Ludwig Wittgenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Krieg verzichtete Wittgenstein auf sein gesamtes Erbteil (sein Vater hatte ein großes Vermögen hinterlassen) und wirkte als Volksschullehrer im Semmering- und Schneeberggebiet; für seine Schwester Margarete Stonborough entwarf er ein Haus von strenger Formenstruktur ([[Villa Wittgenstein]]). 1929 ging er wieder nach Cambridge, wo er 1939 den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Cambridge erhielt.  
 
Nach dem Krieg verzichtete Wittgenstein auf sein gesamtes Erbteil (sein Vater hatte ein großes Vermögen hinterlassen) und wirkte als Volksschullehrer im Semmering- und Schneeberggebiet; für seine Schwester Margarete Stonborough entwarf er ein Haus von strenger Formenstruktur ([[Villa Wittgenstein]]). 1929 ging er wieder nach Cambridge, wo er 1939 den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Cambridge erhielt.  
  
Während des zweiten Weltkriegs arbeitete Wittgenstein als Krankenpfleger in einem Spital und in einem medizinischen Laboratorium.1947 legte er die Professur zurück, um sich gänzlich der Forschung widmen zu können. 1953 erschien aus seinem Nachlaß sein Hauptwerk "Philosophische Untersuchungen", 1960 eine deutsche Ausgabe seiner Schriften. Unter Wittgensteins maßgeblichem Einfluß haben sich zwei bedeutende Philosophenschulen entwickelt: Der "Wiener Kreis" des log. Positivismus (dem er allerdings persönlich nicht angehörte) und die analytisch-linguistische Richtung der "Cambridge-School" (in England war Wittgenstein Mittelpunkt einer "analytischen Philosophie", doch wurden seine "Philosophischen Untersuchungen" erst postum veröffentlicht).  
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Während des zweiten Weltkriegs arbeitete Wittgenstein als Krankenpfleger in einem Spital und in einem medizinischen Laboratorium.1947 legte er die Professur zurück, um sich gänzlich der Forschung widmen zu können. 1953 erschien aus seinem Nachlaß sein Hauptwerk "Philosophische Untersuchungen", 1960 eine deutsche Ausgabe seiner Schriften.  
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Unter Wittgensteins maßgeblichem Einfluß haben sich zwei bedeutende Philosophenschulen entwickelt: Der "Wiener Kreis" des logische Positivismus (dem er allerdings persönlich nicht angehörte) und die analytisch-linguistische Richtung der "Cambridge-School" (in England war Wittgenstein Mittelpunkt einer "analytischen Philosophie", doch wurden seine "Philosophischen Untersuchungen" erst postum veröffentlicht).  
  
 
Wittgenstein wird heute vielfach als der größte Philosoph betrachtet, den Österreich hervorgebracht hat.  
 
Wittgenstein wird heute vielfach als der größte Philosoph betrachtet, den Österreich hervorgebracht hat.  

Version vom 27. August 2013, 10:56 Uhr

Daten zur Person
Personenname Wittgenstein, Ludwig
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 11436
GND
Wikidata
Geburtsdatum 26. April 1889
Geburtsort Neuwaldegg
Sterbedatum 29. April 1951
Sterbeort Cambridge, Großbritannien
Beruf Philosoph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 27.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 17., Neuwaldegger Straße 38
  • 3., Erdbergstraße 9/11
  • 4., Brahmsplatz 4/12
  • 5., Kriehubergasse 25/13
  • 1., Albrechtgasse (Goethegasse) 3
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wittgenstein Ludwig, * 26. April 1889 Neuwaldegg (17), † 29. April 1951 Cambridge, Großbritannien, Philosoph, Sohn eines Großindustriellen.

Studierte Maschinenbau in Berlin, ging 1908 nach Cambridge (Großbritannien), wo er Schüler Bertrand Russells wurde, zog sich 1913 nach Norwegen zurück, um in der Einsamkeit ungestört arbeiten zu können, und vollendete während des ersten Weltkriegs das Manuskript seines "Tractatus logico-philosophicus", ein Werk, das zur Bibel des Neopositivismus wurde; abgesehen von einer kleinen Abhandlung ist dieses Werk die einzige philosophische Arbeit, die zu seinen Lebzeiten (1921) gedruckt wurde (er erhielt für sie später den Doktortitel).

Nach dem Krieg verzichtete Wittgenstein auf sein gesamtes Erbteil (sein Vater hatte ein großes Vermögen hinterlassen) und wirkte als Volksschullehrer im Semmering- und Schneeberggebiet; für seine Schwester Margarete Stonborough entwarf er ein Haus von strenger Formenstruktur (Villa Wittgenstein). 1929 ging er wieder nach Cambridge, wo er 1939 den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Cambridge erhielt.

Während des zweiten Weltkriegs arbeitete Wittgenstein als Krankenpfleger in einem Spital und in einem medizinischen Laboratorium.1947 legte er die Professur zurück, um sich gänzlich der Forschung widmen zu können. 1953 erschien aus seinem Nachlaß sein Hauptwerk "Philosophische Untersuchungen", 1960 eine deutsche Ausgabe seiner Schriften.

Unter Wittgensteins maßgeblichem Einfluß haben sich zwei bedeutende Philosophenschulen entwickelt: Der "Wiener Kreis" des logische Positivismus (dem er allerdings persönlich nicht angehörte) und die analytisch-linguistische Richtung der "Cambridge-School" (in England war Wittgenstein Mittelpunkt einer "analytischen Philosophie", doch wurden seine "Philosophischen Untersuchungen" erst postum veröffentlicht).

Wittgenstein wird heute vielfach als der größte Philosoph betrachtet, den Österreich hervorgebracht hat.

Wittgenstein wuchs im Haus 17, Neuwaldegger Straße 38, auf, wohnte 1907-1914 1, Albrechtgasse (Goethegasse) 3, 1926/1927 5, Kriehubergasse 25/13, 1927 (Oktober Dezember) 3, Erdbergstraße 9/11 (Gedenktafel), 1937/1938 4, Brahmsplatz 4/12 und 1939 wieder 17, Neuwaldegger Straße 38.

Literatur

  • Biographisches Lexikon der Weimarer Republik
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 20
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    Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Helfen Sie bitte mit, ihn zu verbessern, und entfernen Sie anschließend die Markierung {{Überarbeiten}}.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die beiden Republk 1974. Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974 3, S. 317 ff.
  • Vienne 1890-1938
  • N. Malcolm / G. H. von Wright: Ludwig Wittgenstein. 1961
  • J. Hartnack: Wittgenstein und die moderne Philosoßhie. 1962
  • J. Burkhardt: Die Bildtheorie der Sprache im Wittgensteins Tractatus logicophilosophicus und ihre ontologische Fundierung. 1965
  • Wittgenstein. Sein Leben in Bildern und Texten. 1983
  • Paul Englmann: Ludwig Wittgenstein, Briefe und Begegnungen. Wien München 1970
  • Werner Hoffmann: Ludwig Wittgenstein. Ein Philosoph als Architekt. In: Der Bau, Schrift für Architektur und Städtebau 24 (1969), H. 1, S. 2 ff.
  • Michael Nedo: Ludwig Wittgeenstein. Logisch-philosophische Abhandlungen. Entstehung und Publikation. In: Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 93
  • P. Kampits: Ludwig Wittgenstein. 1985
  • Ray Monk: Wittgenstein - Das Handwerk eines Genies. Stuttgart 1992
  • Adolf Hübner: Ludwig Wittgenstein. In: Bfm.-Abh., 12.04.1989
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Erdberg. Dorf in der Stadt. Wien: Mohl 1992, S. 148 (Gedenktafel)
  • Die Zeit, 19.09.1881, S. 77;
  • Die Zeit, 08.01.1993, S. 45'
  • Wiener Zeitung, 28.04.1989
  • Standard, 14.04.1994.