Julius Andrássy der Ältere: Unterschied zwischen den Versionen
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|Sterbeort=Volosko bei Rijeka, Kroatien | |Sterbeort=Volosko bei Rijeka, Kroatien | ||
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+ | Andrássy Julius (Gyula) der Ältere Graf, * 8. März 1823 Kaschau (Kosice, Slowakei), † 18. Februar 1890 Volosca (Volosko bei Rijeka, Kroatien), Politiker. Trat nach dem Jusstudium und ausgedehnten Reisen 1845 in den ungarischen Staatdienst, wurde 1847 in den Preßburger Reichsrat gewählt und setzte sich für das liberale Programm Kossuths (des Advokaten seiner Familie) ein. Wegen seiner Teilnahme an der Revolution wurde er 1851 zum Tod verurteilt, während er sich im Exil aufhielt (Amnestie 1857). 1861 wieder im Reichsrat, wurde er 1865 dessen Vizepräsident. Neben Déak setzte er sich besonders für den Ausgleich von 1867 ein und wurde nach dessen Annahme erster ungarischer Ministerpräsident und Honvedminister. 1870 trat er für die österreichische Neutralität ein, 1871 wurde er Nachfolger von [[Friedrich Ferdinand von Beust|Beust]] als gemeinsamer Minister des Auswärtigen. Der Wertschätzung Franz Josephs und seiner Gattin Elisabeth gewiß, suchte er Österreich-Ungarn im Bund mit Deutschland und im Ausgleich mit Rußland eine neue Stellung in Südost-Europa zu schaffen und vereinbarte 1872 das Dreikaiserbündnis. Auf dem Berliner Kongreß erreichte er 1878 die (nicht unwidersprochen bleibende) Besitznahme Bosniens und der Herzegowina für Österreich. Kurz vor seinem Rücktritt schloß er am 7. Oktober 1879 mit Bismarck in Gastein den Zweibund ab. | ||
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+ | == Quellen == | ||
+ | * [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1439752 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zu Julius (Gyula) Andrássy] | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973 | * Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973 | ||
− | * Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. | + | * Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. |
− | * A. Novotny: Außenminister Gyula Graf Andrássy der Ältere | + | * A. Novotny: Außenminister Gyula Graf Andrássy der Ältere. In: Hugo Hantsch [Hg.]: Gestalter der Geschicke Österreichs. Innsbruck / Wien / München: Tyrolia-Verlag 1962 (Studien der Wiener Katholischen Akademie, 2) |
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+ | * Eduard von Wertheimer: Graf Julius Andrássy. Sein Leben und seine Zeit. Nach ungedruckten Quellen. 3 Bände. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1910-1913 |
Aktuelle Version vom 3. Juni 2022, 14:56 Uhr
- Ministerpräsident des Königreichs Ungarn (1867)
- Minister des Äußeren (14.11.1871 bis 08.10.1879)
- Abgeordneter im ungarischen Reichstag (1861)
Andrássy Julius (Gyula) der Ältere Graf, * 8. März 1823 Kaschau (Kosice, Slowakei), † 18. Februar 1890 Volosca (Volosko bei Rijeka, Kroatien), Politiker. Trat nach dem Jusstudium und ausgedehnten Reisen 1845 in den ungarischen Staatdienst, wurde 1847 in den Preßburger Reichsrat gewählt und setzte sich für das liberale Programm Kossuths (des Advokaten seiner Familie) ein. Wegen seiner Teilnahme an der Revolution wurde er 1851 zum Tod verurteilt, während er sich im Exil aufhielt (Amnestie 1857). 1861 wieder im Reichsrat, wurde er 1865 dessen Vizepräsident. Neben Déak setzte er sich besonders für den Ausgleich von 1867 ein und wurde nach dessen Annahme erster ungarischer Ministerpräsident und Honvedminister. 1870 trat er für die österreichische Neutralität ein, 1871 wurde er Nachfolger von Beust als gemeinsamer Minister des Auswärtigen. Der Wertschätzung Franz Josephs und seiner Gattin Elisabeth gewiß, suchte er Österreich-Ungarn im Bund mit Deutschland und im Ausgleich mit Rußland eine neue Stellung in Südost-Europa zu schaffen und vereinbarte 1872 das Dreikaiserbündnis. Auf dem Berliner Kongreß erreichte er 1878 die (nicht unwidersprochen bleibende) Besitznahme Bosniens und der Herzegowina für Österreich. Kurz vor seinem Rücktritt schloß er am 7. Oktober 1879 mit Bismarck in Gastein den Zweibund ab.
Quellen
Literatur
- Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
- Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
- A. Novotny: Außenminister Gyula Graf Andrássy der Ältere. In: Hugo Hantsch [Hg.]: Gestalter der Geschicke Österreichs. Innsbruck / Wien / München: Tyrolia-Verlag 1962 (Studien der Wiener Katholischen Akademie, 2)
- Eduard von Wertheimer: Graf Julius Andrássy. Sein Leben und seine Zeit. Nach ungedruckten Quellen. 3 Bände. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1910-1913