Maria-Magdalena-Kapelle: Unterschied zwischen den Versionen

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Maria-Magdalena-Kapelle (Maria-Magdalenen-Kapelle; 1, am seinerzeit Stephansfreithof nächst dem Stephansdom). Die zwischen dem Dom und dem späteren Haus „Zur Weltkugel" gelegene Kirche (Magdalenenkirchlein) wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Vorher hatte sich an dieser Stelle die Virgiliuskapelle befunden (später Erasmus- beziehungsweise Helenenkapelle genannt), die 1304 von der Schreiberzeche gestiftet und 1304-1307 erbaut worden war. 1338 veranlaßte dieselbe Zeche den Bau der Maria-Magdalena-Kapelle. Dieses Gotteshaus besaß auf der Laimgrube (vom Wienfluß bis zur Höhe, auf der die Vorstadt Mariahilf entstand) Grundstücke, die, im Laufe der Jahre verbaut und mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestattet, der Ansiedlung den Namen [[Magdalenagrund (Vorstadt)|Magdalenagrund]] gaben. 1696 verlieh ihr Papst Innozenz XII. viele Indulgenzen. Hier war auch der Versammlungsort der Mitglieder der Bruderschaft der 72 Jünger Christi, die, wenn das Altarsakrament zu Kranken getragen wurde, dasselbe mit Lichtern, Fähnlein und Baldachin begleitete. Die Grundmauern der Maria-Magdalena-Kapelle, die am 12. September 1781 abbrannte (während einer kirchlichen Festlichkeit war beim Hochaltar Feuer entstanden) und die nicht mehr aufgebaut wurde, weil man den Raum zur Vergrößerung des Stephansfreithofs benötigte, haben sich erhalten; im Zuge des U-Bahn-Baus wurden die erhaltenen Gewölbe der Unterkirche ([[Virgilkapelle (1)|Virgilkapelle]]) in die Station der U1 museal integriert; der Umriß des Gotteshauses ist durch rötlich gefärbtes Pflaster auf dem Stephansplatz markiert.
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Maria-Magdalena-Kapelle (Maria-Magdalenen-Kapelle; 1, am früheren Stephansfreithof nächst dem Stephansdom). Die zwischen dem Dom und dem späteren Haus „Zur Weltkugel" gelegene Kirche (Magdalenenkirchlein) wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Vorher hatte sich an dieser Stelle die Virgiliuskapelle befunden (später Erasmus- beziehungsweise Helenenkapelle genannt), die 1304 von der Schreiberzeche gestiftet und 1304-1307 erbaut worden war. 1338 veranlasste dieselbe Zeche den Bau der Maria-Magdalena-Kapelle. Dieses Gotteshaus besaß auf der Laimgrube (vom Wienfluss bis zur Höhe, auf der die Vorstadt Mariahilf entstand) Grundstücke, die, im Laufe der Jahre verbaut und mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestattet, der Ansiedlung den Namen [[Magdalenagrund (Vorstadt)|Magdalenagrund]] gaben. 1696 verlieh ihr Papst Innozenz XII. viele Indulgenzen. Hier war auch der Versammlungsort der Mitglieder der Bruderschaft der 72 Jünger Christi, die, wenn das Altarsakrament zu Kranken getragen wurde, dasselbe mit Lichtern, Fähnlein und Baldachin begleitete. Die Grundmauern der Maria-Magdalena-Kapelle, die am 12. September 1781 abbrannte (während einer kirchlichen Festlichkeit war beim Hochaltar Feuer entstanden) und die nicht mehr aufgebaut wurde, weil man den Raum zur Vergrößerung des Stephansfreithofs benötigte, haben sich erhalten; im Zuge des U-Bahn-Baus wurden die erhaltenen Gewölbe der Unterkirche ([[Virgilkapelle (1)|Virgilkapelle]]) in die Station der U1 museal integriert; der Umriss des Gotteshauses ist durch rötlich gefärbtes Pflaster auf dem Stephansplatz markiert.
  
  

Version vom 4. August 2014, 10:50 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sakralbau
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Maria-Magdalenen-Kapelle
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 25277
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.08.2014 durch DYN.annasauer
  • 1., Stephansplatz

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48° 12' 30.07" N, 16° 22' 20.00" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Maria-Magdalena-Kapelle (Maria-Magdalenen-Kapelle; 1, am früheren Stephansfreithof nächst dem Stephansdom). Die zwischen dem Dom und dem späteren Haus „Zur Weltkugel" gelegene Kirche (Magdalenenkirchlein) wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Vorher hatte sich an dieser Stelle die Virgiliuskapelle befunden (später Erasmus- beziehungsweise Helenenkapelle genannt), die 1304 von der Schreiberzeche gestiftet und 1304-1307 erbaut worden war. 1338 veranlasste dieselbe Zeche den Bau der Maria-Magdalena-Kapelle. Dieses Gotteshaus besaß auf der Laimgrube (vom Wienfluss bis zur Höhe, auf der die Vorstadt Mariahilf entstand) Grundstücke, die, im Laufe der Jahre verbaut und mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestattet, der Ansiedlung den Namen Magdalenagrund gaben. 1696 verlieh ihr Papst Innozenz XII. viele Indulgenzen. Hier war auch der Versammlungsort der Mitglieder der Bruderschaft der 72 Jünger Christi, die, wenn das Altarsakrament zu Kranken getragen wurde, dasselbe mit Lichtern, Fähnlein und Baldachin begleitete. Die Grundmauern der Maria-Magdalena-Kapelle, die am 12. September 1781 abbrannte (während einer kirchlichen Festlichkeit war beim Hochaltar Feuer entstanden) und die nicht mehr aufgebaut wurde, weil man den Raum zur Vergrößerung des Stephansfreithofs benötigte, haben sich erhalten; im Zuge des U-Bahn-Baus wurden die erhaltenen Gewölbe der Unterkirche (Virgilkapelle) in die Station der U1 museal integriert; der Umriss des Gotteshauses ist durch rötlich gefärbtes Pflaster auf dem Stephansplatz markiert.


Literatur

  • Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 70 ff.
  • Gertrud Mossler: Die Ausgrabungen des Bundesdenkmalamtes. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 27. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 1973, S. 144 ff.
  • Richard Perger: Zur Geschichte des neuen Karners und der Kapellen St. Virgilius und St. Maria Magdalena auf dem Wiener Stephansfreithof. In: ebda., S. 153 ff.
  • Marlene Zykan: Zur kunstgeschichtlichen Bedeutung der neuentdeckten Unterkirche. In: ebda., S. 160 ff.
  • Albert Camesin: Die Maria-Magdalena-Capelle am Stephansfreythof. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 11. Wien: Gerold 1870, S. 216 ff.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 28 f.
  • Walther Brauneis: Zur Topographie des Stephansplatzes. In: Wiener Geschichtsblätter 26. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1971, S. 161 ff. (besonders 165 f.)
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 60
  • Anton von Geusa: Historische Beschreibung der den 12. September abgebrannten St. Maria-Magdalena-Kapelle zu Wien. 1781
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 283 f.