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== Literatur ?? | == Literatur ?? | ||
*Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 313 ff. (''Gebäude'') | *Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 313 ff. (''Gebäude'') | ||
*Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 84 | *Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 84 |
Version vom 24. Juli 2014, 13:26 Uhr
Landwehr, zunächst (ab dem 16. Jahrhundert) Aufgebot aller Wehrfähigen zur Landesverteidigung im Falle feindlicher Überfälle (Landsturm; 1511 Landsturmordnung, die noch 1809 im Tiroler Freiheitskampf zur Anwendung kam; erstes Aufgebot 19.-37., zweites Aufgebot 37.-42. Lebensjahr). Während der Napoleonischen Kriege entschloss man sich zur Schaffung einer Landwehr als dauernde und allgemeine Einrichtung zur Ergänzung der regulären Armee (kaiserliches Patent vom 9. Juni 1808; Einsätze 1809, 1813/1814). Die Landwehr wurde 1852 aufgelöst und 1869 als nationale Truppe in beiden Reichshälften (in Ungarn Honved genannt) neben dem österreichisch-ungarischen Heer neu aufgestellt. Die Landwehr setzte sich vorwiegend aus Kavallerie- und Infanterie-Abteilungen zusammen, besaß (auch in Wien) eigene Ausbildungsstätten, Kasernen und mehrere Versorgungseinrichtungen. Sie unterstand einem eigenen Landesverteidigungsministerium (1, Babenbergerstraße 5). Das Landwehr-Oberkommando befand sich um die Jahrhundertwende im ersten Stock des Justizministeriums (1, Schillerplatz 4); die Landwehr-Truppenstäbe und das Landwehr-PIatzkommando waren in Privathäusern untergebracht.
== Literatur ??
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 313 ff. (Gebäude)
- Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 84