Marga Hubinek: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits während ihres Studiums war sie in der österreichischen Hochschülerschaft politisch aktiv. 1952 begann sie bei der Wiener Handelskammer (heute: Wirtschaftskammer) zu arbeiten, wo sie schließlich Leiterin des Fonds der Wiener Kaufmannschaft wurde. Politisch führte ihr Weg von der Hochschülerschaft zum Akademikerbund und in den Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbund (ÖAAB). Ihre Musiklehrerin, [[Nora Hiltl]], damals Wiener Gemeinderätin und Landesleiterin der Wiener ÖVP-Frauen, brachte sie zur österreichischen Frauenbewegung, der Frauenorganisation der ÖVP.
 
Bereits während ihres Studiums war sie in der österreichischen Hochschülerschaft politisch aktiv. 1952 begann sie bei der Wiener Handelskammer (heute: Wirtschaftskammer) zu arbeiten, wo sie schließlich Leiterin des Fonds der Wiener Kaufmannschaft wurde. Politisch führte ihr Weg von der Hochschülerschaft zum Akademikerbund und in den Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbund (ÖAAB). Ihre Musiklehrerin, [[Nora Hiltl]], damals Wiener Gemeinderätin und Landesleiterin der Wiener ÖVP-Frauen, brachte sie zur österreichischen Frauenbewegung, der Frauenorganisation der ÖVP.
  
1959 wurde Marga Hubinek - nur wenige Tage nach der Geburt der ersten Tochter – als damals  jüngste Abgeordnete im Wiener Landtag und Gemeinderat angelobt. 1970 wechselte sie vom Gemeinderat in den Nationalrat, dem sie 20 Jahre lang angehörte. Marga Hubinek war wesentlich am Zustandekommen der Familien- und Strafrechtsreform der 1970er Jahre beteiligt. Im ÖVP-Klub fungierte sie als Familiensprecherin und später als Umweltsprecherin. Von 1980 bis 1986 war sie überdies Stellvertreterin des Bundesparteiobmannes [[Alois Mock]].
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1959 wurde Marga Hubinek - nur wenige Tage nach der Geburt der ersten Tochter – als damals  jüngste Abgeordnete im Wiener Landtag und Gemeinderat angelobt. 1970 wechselte sie vom Gemeinderat in den Nationalrat, dem sie 20 Jahre lang angehörte. Marga Hubinek war wesentlich am Zustandekommen der Familien- und Strafrechtsreform der 1970er Jahre beteiligt. Im ÖVP-Klub fungierte sie als Familiensprecherin und später als Umweltsprecherin. Von 1980 bis 1986 war sie überdies Stellvertreterin des Bundesparteiobmannes Alois Mock.
  
 
Als Landesleiterin der Wiener Frauenbewegung (1970 bis 1988) und Vorsitzende des Österreichischen Familienbundes (1973 bis 1975) forderte die Politikerin bereits in den 1970er Jahren den wahlweisen Karenzurlaub für Mütter und Väter. Zu ihren wichtigsten Anliegen gehörte es, die Diskriminierung der Frau am Arbeitsplatz abzubauen und die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Aus umweltpolitischen Gründen sprach sie sich gegen die Nutzung der Kernkraft aus und setzte sich gegen den Bau des Donaukraftwerks Hainburg und für die Errichtung des Nationalparks ein. Die Übernahme des Umwelt- und Familienministeriums, das ihr Alois Mock 1987 angeboten hatte, lehnte sie jedoch aus familiären Gründen ab.
 
Als Landesleiterin der Wiener Frauenbewegung (1970 bis 1988) und Vorsitzende des Österreichischen Familienbundes (1973 bis 1975) forderte die Politikerin bereits in den 1970er Jahren den wahlweisen Karenzurlaub für Mütter und Väter. Zu ihren wichtigsten Anliegen gehörte es, die Diskriminierung der Frau am Arbeitsplatz abzubauen und die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Aus umweltpolitischen Gründen sprach sie sich gegen die Nutzung der Kernkraft aus und setzte sich gegen den Bau des Donaukraftwerks Hainburg und für die Errichtung des Nationalparks ein. Die Übernahme des Umwelt- und Familienministeriums, das ihr Alois Mock 1987 angeboten hatte, lehnte sie jedoch aus familiären Gründen ab.

Version vom 2. Juni 2015, 10:13 Uhr

Daten zur Person
Personenname Hubinek, Marga
Abweichende Namensform
Titel Dr.
Geschlecht weiblich
PageID 35699
GND 102071865X
Wikidata
Geburtsdatum 20. Mai 1926
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. September 2016
Sterbeort
Beruf Politikerin
Parteizugehörigkeit Österreichische Volkspartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 2.06.2015 durch WIEN1.lanm09mer


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 24. Februar 1977)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 4. Oktober 1990, Übernahme: 30. Oktober 1990)
  • Großer Leopold Kunschak-Preis (Übernahme: 5. Juni 2013)
  • Ehrenmitglied des World Wide Fund for Nature (Übernahme: 2014)


  • Zweite Präsidentin des Nationalrates (19.02.1986 bis 05.11.1990)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (31.03.1970 bis 04.11.1990)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (25.10.1959 bis 10.04.1970)
  • Vorsitzende des Stiftungsrates des World Wide Fund for Nature (1994 bis 2010)

Marga Hubinek, * 20. Mai 1926 Wien, Politikerin.

Biographie

Marga Hubinek wurde als Tochter eines Beamten in Wien geboren. Nach der Matura an einem Realgymnasium im Jahr 1944 studierte sie Germanistik und Geschichte an der Universität Wien und promovierte 1949 mit einer Arbeit über "Die Gewerkschaftsbewegung unter Betonung der sozialpolitischen Situation" zum Dr. phil.

Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1952 in der Wiener Handelskammer, für die sie 1954 im neu geschaffenen Fonds der Wiener Kaufmannschaft die Leitung des Schulreferats übernahm. Diese Funktion übte sie bis 1990 aus.

Bereits während ihres Studiums war sie in der österreichischen Hochschülerschaft politisch aktiv. 1952 begann sie bei der Wiener Handelskammer (heute: Wirtschaftskammer) zu arbeiten, wo sie schließlich Leiterin des Fonds der Wiener Kaufmannschaft wurde. Politisch führte ihr Weg von der Hochschülerschaft zum Akademikerbund und in den Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbund (ÖAAB). Ihre Musiklehrerin, Nora Hiltl, damals Wiener Gemeinderätin und Landesleiterin der Wiener ÖVP-Frauen, brachte sie zur österreichischen Frauenbewegung, der Frauenorganisation der ÖVP.

1959 wurde Marga Hubinek - nur wenige Tage nach der Geburt der ersten Tochter – als damals jüngste Abgeordnete im Wiener Landtag und Gemeinderat angelobt. 1970 wechselte sie vom Gemeinderat in den Nationalrat, dem sie 20 Jahre lang angehörte. Marga Hubinek war wesentlich am Zustandekommen der Familien- und Strafrechtsreform der 1970er Jahre beteiligt. Im ÖVP-Klub fungierte sie als Familiensprecherin und später als Umweltsprecherin. Von 1980 bis 1986 war sie überdies Stellvertreterin des Bundesparteiobmannes Alois Mock.

Als Landesleiterin der Wiener Frauenbewegung (1970 bis 1988) und Vorsitzende des Österreichischen Familienbundes (1973 bis 1975) forderte die Politikerin bereits in den 1970er Jahren den wahlweisen Karenzurlaub für Mütter und Väter. Zu ihren wichtigsten Anliegen gehörte es, die Diskriminierung der Frau am Arbeitsplatz abzubauen und die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Aus umweltpolitischen Gründen sprach sie sich gegen die Nutzung der Kernkraft aus und setzte sich gegen den Bau des Donaukraftwerks Hainburg und für die Errichtung des Nationalparks ein. Die Übernahme des Umwelt- und Familienministeriums, das ihr Alois Mock 1987 angeboten hatte, lehnte sie jedoch aus familiären Gründen ab.

Wenn es um die Durchsetzung von Frauenanliegen ging, suchte Hubinek auch parteiübergreifend die Zusammenarbeit, was auch eine Folge ihrer internationalen Erfahrungen war. So engagierte sie sich bereits in den 1950er Jahren in der Europäischen Frauen-Union, einem Zusammenschluss christdemokratischer und konservativer Frauen und war von 1973 bis 1991 Delegierte zum Europarat.

Im Februar 1986 wurde Hubinek als Nachfolgerin des plötzlich verstorbenen Roland Minkowitsch Zweite Nationalratspräsidentin. Sie war damit die erste Frau im Präsidium des Nationalrates, dem sie bis November 1990 angehörte.

Nach ihrem Ausscheiden aus der Politik engagierte sich Hubinek weiterhin für umweltpolitische Themen, unter anderem als Vorsitzende des Stiftungsrates des World Wide Fund for Nature in den Jahren 1994 bis 2010.

Literatur

Links