Marie Franzos
Marie Franzos, *17.9.1870 in Wien, †6.8.1941 in Wien, Übersetzerin, Frauenrechtsaktivistin und Bibliothekarin
Biografie
Marie ist die Tochter der Übersetzerin Bertha Ostersetzer und des Advokaten Max Franzos, außerdem ist sie die Nichte des Schriftstellers und Publizisten Karl Emil Franzos. Nachdem sie die französische Staatsprüfung an der Damenakademie in Wien absolviert hatte, begann sie Sprachen zu lernen (u.a. Dänisch, Italienisch, Spanisch,…) und – so wie ihre Mutter – als Übersetzerin zu arbeiten. Sie übersetzte vor allem die Werke von skandinavischen Schriftstellerinnen wie Selma Lagerlöf und Ellen Key ins Deutsche, hielt aber auch Vorträge und leitete Konferenzen über skandinavische Literatur. Durch ihren Einsatz für die skandinavische Literatur wurde ihr 1905 durch König Oskar von Schweden und Norwegen die Goldene Medaille Litteris et Artibus verliehen. Da Marie jüdischen Ursprungs war, wurden ihr ab 1938 alle Übersetzungsarbeiten entzogen. Ihren finanziellen Ruin konnte sie jedoch dadurch umgehen, dass sie unter anderem Namen veröffentlichte.
Literatur
- Frauen in Bewegung: Marie Franzos
- Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien: Böhlau Verlag Wien Köln Weimar. 2016. S.890-892.