Karl Kautsky

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Daten zur Person
Personenname Karl Kautsky
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3067
GND
Wikidata
Geburtsdatum 16. Oktober 1854
Geburtsort Prag
Sterbedatum 17. Oktober 1938
Sterbeort Amsterdam, Niederlande
Beruf Theoretiker der Sozialdemokratie, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit Sozialdemokrat
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.08.2013 durch WIEN1.lanm08w04
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Stubenring 1
  • 19., Osterleitengasse 12
  • 13., Feyenthurmgasse 18
  • 13., Matrasgasse 22
  • 13., Rosentalgasse 10
  • 13., Trauttmansdorffgasse 52 52
  • 19., Grinzinger Straße 65
  • 18., Haizingergasse 47
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kautsky Karl, * 16. Oktober 1854 Prag, † 17. Oktober. 1938 Amsterdam, Niederlande, Theoretiker der Sozialdemokratie, Schriftsteller, Gattin (1890) Luise Ronsperger (* 11. August 1864 Wien, † 8. [?] Dezember 1944 Konzentrationslager Auschwitz [in Amsterdam 1944 verhaftet]), Sohn und Bruder eines Malers. Wuchs in Prag und Wien auf, studierte an der Universität Wien und schloß sich hier 1875 den Sozialdemokraten an und begann mit der Publikation von Schriften für die Partei. Sein Buch „Der Einfluß der Volksvermehrung auf den Fortschritt der Gesellschaft" (1880) veranlaßte Karl Höchberg, ihn nach Zürich zu holen, wo er Mitarbeiter wissenschaftlicher Zeitschriften wurde und Kontakte mit Karl Marx und Friedrich Engels anbahnte; 1885 ging er nach London (Privat- sekretär von Engels, auch Freundschaft mit Marx) und 1890 nach Deutschland. 1883-1917 gab er die erste wissenschaftliche sozialdemokratische Zeitschrift „Die neue Zeit" (Stuttgart) heraus; Kautsky galt nach Engels' Tod als anerkannter Hüter des marxistischen Erbes; die Lehre des Marxismus wurde nicht in den Originalschriften von Marx und Engels, sondern in der Interpretation von Kautsky weltweit verbreitet, wobei er ihn zu einer Weltanschauung umformte, die sich von revolutionärer Aktion löste; Kautsky bekämpfte sowohl die Linken (Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, besonders Lenin, die den Massenstreik als Kampfmittel propagierten) wie auch die rechtsstehenden „Revisionisten" und verfaßte 1891 den theoretischen Teil des „Erfurter Programms". Nach dem Ersten Weltkrieg kämpfte er gegen die kommunistische Bewegung und schrieb, um die Wiedervereinigung der Sozialistischen Parteien vorzubereiten, „Die proletarische Revolution und ihr Programm" (1919). 1924-1933 lebte Kautsky in Wien, wo er auf die programmatischen Grundlagen der Sozialdemokratische Arbeiterpartei Einfluß nahm. 1938 emigrierte er nach Amsterdam. Wohnungen in Wien 1, Stubenring 1 (1919); 19, Osterleitengasse 12; 13, Feyenthurmgasse 18, Matrasgasse 22, Rosentalgasse 10 und Trauttmansdorffgasse 52; 19, Grinzinger Straße 65; zuletzt 18, Haizingergasse 47. Siehe Karl-Kautsky-Hof; Benedikt Kautsky.

Literatur

  • Biogr. Lex. SO-Europa;
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: A. Francke 1974
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Gary P. Steenson: Karl Kautsky 1854-1938. Marxism in the classical years. Pittsburgh: 1978
  • Massimo L. Salvador: Sozialismus und Demokratie. Karl Kautsky 1880-1938. Stuttgart: 1982
  • Ingrid Gilcher-Holtey: Das Mandat des Intellektuellen. Karl Kautsky und die Sozialdemokratie. Berlin: 1986
  • Georges Haupt / Jänos Jemnitz / Leo van Rossum (Hgg.): Karl Kautsky und die Sozialdemokratie Südost-Europas. Korrespondenz 1883-1938. Frankfurt / New York: 1986
  • Dick Geaiy: Karl Kautsky. Manchester: 1987
  • Karl Renner: Karl Kautsky. 1929
  • E. Matthias: Kautsky und der Kaustkyanismus. 1957
  • Benedikt Kautsky (Hg.): Briefwechsel mit Friedrich Engels. 2/1955
  • Benedikt Kautsky (Hg.): Ein Leben für den Sozialismus. 1954
  • Benedikt Kautsky (Hg.): Erinnerungen und Erörterungen. 1960
  • W. Blumenberg: Kautskys literarisches Werk (Bibliographie, 1960)
  • W. Holzheuer: Karl Kautskys Werk als Weltanschauung. 1972
  • Zukunft 10, 1988, S. 29 f.
  • Die Zeit, 7. 10. 1983
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 113 ff.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 324