Klinik Hietzing

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Das Krankenhaus Lainz (1963)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Kaiser-Jubiläums-Spital der Gemeinde Wien
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Scheringer
Prominente Bewohner
PageID 16917
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.08.2019 durch WIEN1.lanm08gat
Bildname Krankenhauslainz.jpg
Bildunterschrift Das Krankenhaus Lainz (1963)
  • 13., Wolkersbergenstraße 1

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48° 10' 8.27" N, 16° 16' 40.55" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, vormals Krankenhaus Lainz (13, Wolkersbergenstraße 1; Kaiser-Jubiläums-Spital der Gemeinde Wien, Krankenhaus der Stadt Wien). Wurde über Initiative von Bürgermeister Karl Lueger und aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses vom 14. Juni 1907 anlässlich des 60jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs I. 1908-1913 nach Plänen des städtischen Architekten Scheringer erbaut (Grundsteinlegung am 31. März 1908) und am 3. Februar 1913 in Betrieb genommen (Schlusssteinlegung am 17. Mai 1913). Die Kosten beliefen sich auf fast 11 Millionen Kronen. Das ehemalige Krankenhaus Lainz, nun Krankenhaus Hietzing, ergänzte als erstes städtisches Spital mit seinen 991 Betten die bestehenden Universitätskliniken des Allgemeinen Krankenhauses und die (meist von geistlichen Orden geführten) Privatspitäler. Mit seiner Eröffnung stieg die Zahl der Krankenbetten in Wien von 7.108 auf 8.099 an.

Das Krankenhaus Hietzing liegt in einem Grünbereich. Es wird südlich von der Hermesstraße und nördlich vom Pflegeheim Lainz begrenzt. Die Anlage besteht aus 19 Gebäuden. Vier Krankenpavillons umschließen einen rund 25.000 m² großen Hof, der für eine zusammenhängende Gartenanlage genutzt wurde. Zur Zeit der Inbetriebnahme bestand das Krankenhauses aus acht Abteilungen (zwei für interne Medizin, je eine für Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Augenkrankheiten, Urologie, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO)) und drei Instituten (Zentralröntgen, Physikalische Therapie, Prosektur). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Krankenhaus Lainz unter Gesundheitsstadtrat Julius Tandler modernisiert und erweitert: 1924 wurde die Krankenpflegeschule errichtet, 1929 wurde eine Rheumaabteilung, 1929/1930 der Tuberkulosepavillon (Pavillon VIII, erbaut von Fritz Judtmann), im März 1930 die Sonderabteilung für Stoffwechselerkrankungen, Ernährungsstörungen und diätische Heilmethoden und am 7. November 1931 die Sonderabteilung für Strahlentherapie eröffnet (bereits anlässlich der Eröffnung waren dem Spital von der Stadtverwaltung 50 mg Radium zur Verfügung gestellt worden).

In den Jahren 1945 bis 1952 wurde der Pavillon 1 von der britischen Besatzungsmacht genutzt. In diesem war das 70th British General Hospital untergebracht.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Spital nach und nach grundlegend modernisiert (bauliche Veränderungen, medizinische und medizinisch-technische Einrichtung, erste Kobaltkanone und erste Betatron-Bestrahlungsanlage Wiens). 1960 wurde eine Notbettenstation (Pavillon IX A und IX B) und 1969 das Zentrallabor errichtet, weiters unter anderem 1974 die IV. Medizinische Abteilung und an der I. Chirurgischen Abteilung ein Gefäßchirurgisches Zentrum und 1976 im Pavillon XI des damaligen Pflegeheims Lainz eine Neurologische Abteilung eröffnet, 1981 eine Blutbank und 1982 an der IV. Medizinischen Abteilung eine Herzkathetereinheit eingerichtet, 1987 die V. Medizinische Abteilung mit Onkologie errichtet, 1990 im Rahmen des Zentralröntgeninstituts ein Schnittbildzentrum geschaffen und 1992 im Pavillon VIII eine Abteilung für plastische und Wiederherstellungschirurgie errichtet. Der Pflegepersonalskandal 1989 führte zu grundlegenden Reorganisationen (bis 1992 stieg die Zahl der Ärzte um 15%, die der diplomierten Krankenschwestern um 10% und die der Abteilungshelferinnen um 120%, außerdem wurden eine Ethikkommission und eine Kommission für Humanität im Krankenhaus eingerichtet). 1993 wurde das „Neue Lainz"- das Krankenhaus Hietzing präsentiert. Es umfasste nunmehr 17 bettenführende Abteilungen inklusive Erstversorgung sowie sieben Institute und sonstige Einrichtungen.

Quellen

Literatur

  • Rolf M. Urrisk-Obertyński [Hg.]: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt. Band Nummer 6: Die vier Alliierten 1945-1955. Wien: Weishaupt 2015
  • Krankenhaus Lainz (Hg.): 80 Jahre Krankenhaus Lainz 1913-1993. (1993; detaillierte Darstellung der Abteilungen und Institute mit Angaben ihrer historischen Entwicklung sowie Namen der leitenden Ärzte und Oberschwestern), Gedenkbuch des Kaiser-Jubiläums-Spitales der Gemeinde Wien. 1913
  • Rudolf Pichler: Das Kaiser-Jubiläums-Spital der Gemeinde Wien. 1915
  • Felix Czeike: Wirtschafts- und Sozialpolitik der Gemeinde Wien 1919-1934. In: Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981 [Gesamtaufnahme]. Band 11, S. 249 ff.
  • Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 120 (Tuberkulosepavillon)

Einzelnachweise

  1. Rolf M. Urrisk-Obertyński [Hg.]: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt. Band Nummer 6: Die vier Alliierten 1945-1955. Wien: Weishaupt 2015, S. 211