Limesstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Limesstraße, moderne Bezeichnung für die Verbindungsstraße zwischen den Militärlagern an den Grenzen des Römischen Reichs. Die Limesstraße war ein Bestandteil der militärischen Sicherungsmaßnahmen an den Nordgrenzen des Römischen Reichs; sie wurde vom Militär errichtet, erhalten und benützt. Deshalb sind die Tore der Militärlager, den zivilen Städten gleich, Anfangs- und Endpunkte der Straßen. Im Wiener Stadtgebiet ist der Verlauf der Limesstraße einigermaßen gut zu verfolgen beziehungsweise zu rekonstruieren: 19, Eroicagasse-Pfarrplatz - St. Michael-Döblinger Hauptstraße - 9, Währinger Straße - 1, Herrengasse – Michaelerplatz – Augustinerstraße - 4, Karlsplatz (?) - 3, Rennweg - 11, Simmeringer Hauptstraße – Zentralfriedhof. In der heutigen Innenstadt bildete die Limesstraße die Achse des älteren, 1994 im Bereich der Freyung identifizierten Militärlagers. Die Errichtung des steinernen Legionslagers um 100 nach Christus erforderte eine Verschwenkung auf die Linie 1, Wipplingerstraße-Hohe Brücke-Ertlgasse-Wollzeile-Weiskirchnerstraße (?); die Fortsetzung ist unklar, verläuft aber eher nicht durch die Landstraßer Hauptstraße. Die Trasse der älteren Limesstraße wurde anscheinend als Umgehungsstraße beibehalten; ihre Kreuzung mit der aus dem Legionslager kommenden Südstraße ist in den Ausgrabungen am Michaelerplatz erkennbar.
  
Limesstraße, moderne Bezeichnung für die Verbindungsstraße zwischen den Militärlagern an den Grenzen des Römischen Reichs. Die Limesstraße war ein Bestandteil der militärischen Sicherungsmaßnahmen an den Nordgrenzen des Römischen Reichs; sie wurde vom Militär errichtet, erhalten und benützt. Deshalb sind die Tore der Militärlager, den zivilen Städten gleich, Anfangs- und Endpunkte der Straßen. Im Wiener Stadtgebiet ist der Verlauf der Limesstraße einigermaßen gut zu verfolgen beziehungsweise zu rekonstruieren: 19, Eroicagasse-Pfarrplatz - St. Michael-Döblinger Hauptstraße - 9, Währinger Straße - 1, Herrengasse – Michaelerplatz – Augustinerstraße - 4, Karlsplatz (?) - 3, Rennweg - 11, Simmeringer Hauptstraße – Zentralfriedhof. In der heutigen Innenstadt bildete die Limesstraße die Achse des älteren, 1994 im Bereich der Freyung identifizierten Militärlagers. Die Errichtung des steinernen Legionslagers um 100 nach Christus erforderte eine Verschwenkung auf die Linie 1, Wipplingerstraße-Hohe Brücke-Ertlgasse-Wollzeile-Weiskirchnerstraße (?); die Fortsetzung ist unklar, verläuft aber eher nicht durch die Landstraßer Hauptstraße. Die Trasse der älteren Limesstraße wurde anscheinend als Umgehungsstraße beibehalten; ihre Kreuzung mit der aus dem Legionslager kommenden Südstraße ist in den Ausgrabungen am Michaelerplatz erkennbar.  
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Auf dem [[Michaelerplatz]] sind heute noch Spuren von [[Vindobona]] sichtbar.
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* Ortolf Harl: Der Verlauf der Limesstraße im Stadtgebiet von Wien. In: Valerie A. Maxfield / Michael J. Dobson [Hg.]: Roman Frontier Studies 1989. Proceedings of the XVth International Congress of Roman Frontier Studies. Exeter: University of Exeter Press 1991, S. 225-229
 
* Ortolf Harl: Der Verlauf der Limesstraße im Stadtgebiet von Wien. In: Valerie A. Maxfield / Michael J. Dobson [Hg.]: Roman Frontier Studies 1989. Proceedings of the XVth International Congress of Roman Frontier Studies. Exeter: University of Exeter Press 1991, S. 225-229

Version vom 27. April 2017, 14:29 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 0020 JL
Datum bis 0400 JL
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.04.2017 durch WIEN1.lanm08mic

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48° 12' 30.34" N, 16° 21' 59.17" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Limesstraße, moderne Bezeichnung für die Verbindungsstraße zwischen den Militärlagern an den Grenzen des Römischen Reichs. Die Limesstraße war ein Bestandteil der militärischen Sicherungsmaßnahmen an den Nordgrenzen des Römischen Reichs; sie wurde vom Militär errichtet, erhalten und benützt. Deshalb sind die Tore der Militärlager, den zivilen Städten gleich, Anfangs- und Endpunkte der Straßen. Im Wiener Stadtgebiet ist der Verlauf der Limesstraße einigermaßen gut zu verfolgen beziehungsweise zu rekonstruieren: 19, Eroicagasse-Pfarrplatz - St. Michael-Döblinger Hauptstraße - 9, Währinger Straße - 1, Herrengasse – Michaelerplatz – Augustinerstraße - 4, Karlsplatz (?) - 3, Rennweg - 11, Simmeringer Hauptstraße – Zentralfriedhof. In der heutigen Innenstadt bildete die Limesstraße die Achse des älteren, 1994 im Bereich der Freyung identifizierten Militärlagers. Die Errichtung des steinernen Legionslagers um 100 nach Christus erforderte eine Verschwenkung auf die Linie 1, Wipplingerstraße-Hohe Brücke-Ertlgasse-Wollzeile-Weiskirchnerstraße (?); die Fortsetzung ist unklar, verläuft aber eher nicht durch die Landstraßer Hauptstraße. Die Trasse der älteren Limesstraße wurde anscheinend als Umgehungsstraße beibehalten; ihre Kreuzung mit der aus dem Legionslager kommenden Südstraße ist in den Ausgrabungen am Michaelerplatz erkennbar.

Video

Auf dem Michaelerplatz sind heute noch Spuren von Vindobona sichtbar.

Literatur

  • Ortolf Harl: Der Verlauf der Limesstraße im Stadtgebiet von Wien. In: Valerie A. Maxfield / Michael J. Dobson [Hg.]: Roman Frontier Studies 1989. Proceedings of the XVth International Congress of Roman Frontier Studies. Exeter: University of Exeter Press 1991, S. 225-229