Josef Maria Baernreither: Unterschied zwischen den Versionen
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Josef Maria Baernreither, * 12. April 1845 Prag, † 19. September 1925 Teplitz (Teplice, Tschechische Republik), Politiker. Nach Studium in Heidelberg und Prag (Dr. jur. 1871) arbeitete Baernreither 1875-1885 im Justizministerium, wurde 1878 in den Böhmischen Landtag (Vertreter des Großgrundbesitzes) und 1885 in den Reichsrat gewählt (Begründer des Parlamentärischen Clubs der sogenannten Verfassungstreuen Großgrundbesitzer); im selben Jahr wurde er Landesgerichtsrat. 1898 war Baernreither Handelsminister im Kabinett Thun, ab 1908 Mitglied des Herrenhauses und 1916/1917 Minister ohne Portefeuille im Kabinett Clam-Martinic mit dem Auftrag, ein Ministerium für Volksgesundheit und soziale Fragen vorzubereiten. Verdienste um die Sozialversicherung („Grundfragen der sozialen Versicherung in Österreich", 1908) und um die Jugendfürsorge; als Handelsminister schuf er den Industrierat und leitete die Vorarbeiten für ein neues Aktiengesetz ein. | Josef Maria Baernreither, * 12. April 1845 Prag, † 19. September 1925 Teplitz (Teplice, Tschechische Republik), Politiker. Nach Studium in Heidelberg und Prag (Dr. jur. 1871) arbeitete Baernreither 1875-1885 im Justizministerium, wurde 1878 in den Böhmischen Landtag (Vertreter des Großgrundbesitzes) und 1885 in den Reichsrat gewählt (Begründer des Parlamentärischen Clubs der sogenannten Verfassungstreuen Großgrundbesitzer); im selben Jahr wurde er Landesgerichtsrat. 1898 war Baernreither Handelsminister im Kabinett Thun, ab 1908 Mitglied des Herrenhauses und 1916/1917 Minister ohne Portefeuille im Kabinett Clam-Martinic mit dem Auftrag, ein Ministerium für Volksgesundheit und soziale Fragen vorzubereiten. Verdienste um die Sozialversicherung („Grundfragen der sozialen Versicherung in Österreich", 1908) und um die Jugendfürsorge; als Handelsminister schuf er den Industrierat und leitete die Vorarbeiten für ein neues Aktiengesetz ein. | ||
+ | ==Quellen== | ||
+ | *[https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Akt+++++a15850eb-334b-4730-91d3-67499d13331cVERA#Akt_____a15850eb-334b-4730-91d3-67499d13331cVERA Meldezettel von Josef Baernreither (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)] | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 28. April 2016, 13:40 Uhr
- Mitglied des böhmischen Landtages (1978)
- Mitglied des Reichsrats (1885 bis 1908)
- Handelsminister (1898)
- Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates (1908)
- Minister ohne Portfeuille (1916 bis 1917)
Josef Maria Baernreither, * 12. April 1845 Prag, † 19. September 1925 Teplitz (Teplice, Tschechische Republik), Politiker. Nach Studium in Heidelberg und Prag (Dr. jur. 1871) arbeitete Baernreither 1875-1885 im Justizministerium, wurde 1878 in den Böhmischen Landtag (Vertreter des Großgrundbesitzes) und 1885 in den Reichsrat gewählt (Begründer des Parlamentärischen Clubs der sogenannten Verfassungstreuen Großgrundbesitzer); im selben Jahr wurde er Landesgerichtsrat. 1898 war Baernreither Handelsminister im Kabinett Thun, ab 1908 Mitglied des Herrenhauses und 1916/1917 Minister ohne Portefeuille im Kabinett Clam-Martinic mit dem Auftrag, ein Ministerium für Volksgesundheit und soziale Fragen vorzubereiten. Verdienste um die Sozialversicherung („Grundfragen der sozialen Versicherung in Österreich", 1908) und um die Jugendfürsorge; als Handelsminister schuf er den Industrierat und leitete die Vorarbeiten für ein neues Aktiengesetz ein.
Quellen
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd., Werkverzeichnis
- Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Band 1. Bern: Francke 1963
- Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Berlin: Duncker & Humblot 1953
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1 (A - Glä). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1957
- Leopold Izak: Baernreither und die Sozialpolitik, Diss. Univ. Wien. Wien 1948
- Ilse Schwarz: Dr. Joseph Maria Bärnreither. Versuch einer politischen Biographie. Diss. Univ. Wien. Wien 1966
- Harald Bachmann: Joseph Maria Baernreither. 1845 - 1925. Der Werdegang eines altösterreichischen Ministers und Sozialpolitikers. Neustadt an der Aisch: Schmidt 1977
- Neue Freie Presse, 11.04.1925, 20.09.1925