Marco d'Aviano: Unterschied zwischen den Versionen

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|Religionszugehörigkeit=römisch-katholisch;
 
|Religionszugehörigkeit=römisch-katholisch;

Version vom 27. Oktober 2013, 12:27 Uhr

Daten zur Person
Personenname Aviano, Marco d'
Abweichende Namensform Cristofori, Carlo
Titel
Geschlecht männlich
PageID 872
GND
Wikidata
Geburtsdatum 17. November 1631
Geburtsort Aviano
Sterbedatum 13. August 1699
Sterbeort Wien
Beruf Kapuzinerpater, Bußprediger
Parteizugehörigkeit
Ereignis Zweite Türkenbelagerung (1683)
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.10.2013 durch WIEN1.lanm08w10
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Marco d'Aviano (eigentlich Carlo Cristofori), * 17. November 1631 Aviano, † 13. August 1699 Wien (1, Kapuzinerkloster, Grabstelle Kapuzinerkirche, Grabplatte vor dem Altar; links Denkmal von Michael Rieser, 1891), Kapuzinerpater, Bußprediger. Vom Papst 1690 als Missionsprediger nach Linz entsandt, hat der redegewaltige Mönch die Bekanntschaft Leopolds I. gemacht, mit dem er bis zu seinem Tod in dauerndem Briefwechsel stand; Leopold nannte ihn seinen „Freund und Berater" und stimmte mit ihm in religiösen und kirchenpolitischen Ansichten völlig überein. 1682 weilte Aviano erstmals in Wien, predigte in Gegenwart der kaiserlichen Familie bei St. Stephan und erteilte bei der Dreifaltigkeitssäule am Graben dem versammelten Volk den Segen. Als sich 1683 die Türken Wien näherten, berief der Kaiser den Prediger neuerlich nach Wien, damit er als Apostolischer Delegat beim kaiserlichen Heer die religiöse Vorbereitung zum Entsatz Wiens leite. Aviano bewegte Leopold I. dazu, auf die persönliche Führung des Entsatzheers zu verzichten, als Sobieski zu verstehen gegeben hatte, er würde lieber mit seinen Truppen umkehren als den Führungsanspruch aufzugeben. Am 12. September 1683 las Aviano auf dem (heutigen) Leopoldsberg (damals noch Kahlenberg genannt) vor dem Entsatzheer die berühmte Messe (Gedenktafel), während des ganzen Kampftags befand er sich bei den Truppen. Auch in den folgenden Jahren nahm er an den Türkenkämpfen teil (1685 Neuhäusel, 1686 Ofen, 1687 Mohacs, 1688 Belgrad). Man kennt ihn aus zeitgenössischen Darstellungen, das Kreuz in der erhobenen Rechten, wie er an der Spitze der Soldaten gegen den Feind stürmt. Kurz vor seinem Tod kam er 1699 nochmals nach Wien. Siehe auch Avianodenkmal, Marco-d'Aviano-Gasse; Kanzelrelief in der Pfarrkirche St. Leopold (21, Kinzerplatz 19); Seligsprechung 1912.

Literatur

  • K. J. Graner / E. K. Winter / H. K. Zeßner-Spitzenberg [Hg.]: Marco d'Aviano Ord. M. Cap. Sein Werk und seine Zeit. Eine Festschrift zum 250. Jahrestag der Türkenbefreiung. Wien: Gsur & Co 1933
  • Fidelis Krautsack: Der Kapuziner Marcus von Aviano und die Rettung Wien 1683. In: 800 Jahre Franz von Assisi (Katalog Krems-Stein 1982) S. 349 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 82 f., 269
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925 [Gesamtaufnahme], S. 748
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 85
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 338