Leopold Alois Hoffmann: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. Februar 2015, 12:52 Uhr
Leopold Alois Hoffmann, * 29. Jänner 1760 Niederwittig bei Kratzau, Böhmen (Chrastava, Tschechien), † 2. September 1806 Wiener Neustadt, Niederösterreich, Publizist. Studierte in Breslau bis 1776 Philosophie, danach Jurisprudenz, arbeitete ab 1778 als Publizist in Prag und ab der Jahreswende 1781/1782 in Wien. Damals gab er Zeitschriften und Broschüren aufklärerischen und freimaurerischen Inhalts heraus (darunter „Wöchentliche Wahrheiten für und über die Prediger in Wien", 1782-1784); 1783 trat er der Freimaurerloge „Zur Wohltätigkeit" bei. 1785 wurde er über Fürsprache van Swietens Professor für die deutsche Sprache in Budapest und gründete hier zur Förderung derselben das „Pester Wochenblatt"; 1790 kehrte er jedoch nach Wien zurück und erhielt 1791 einen Lehrstuhl. Um diese Zeit entwickelte er sich zum fanatischen Reaktionär; zeitgenössische Quellen bezeichnen den Herausgeber der berüchtigten „Wiener Zeitschrift" (die von Dezember 1791 bis September 1793 vierteljährlich erschien) und Verfasser politischer und religiöser Schriften, in denen er sich rücksichtslos gegen alle revolutionsverdächtigen Personen wandte, als gefährlichen Handlanger der Reaktion im Österreich Leopolds II. Joseph von Sonnenfels unternahm den ersten Schritt gegen Hoffmann, indem er ab 5. Jänner 1792 als Gegenschrift die Zeitschrift „Politisches Sieb" erscheinen ließ. Nach dem Tod Leopolds II. verlor Hoffmann seinen Beschützer und zog sich nach Wiener Neustadt zurück.
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Marianne Lunzer-Lindhausen: Leopold Alois Hoffmann - Wiener Publizistik im Schatten der Reaktion. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 15,1960, S. 104 ff.
- Friedrich Sommer: Die Wiener Zeitschrift (1792-1793). Die Geschichte eines antirevolutionären Journals. Phil. Diss. Univ. Bonn 1929. Zeulenroda [u.a.]: Sporn 1932 (Sonderdr. a. d. Zs. Das Freimauer-Museum, 7)