Kapuzinergruft

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
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Datum bis
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Frühere Bezeichnung
Benannt nach Kapuziner
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Architekt
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PageID 24268
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.09.2013 durch WIEN1.lanm08w01
  • 1., Tegetthoffstraße 2

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48° 12' 20.43" N, 16° 22' 12.62" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kapuzinergruft. Kaiser Matthias ordnete, anlässlich der Stiftung der Kapuzinerkirche durch seine Gattin Anna, die Erbauung einer Gruft an, die 1622 von Ferdinand II. begonnen und in der Folge mehrfach erweitert wurde. Die zugehörige Kapelle wurde 1632 zu Ehren Maria Himmelfahrt geweiht 1633 überführte man als erste die Leichname des Kaisers Matthias und der Kaiserin Anna aus dem Königinnenkloster in die Gruft. 1748 wurde neben der bisherigen Habsburgergruft eine neue für das Haus Habsburg-Lothringen errichtet. Napoleon besuchte am 5. Oktober 1809 abends die Kapuzinergruf bei Fackelschein. 1824 wurde bei einem Erweiterungsbau entdeckt, dass sich die Gruft an der Stelle einer altrömische Begräbnisstätte befindet. Im einzelnen besteht die Kapuzinergruf aus folgenden Teilen:

  • Engelsgruft (1622-1632 unter der Kaiserkapelle angelegt; „Gründergruft"),
  • Leopoldinische Gruft (1657, erweitert 1701),
  • Karolinische Gruft (1720; Särge für Leopold I. und Joseph I. nach Entwurf von J. L. von Hildebrandt, für Karl VI. von B. F. Moll mit trauernder Austria von Johann Nikolaus Moll),
  • Maria-Theresianische Gruft (1753/1754; Zentrum der Anlage, errichtet nach Entwurf von Jean Nicolas de Ville d'Issey; Doppelsarkophag aus Zinn für Franz Stephan von Lothringen und Maria Theresia

von B. F. Moll, 1753; einfacher Kupfersarg für Joseph II.; 15 bemerkenswert Rokokosärge von B. F. Moll),

  • Franzensgruft (1824, Entwurf von Johann Amann; Kupfersarg für Franz I. von Pietro Nobile),
  • Ferdinands- und Toskanagruft (1840-1842, beide von Johann Höhne errichtet),
  • Franz-Josephs-Gruft (1908/1909, Entwurf von Caje Peresic; undatierter Sarkophage für Franz Joseph I., Kaiserin Elisabeth und Kronprinz Rudolf)
  • Neuer Gruftraum (1959/1960, Entwurf von Karl Schwanzer);
  • Gruftkapelle. In der Kapuzinergrüft befinden sich 138 Metallsärge (anfangs aus Zinn, ab 1790 aus Kupfer). Die letzte Beisetzung (Kaiersin-Witwe Zita, † 14. März 1989 in Zizers, Schweiz) erfolgte am 1. April 1989.

Literatur

  • Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. 1987
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 123
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 115
  • Urban Roubal: Die Kaisergruft bei den P. P. Kapuzinern in Wien. 1933
  • Erika Tietze-Conrat: Die Kapuzinergruft in Wien. In: Österreichische Kunstbücher, Band 30
  • Karl Ginhart: Die Kaisergruft bei den Kapuzinern in Wien. In: Österreichische Kunstdenkmäler 3 (1920)
  • P. Eberhard Kusin: Die Kaisergruft bei den PP. Kapuzinern in Wien. 1949
  • Grimschitz: Hildebrandt. S. 59 f., S. 73 f.
  • Grimschitz: Hildebrandts Prunksarkophage in der Kapuzinergruft. In: Kirchenkunst 3 (1931)
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 29
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 75 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 154 ff.