Karl Bednarik

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Karl Bednarik
Daten zur Person
Personenname Bednarik, Karl
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 30117
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. Juli 1915
Geburtsort Wien
Sterbedatum 14. Jänner 2001
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 21.05.2015 durch DYN.griederr
Begräbnisdatum 24. Jänner 2001
Friedhof Urnenhain der Feuerhalle Simmering
Grabstelle
Bildname BednarikPorträt.jpg
Bildunterschrift Karl Bednarik

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 22. Dezember 1980, Übernahme: 3. April 1981)
  • Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfond der Zentralsparkasse für Literatur (Verleihung: 1974)
  • Theodor-Körner-Preis (Verleihung: 1965)
  • Theodor-Körner-Preis (Verleihung: 1962)
  • Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfond der Zentralsparkasse für Literatur (Verleihung: 1961)

Bednarik Karl, * 18. Juli 1915 Wien, † 14. Jänner 2001 Wien, Maler, Schriftsteller, Gattin Margarethe Maisel, 5 Kinder, 12 Enkelkinder

Karl Bednarik, aus bescheidenen sozialen Verhältnissen stammend, lernte den Beruf des Buchdruckers, sein Lebensplan jedoch war als freischaffender Künstler tätig zu sein. 1934 begann er als Autodidakt mit Malstudien und besuchte in den Jahren 1945/1946 die Akademie der bildenden Künste in Wien. Ab 1949 nahm er an Ausstellungen im In- und Ausland teil. In den 1950er Jahren schuf er im Auftrag der Gemeinde Wien Mosaike und Sgraffitis – die Österreichischen Galerie Belvedere, die Graphischen Sammlung Albertina und die Stadt Wien kauften einige seiner bildkünstlerischen Werke. Daneben übte er verschiedene Berufe aus, um den Lebensunterhalt für seine wachsende Familie zu sichern und begann regelmäßig für Zeitschriften zu schreiben. 1940 hatte er Margarethe Maisel geheiratet, ab 1944 kamen 5 Kinder zur Welt. 1949 übersiedelte die Familie vom 3. Bezirk nach Stadlau/1220 Wien, in die dort neu errichtete "Künstlersiedlung" der Gemeinde Wien.

Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt von Bednariks Arbeiten von der Bildenden Kunst zur Schriftstellerei. 1951 bis 1953 erschienen die beiden ersten Romane "Zwischenfall in Wien" und "Der Tugendfall" sowie der großes Aufsehen erregende sozialwissenschaftliche Essay "Der junge Arbeiter von heute - ein neuer Typ". Von 1953 bis 1955 gestaltete Bednarik im sog. Script-Departement des Senders Rot-Weiß-Rot und für die RAVAG zahlreiche Radiosendungen. Ab 1957 verfasste er Drehbücher zu Themen der bildenden Kunst und Literatur für das österreichische Fernsehen, ua. die ORF-Serie "Schwarz auf Weiß - Abenteuer der Zeichenkunst" mit über 30 Folgen, mehrere Beiträge für die Sendung "Der Fenstergucker" und zahlreiche Künstler-Biografien.

Es folgten weitere erfolgreiche Bücher zu gesellschaftlichen Themen, in denen sich Karl Bednarik mit den soziologischen Aspekten der durch die Technisierung der Arbeitswelt ausgelösten Umwälzungen auseinander setzte. Der Fritz Molden Verlag gab "Die Programmierer. Eliten der Automation", "Die Lerngesellschaft. Das Kind von heute - der Mensch von morgen" und "Die Krise des Mannes" heraus, der Verlag Jugend & Volk veröffentlichte 1969: "Die Unheimliche Jugend". Von alle Bücher erschienen Übersetzungen in viele Sprachen. Obwohl die Bücher heute nur mehr antiquarisch erhältlich sind, haben viele von Bednarik aufgegriffenen Themen und seine Statements dazu heute noch Gültigkeit. Von 1968 bis 1975 war Bednarik Herausgeber der Reihe "Antworten" im Verlag Jugend & Volk. Von 1975 bis 1980 leitete er die Galerie "Alte Schmiede" in Wien. Es gibt zwei unveröffentlichte Manuskripte, den Roman, "Die Aplatas", der – aufbauend auf autobiographischen Kindheitserlebnissen – vom Entwicklungsprozess einer Wiener Arbeiterfamilie im Jahr des Justizpalastbrandes, 1927, handelt, und Lebenserinnerungen unter dem Titel "W.I.W.". Bis zuletzt widmete sich Karl Bednarik neben seiner schriftstellerischen Arbeit der Malerei.

Karl Bednarik lebte bis zu seinem Tod im Jänner 2001 in Stadlau, im letzten Jahr gepflegt und betreut von seiner Frau Grete, die 2012 verstarb. Er erhielt verschieden Ehrungen, ua. zweimal den Theodor-Körner-Preis, 1973 den Titel Professor und 1980 das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. 2006 wurde eine Gasse im 22. Bezirk nach ihm benannt. Die ÖNB erwarb auf Vorschlag von Wendelin Schmidt-Dengler den literarischen Nachlass ÖNB-Literaturarchiv/Bednarik.

Anlässlich des 100. Geburtstages gibt es eine Gedenkseite im Internet: andacht.bednarik.at

Karl-Bednarik-Gasse Anlässlich des 100. Geburtstages verteilte die Familie folgenden Brief an die Bewohner der Karl-Bednarik-Gasse:

Literatur

  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
  • Who is Who in Österreich mit Südtirolteil (Hübners "Blaues Who is Who"). Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1999, S. 119
  • Rosi Grieder-Bednarik: div. private Quellen sowie aus W.I.W. (unveröffentliche Lebenserinnerungen von Karl Bednarik)