Leo Fall

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Daten zur Person
Personenname Fall, Leo
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 13855
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Februar 1873
Geburtsort Olmütz (Olomouc, CR)
Sterbedatum 16. September 1925
Sterbeort Wien
Beruf Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 2.09.2013 durch WIEN1.lanm08w06
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 4. Tor, Ehrengrab 3/4/1
  • 13., Lainzer Straße 127 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Leo Fall, * 2. Februar 1873 Olmütz (Olomouc, CR), † 16. September 1925 Wien 13, Lainzer Straße 127 („Villa Dollarprinzessin"; Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 4. Tor, Ehrengrab 3/4/1), Komponist, Gattin (1904) Bertha, Tochter des Berliner Musikverlegers S. Jadassohn. Sohn des Militärkapellmeisters Moritz Fall (1848-1922), erhielt bereits mit fünf Jahren Violinunterricht und besuchte dann das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde (Musiktheorie bei Robert und Johann Nepomuk Fuchs). Kurzfristig in der von Franz Lehár senior geleiteten Kapelle eines Infanterie-Regiments in der Rudolfkaserne tätig, ging Fall 1892 als Kapellmeister nach Hamburg und anschließend als Sologeiger ans Berliner Metropoltheater. Ersten Opernschöpfungen blieb in Berlin (1902) und Mannheim (1905) der Erfolg versagt. Mehr Anklang fand Fall als Hauskomponist der „Bösen Buben" im Berliner Künstlerhaus, einem Kabarett in der Art von Wolzogens „Überbrettl". Damit vollzog sich der Übergang zur Operette. Sein Erstlingswerk „Der Rebell" (Erstaufführung 1905 Theater an der Wien) zog er nach fünf Aufführungen zurück. Wenig später gelang ihm jedoch mit drei knapp hintereinander aufgeführten Operetten der Durchbruch; „Der fidele Bauer" (Uraufführung Mannheimer Operettenfestspiele, 1907), „Die Dollarprinzessin" (Uraufführung Theater an der Wien, 2. November 1907) und „Die geschiedene Frau" (Uraufführung Carltheater, 23. Dezember 1908) sicherten ihm einen Platz in der vordersten Reihe der Wiener Operettenkomponisten. Aus der großen Zahl seiner melodienreichen Operetten, die auf den meisten Bühnen Österreichs und Deutschlands aufgeführt wurden, sind zu nennen: „Brüderlein fein" (1909), „Der liebe Augustin" (Umarbeitung des „Rebell", 1911), „Der ewige Walzer" (1912), „Die Studentengräfin" (1913), „Die Kaiserin" („Fürstenliebe", 1916; Erstaufführung in Wien 1. April 1935 im Bürgertheater), die zu Weltruhm gelangte „Rose von Stambul" (Uraufführung 2. Dezember 1916, Theater an der Wien), „Die spanische Nachtigall" (1920, Erstaufführung in Wien 25. März 1926, Johann-Strauß-Theater) und „Madame Pompadour" (1922, Erstaufführung in Wien 2. März 1923, Carltheater); eines der drei nachgelassenen Werke („Rosen aus Florida") bearbeitete E. W. Korngold (Uraufführung 1929). Viele seiner Operettenlieder sind bekannt (beispielsweise „Jeder tragt sein Binkerl" „Heinerle, Heinerle", „Man steigt nach" oder „Josef, ach Josef"). Falls Werke wurden von den Nationalsozialisten verboten.

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Wien: F. Kleinmayr. 1953
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Walter Zimmerli: Leo Fall. Meister der Wiener Operette. Zürich: 1957
  • Walter Zimmerli: Leo Fall und sein kompositorisches Werk. In: Schweizer Musiker-Revue 25. 1959, Nummer 8-11
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967
  • Henning, Operettenarchiv
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  • Siegfried Lang: Almanach der Unterhaltungskomponisten des 20. Jahrhunderts. Wien: Österreichischer Komponistenbund 1974
  • B. Grün: Kulturgeschichte der Operette. 1961
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  • Hans Hauenstein: Chronik des Wienerliedes. Klosterneuburg: Jasomirgott-Verlag 1976, S. 225
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 193, S. 215
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 28
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 249
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 277
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 158
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken. 08.09.1975
  • Neues Wiener Journal. 24.09.1925
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972