521 zum Mitglied des niederösterreichischen Hofrats ([[Niederösterreichische Landesregierung]]) und 1523 provisorisch beziehungsweise 1524 definitiv zu dessen Kanzler. Während des Wiener Neustädter Blutgerichts (1522) war er einer der Protokollführer. Treytz-Sauerwein besaß als Vermächtnis des 1520 verstorbenen Salzamtmanns Hans Öder das [[Storchenhaus]] und ein angrenzendes Haus am Graben; er besaß auch eine Mühle in Hietzing, ein Haus und eine Mühle in Wiener Neustadt sowie die Dörfer Hagenbrunn und Königsbrunn (beide Niederösterreich). Aus seinem Testament vom 25. August 1525 ist zu schließen, dass er wahrscheinlich Lutheraner war.
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963  
 
*Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963  
 
*David Schönherr. Über Marx Treytz-Saurwein. In: Archiv für österreichische Geschichte 48 (1872),  S. 355 ff.  
 
*David Schönherr. Über Marx Treytz-Saurwein. In: Archiv für österreichische Geschichte 48 (1872),  S. 355 ff.  
*Albert Stanzer: Beiträge zur Geschichte der Niederösterreichischen Statthalterei. 1897, S. 416  
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*Albert Starzer: Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statthalterei. Die Landeschefs und Räthe dieser Behörde von 1501 bis 1896. Wien: Jasper 1897, S. 416  
*Gertrud Gerhartl: Wiener Neustadt - Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft. 1978, S. 213 f.  
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*Gertrud Gerhartl: Wiener Neustadt. Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft. Wien: Braumüller 1978, S. 213 f.  
*Maximilian I. (Katalog Wien 1959), Katalog Nummern. 70-89  
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*Franz Unterkircher [Red.]: Maximilian I. 1459 - 1519. Ausstellung Österreichische Nationalbibliothek ... Wien: Österr. Nationalbibliothek 1959, Katalog Nummern 70-89  
*Maximilian I. (Katalog Innsbruck 1969), Katalog Nummern. S. 523 f.
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*Erich Egg [Hg.]: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck. Katalog. Innsbruck: Eigenverlag 1969, Katalog Nummern 523 f.

Aktuelle Version vom 14. August 2023, 13:23 Uhr

Daten zur Person
Personenname Treytz-Sauerwein, Marx
Abweichende Namensform Treytz-Sauerwein, Markus
Titel
Geschlecht männlich
PageID 25156
GND
Wikidata
Geburtsdatum
Geburtsort Mühl, Tirol
Sterbedatum 16. September 1527 JL
Sterbeort Wiener Neustadt
Beruf Hof- und Verwaltungsbeamter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Treytz-Sauerwein, Marx (Markus) (ab 14. Dezember 1520 von Ehrentreytz), * ? Mühl, Tirol (heute Stadtteil von Innsbruck), 16. September 1527 Wiener Neustadt (Grabplatte für ihn und seine Frau in Bruchstücken erhalten [1977 wiederentdeckt]), Hof- und Verwaltungsbeamter, Gattin Barbara (Tochter des Paul Keck, Witwe nach Lukas Schnitzer und Hans Hertl), Spross der Mühler Plattner-(Harnischmacher-)familie Treytz (Schreibweise Treitz nicht zeitgenössisch; der Doppelname dürfte auf eine Eheverbindung seines Vaters mit der Familie Sau[e]rwein zurückgehen). Stand schon vor 1501 im Dienst Maximilians I. (entscheidende Mitarbeit an dessen autobiographischen Werken „Theuerdank" und „Weißkunig" (um 1505/1516) sowie am „Triumphwagen". 1509 erhielt er eine „Provision" (Sondergehalt) auf Lebenszeit, geriet um 1510/1511 krankheitsbedingt in eine Notlage und übersiedelte circa 1511 nach Wien, wo er heiratete (Barbara brachte Hausbesitz in die Ehe). Während des Aufstands nach dem Tod Maximilians (1519/1520) wurde er als Anhänger des alten Regimes angefeindet. Karl V. übernahm ihn als Sekretär, übertrug ihm 1520 die Pflegschaft des Schlosses Stixenstein (Niederösterreich) und erhob ihn in den Adelsstand. Erzherzog Ferdinand ernannte ihn 1521 zum Mitglied des niederösterreichischen Hofrats (Niederösterreichische Landesregierung) und 1523 provisorisch beziehungsweise 1524 definitiv zu dessen Kanzler. Während des Wiener Neustädter Blutgerichts (1522) war er einer der Protokollführer. Treytz-Sauerwein besaß als Vermächtnis des 1520 verstorbenen Salzamtmanns Hans Öder das Storchenhaus und ein angrenzendes Haus am Graben; er besaß auch eine Mühle in Hietzing, ein Haus und eine Mühle in Wiener Neustadt sowie die Dörfer Hagenbrunn und Königsbrunn (beide Niederösterreich). Aus seinem Testament vom 25. August 1525 ist zu schließen, dass er wahrscheinlich Lutheraner war.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • David Schönherr. Über Marx Treytz-Saurwein. In: Archiv für österreichische Geschichte 48 (1872), S. 355 ff.
  • Albert Starzer: Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statthalterei. Die Landeschefs und Räthe dieser Behörde von 1501 bis 1896. Wien: Jasper 1897, S. 416
  • Gertrud Gerhartl: Wiener Neustadt. Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft. Wien: Braumüller 1978, S. 213 f.
  • Franz Unterkircher [Red.]: Maximilian I. 1459 - 1519. Ausstellung Österreichische Nationalbibliothek ... Wien: Österr. Nationalbibliothek 1959, Katalog Nummern 70-89
  • Erich Egg [Hg.]: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck. Katalog. Innsbruck: Eigenverlag 1969, Katalog Nummern 523 f.