Joseph Maximilian Petzval: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 31. Dezember 2017, 18:53 Uhr

Daten zur Person

Personenname	Petzval, Joseph Maximilian
Abweichende Namensform	Petzval, József Miksa
Titel	Dipl.Ing., Dr.phil.
Geschlecht	männlich
PageID	8164
GND
Wikidata
Geburtsdatum	6. Jänner 1807
Geburtsort	Szepes Béla bei Leutschau
Sterbedatum	17. September 1891
Sterbeort	Wien
Beruf	Physiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle	Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export	RDF
Recherche

Letzte Änderung am 31.12.2017 durch DYN.rabus

Begräbnisdatum	29. August 1905
Friedhof	Wiener Zentralfriedhof
Grabstelle	Gruppe 14A, Nummer 4
Ehrengrab	ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.

4., Karlsgasse 2 (Sterbeadresse)

Familiäre Beziehung

Berufliche Beziehung

Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Petzvalgasse

Petzvaldenkmal

Petzvaldenkmal

Joseph Maximilian Petzval, * 6. Jänner 1807 Szepes Béla bei Leutschau, Zipser Komitat, Ungarn (Spišská Belá, Slowakische Republik) † 17. September 1891 Wien 4, Karlsgasse 2 (Technische Universität), Physiker, Mathematiker

Biographie

Joseph Maximilian Petzval besuchte Gymnasium und Lyzeum in Kaschau. Er studierte in Pest (Ingenieur 1828, Dr. phil. 1832), wurde dort Wasserbaudirektor und bewahrte die Stadt 1830 vor einem Hochwasser. Nach Habilitierung (1832) wurde Petzval 1835 o. Prof. für Höhere Mathematik und folgte 1837 einer Berufung an die Universität Wien (bis 1877; für Mathematik und Mechanik).

Petzvals Verdienste liegen auf dem Gebiet der theoretischen und praktischen Optik (mit der er sich ab 1840 beschäftigte) sowie der Fotografie. Er baute Linsen und erfand 1841 das erste lichtstarke, für Porträtaufnahmen geeignete Objektiv. Dieses war 16-mal stärker als jenes von Daguerre; eine Linsenkombination trägt Petzvals Namen ["Petzval-Linsen"]. Durch seine Erfindungen machte er die Fotografie für breitere Kreise praktisch einsetzbar.

1842/1843 schloss er sich einer jüngeren Gelehrtengruppe an (Baumgartner, Exner, HyrtI, Littrow, Schrötter, Simony), die 1845 eine "Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften" gründete. Im Alter mietete er ein verlassenes Kloster am Kahlenberg und zog sich völlig aus dem öffentlichen Leben zurück.

Joseph Maximilian Petzval war Träger des Franz-Joseph-Ordens und Hofrat (1877) und konnte auf zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verweisen. Er war wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1849) und korresponierendes Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften (1873).

Sein Denkmal befindet sich im Arkadenhof der Universität Wien. 1904 wurde die Petzvalgasse im 4. Bezirk nach dem Wissenschaftler benannt.

Literatur

Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 2: L−Z. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1967
Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856−1891. Register 1923
Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 42 (1892), S. 182
Theresia Mayerhofer: Der Lehrkörper der Philosophischen Fakultät von 1848 bis 1873. Diss. Univ. Wien. Wien 1982, S. 202 ff. (Werkverzeichnis)
Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 133 f.
Erich Kurzel-Runtscheiner: Erfindungen aus Österreich. Wien: Österr. Staatsdruckerei 1950, S. 15
Wilhelm Formann: Österreichische Pioniere der Kinematographie. Wien: Bergland-Verlag 1966 (Österreich-Reihe, 326/327), S. 27 f.
Zeitschrift Für Mikroskopie 2 (1947), S. 1
Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 182
Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989
Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 32

Links

Wikipedia: Josef Maximilian Petzval

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-Petzval Joseph Maximilian, * 6. Jänner 1807 Szepes Béla bei Leutschau, Zipser Komitat, Ungarn (Spišská Belá, Slowakische Republik) † 17. September 1891 Wien 4, Karlsgasse 2 ([[Technische Universität]]), Physiker, Mathematiker
+Joseph Maximilian Petzval, * 6. Jänner 1807 Szepes Béla bei Leutschau, Zipser Komitat, Ungarn (Spišská Belá, Slowakische Republik) † 17. September 1891 Wien 4, Karlsgasse 2 ([[Technische Universität]]), Physiker, Mathematiker
 ==Biographie==
-Petzval besuchte Gymnasium und Lyzeum in Kaschau, studierte in Pest (Ingenieur 1828, Dr. phil. 1832), wurde dort Wasserbaudirektor und bewahrte die Stadt 1830 vor einem Hochwasser. Nach Habilitierung (1832) wurde Petzval 1835 o. Prof. für Höhere Mathematik und folgte 1837 einer Berufung an die Universität Wien (bis 1877; für Mathematik und Mechanik). Petzvals Verdienste liegen auf dem Gebiet der theoretischen und praktischen Optik (mit der er sich ab 1840 beschäftigte) sowie der Fotografie; er baute Linsen (die großes Aufsehen erregten) und erfand 1841 das erste lichtstarke, für Porträtaufnahmen geeignete Objektiv (es war 16mal stärker als jenes von Daguerre; eine Linsenkombination trägt Petzvals Namen [„Petzval-Linsen"]). Durch seine Erfindungen machte er die Fotografie für breitere Kreise praktisch einsetzbar. 1842/1843 schloss er sich einer jüngeren Gelehrtengruppe an (Baumgartner, Exner, HyrtI, Littrow, Schrötter, Simony), die 1845 eine „Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften" gründete. Im Alter mietete er das verlassene Kloster am Kahlenberg und zog sich völlig aus dem öffentlichen Leben zurück. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen. Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1849), korresponierendes Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften (1873); Franz-Joseph-Orden, Hofrat (1877). Sein [[Petzvaldenkmal|Denkmal]] befindet sich im Arkadenhof der Universität Wien. 1904 wurde die [[Petzvalgasse]] nach dem Wissenschaftler benannt.
+Joseph Maximilian Petzval besuchte Gymnasium und Lyzeum in Kaschau. Er studierte in Pest (Ingenieur 1828, Dr. phil. 1832), wurde dort Wasserbaudirektor und bewahrte die Stadt 1830 vor einem Hochwasser. Nach Habilitierung (1832) wurde Petzval 1835 o. Prof. für Höhere Mathematik und folgte 1837 einer Berufung an die [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]] (bis 1877; für Mathematik und Mechanik).
+Petzvals Verdienste liegen auf dem Gebiet der theoretischen und praktischen Optik (mit der er sich ab 1840 beschäftigte) sowie der Fotografie. Er baute Linsen und erfand 1841 das erste lichtstarke, für Porträtaufnahmen geeignete Objektiv. Dieses war 16-mal stärker als jenes von [[Louis Jacques Mandé Daguerre|Daguerre]]; eine Linsenkombination trägt Petzvals Namen ["Petzval-Linsen"]. Durch seine Erfindungen machte er die Fotografie für breitere Kreise praktisch einsetzbar.
+/1843 schloss er sich einer jüngeren Gelehrtengruppe an (Baumgartner, Exner, HyrtI, Littrow, Schrötter, Simony), die 1845 eine "Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften" gründete. Im Alter mietete er ein verlassenes Kloster am Kahlenberg und zog sich völlig aus dem öffentlichen Leben zurück.
+Joseph Maximilian Petzval war Träger des Franz-Joseph-Ordens und Hofrat (1877) und konnte auf zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verweisen. Er war wirkliches Mitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Akademie der Wissenschaften]] (1849) und korresponierendes Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften (1873).
+Sein [[Petzvaldenkmal|Denkmal]] befindet sich im Arkadenhof der Universität Wien. 1904 wurde die [[Petzvalgasse]] im 4. Bezirk nach dem Wissenschaftler benannt.
 ==Literatur==
-*Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 2: L-Z. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1967
+*Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 2: L−Z. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1967
-*Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
+*Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856−1891. Register 1923
 *Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 42 (1892), S. 182
 *Theresia Mayerhofer: Der Lehrkörper der Philosophischen Fakultät von 1848 bis 1873. Diss. Univ. Wien. Wien 1982, S. 202 ff. (Werkverzeichnis)
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 *Wilhelm Formann: Österreichische Pioniere der Kinematographie. Wien: Bergland-Verlag 1966 (Österreich-Reihe, 326/327), S. 27 f.
 *Zeitschrift Für Mikroskopie 2 (1947), S. 1
-*Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 182;
+*Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 182
 *Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989
 *Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 32
+==Links==
+*[https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Maximilian_Petzval Wikipedia: Josef Maximilian Petzval]