Konskriptionsamt: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Konskriptionsamt. 1786 wurde für das politisch-administrative Konskriptionswesen für Wien ein eigenes Amt (Konskriptions-, Kundschafts- und Corroborationsamt) geschaffen, dem ein Konskriptionskommissär vorstand. Nach Auflösung der Stadthauptmannschaft (1819) wurde das Konskriptionswesen dem Magistrat übertragen, das Konskriptionsamt somit ein magistratisches Amt. Zugleich wurden ihm auch das Rekrutierungs-, Vorspann- und Einquartierungswesen übertragen. 1847 wurden das Konskriptionsamt und das Totenbeschreibamt zusammengelegt. Dienstbesetzung und Aufsicht fielen nach der Magistratsreform 1891 dem Department für Militärangelegenheiten und Bevölkerungswesen (Dep. XVI) zu, 1902 der Magistratsabteilung 16. Zu den Aufgaben des Konskriptionsamtes zählten die Führung der Gemeindematrik, der Sturmrolle und der Stellungsliste sowie damit zusammenhängende Agenden, unter anderem die Eruierung fremder Stellungspflichtiger, Landsturmangelegenheiten, Ausfolgung und Ausfertigung von [[Heimatschein]]en und Arbeitsbüchern, Paßanweisungen, Reisebewilligungen und Legitimationskarten. Darüber hinaus bestanden Abteilungen für Vorspannwesen, Einquartierungs- und Militärtaxangelegenheiten sowie Beerdigungswesen. Mit 4. Dezember 1922 wurde das Konskriptionsamt aufgelöst; seine Agenden fielen größtenteils an die Magistratsabteilung 50 (Vorläufer der heutigen Magistratsabteilung 61), lediglich Invalidenangelegenheiten und das Totenbeschreibamt gingen an die neugeschaffene Magistratsabteilung 13a (Vorläufer der heutigen Magistratsabteilung 43). Die Archivbestände des Konskriptionsamtes reichen bis 1784 zurück. | |
== Literatur == | == Literatur == | ||
*Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981. Band 34, S. 165 | *Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981. Band 34, S. 165 | ||
*Elfriede Sheriff: Die Ämter der Stadt Wien 1783-1848 in verwaltungsgeschichtlicher und personeller Hinsicht. Diss. Univ. Wien. 1977 | *Elfriede Sheriff: Die Ämter der Stadt Wien 1783-1848 in verwaltungsgeschichtlicher und personeller Hinsicht. Diss. Univ. Wien. 1977 |
Version vom 8. Juni 2014, 20:11 Uhr
Organisationsdaten
Art der Organisation | |
Datum von | 1786 |
Datum bis | |
Benannt nach | |
Prominente Personen | |
PageID | 14786 |
GND | |
WikidataID | |
Objektbezug | |
Quelle | Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien |
Export | RDF |
Recherche |
Adressen
Es wurden noch keine Adressen erfasst!
Frühere Adressierung
Bezeichnungen
- Konskriptions-, Kundschafts- und Corroborationsamt (1786)
Personen
Es wurden noch keine Personen erfasst.
QR-Code
Konskriptionsamt. 1786 wurde für das politisch-administrative Konskriptionswesen für Wien ein eigenes Amt (Konskriptions-, Kundschafts- und Corroborationsamt) geschaffen, dem ein Konskriptionskommissär vorstand. Nach Auflösung der Stadthauptmannschaft (1819) wurde das Konskriptionswesen dem Magistrat übertragen, das Konskriptionsamt somit ein magistratisches Amt. Zugleich wurden ihm auch das Rekrutierungs-, Vorspann- und Einquartierungswesen übertragen. 1847 wurden das Konskriptionsamt und das Totenbeschreibamt zusammengelegt. Dienstbesetzung und Aufsicht fielen nach der Magistratsreform 1891 dem Department für Militärangelegenheiten und Bevölkerungswesen (Dep. XVI) zu, 1902 der Magistratsabteilung 16. Zu den Aufgaben des Konskriptionsamtes zählten die Führung der Gemeindematrik, der Sturmrolle und der Stellungsliste sowie damit zusammenhängende Agenden, unter anderem die Eruierung fremder Stellungspflichtiger, Landsturmangelegenheiten, Ausfolgung und Ausfertigung von Heimatscheinen und Arbeitsbüchern, Paßanweisungen, Reisebewilligungen und Legitimationskarten. Darüber hinaus bestanden Abteilungen für Vorspannwesen, Einquartierungs- und Militärtaxangelegenheiten sowie Beerdigungswesen. Mit 4. Dezember 1922 wurde das Konskriptionsamt aufgelöst; seine Agenden fielen größtenteils an die Magistratsabteilung 50 (Vorläufer der heutigen Magistratsabteilung 61), lediglich Invalidenangelegenheiten und das Totenbeschreibamt gingen an die neugeschaffene Magistratsabteilung 13a (Vorläufer der heutigen Magistratsabteilung 43). Die Archivbestände des Konskriptionsamtes reichen bis 1784 zurück.
Literatur
- Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981. Band 34, S. 165
- Elfriede Sheriff: Die Ämter der Stadt Wien 1783-1848 in verwaltungsgeschichtlicher und personeller Hinsicht. Diss. Univ. Wien. 1977