Ludwig Mises: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Juni 2022, 16:11 Uhr

Ludwig Mises (um 1930)
Daten zur Person
Personenname Mises, Ludwig
Abweichende Namensform Mises, Ludwig Heinrich Edler von
Titel Dr. iur., Univ.-Prof., Edler
Geschlecht männlich
PageID 7774
GND 118582747
Wikidata Q84233
Geburtsdatum 29. September 1881
Geburtsort Lemberg, Galizien
Sterbedatum 10. Oktober 1973
Sterbeort New York
Beruf Nationalökonom, Soziologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Zwischenkriegszeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 27.06.2022 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname LudwigMises.jpg
Bildunterschrift Ludwig Mises (um 1930)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1961)
  • Ehrendoktorat der Rechtswissenschaften der New York University (Verleihung: 1963)
  • Ehrendoktorat der Politikwissenschaften der Universität Freiburg im Breisgau (Verleihung: 1964)


Mises Ludwig, * 29. September 1881 Lemberg, Galizien (Lwow, Ukraine), † 10. Oktober 1973 New York, Nationalökonom, Bruder von Richard Mises.

Biographie

Ludwig Mises wurde nach seinem Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1906) nach zweijähriger Tätigkeit im Justizressort Referent der finanzpolitischen Abteilung der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie und übte diese Funktion bis 1933 aus. 1913 habilitierte er sich an der Universität Wien (1918 tit. Prof.) für Nationalökonomie und lehrte daraufhin als Privatdozent. 1926 gründete er das Österreichische Institut für Konjunkturforschung.

1934 emigrierte er in die Schweiz, wo er eine Gastprofessur am Institut Universitaire des Hautes Études in Genf antrat, die er bis 1940 inne hatte. 1940 emigrierte er über Mexiko in die USA, wo er zunächst für das National Bureau of Economic Research arbeitete, ehe er ab1945 an der New York University über fast dreißig Jahre wissenschaftlich als Autor und Lehrer tätig blieb.

Mises war einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Schule der Nationalökonomie und ein unerbittlicher Kritiker jeder Planwirtschaft und Verfechter der liberalen Staats- und Wirtschaftsordnung. In der Geschichte der Volkswirtschaftslehre sicherten ihm seine Beiträge zur ökonomischen Theorie eine dauerhafte Stellung zu. Während zu Beginn seiner wissenschaftlichen Arbeit Untersuchungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte standen, trat nach und nach der Einfluss des Nationalökonomen Eugen von Böhm-Bawerks hervor, dessen Seminar Mises durchlaufen hatte. Unter Böhm-Bawerks Einfluss steht die Habilitationsschrift "Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel", mit welcher er 1912 wichtige Impulse zur Werttheorie lieferte.

Anschließend verlagerte sich Mises' Interesse auf die Fragen des Verhältnisses zwischen Staat und Wirtschaft, in welcher sich seine grundlegende Skepsis gegenüber der gelenkten und geplanten Wirtschaftsentwicklung Bahn brach, welches schließlich 1920 in der Untersuchung zur Wirtschaftsrechnung im Sozialismus gipfelte.

Nach diesen wirtschafts- und konjunkturtheoretischen Forschungen befasste Sich Mises vermehrt mit der Methodologie der Sozialwissenschaften, welche er um eine umfassenden "Theorie des Handelns und Wirtschaftens" (1940) erweiterte, mit welcher er sich in starken Widerspruch zu den herrschenden Strömungen (vor allem zum interventionistischen Keynesianismus) begab.

Ludwig Mises wirkte nicht nur durch seine zahlreichen Publikationen, auch ein bedeutsamer, bereits in Wien aufgebauter Kreis von Schülern trugen Mises Lehre in die akademische Welt. Zu seinen bedeutendsten Schülern gehörten Friedrich August Hayek, Gottfried Haberler, Fritz Machlup und Oskar Morgenstern.

Abseits des akademischen Lehrbetriebes focht Mises in der 1947 von seinem Schüler Friedrich August Hayek ins Leben gerufenen Mont Pèlerin-Gesellschaft gegen die damals sehr einflussreiche Idee einer zentralgeplanten Wirtschaft.

Werke

  • Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel, 1912 (Habilitationsschrift)
  • Über Kriegskostendeckung und Kriegsanleihe, 1918
  • Nation, Staat und Wirtschaft. Beiträge zur Politik und Geschichte der Zeit, 1919
  • Die Gemeinwirtschaft. Untersuchung über den Sozialismus, 1922
  • Liberalismus, 1927
  • Geldwertstabilität und Konjunkturpolitik, 1928
  • Grundprobleme der Nationalökonomie. Untersuchung über Verfahren, Aufgaben und Inhalte der Wirtschafts- und Gesellschaftslehre, 1933
  • Die Wurzeln des Antikapitalismus, 1958
  • The Epistemological Problems of Economics, 1960
  • The Ultimate Foundation of Economic Science, 1962

Quellen

Literatur

  • Jörg Guido Hülsmann: Mises. The last Knight of Liberalism. Auburn/Alabama: 2007
  • Ludwig Mises: Erinnerungen von Ludwig von Mises. Stuttgart: Fischer 1978
  • Thorsten Polleit: Ludwig von Mises. Leben und Werk für Einsteiger. München: FBV 2013
  • Israel M. Kirzner: Ludwig von Mises. The Man and his Economics: Wilmington/Delaware: ISI Books 2001
  • Eamonn Butler: Ludwig von Mises. Fountainhead of the Modern Microeconomics Revolution. Aldershot: Gower Publishers 1988
  • Carsten Pallas: Ludwig von Mises als Pionier der modernen Geld- und Konjunkturlehre. Eine Studie zu den monetären Grundlagen der Austrian Economics. * Marburg: Metropolis-Verlag 2005 (Hochschulschrift)
  • Friedrich Stadler [Hg.]: Vertriebene Vernunft. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930-1940, Bd. 2/1. Münster: LIT-Verlag 2004, S. 744 ff.
  • Thomas Olechowski, Tamara Ehs, Kamila Staudigl-Ciechowicz: Die Wiener Rechts-und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918-1938. Götingen V & R unipress 2014, 569 m

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