Josef Gottfried Ignaz Kainz

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Daten zur Person
Personenname Kainz, Josef Gottfried Ignaz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 23631
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Jänner 1858
Geburtsort Moson, Westungarn
Sterbedatum 20. September 1910
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 20.09.2013 durch WIEN1.lanm08w01
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Döblinger Friedhof
  • 8., Josefstädter Straße 29 (Wohnadresse)
  • 9., Mariannengasse 20 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josef Gottfried Ignaz Kainz, * 2. Jänner 1858 Moson, Westungarn (Wieselburg, Burgenland), † 20. September 1910 Wien 9, Mariannengasse 20 (Sanatorium Loew; Döblinger Friedhof), Schauspieler, erste Gattin (3. Juli 1886) Sarah Hutzier, geborene Valentini (* 1853 St. Louis, USA, † 24. Juni 1893 Berlin), Schriftstellerin, zweite Gattin (8. Juli 1898) Margarethe Nansen (* 13. Dezember 1858 Berlin, † 12. Februar 1950 Wien 17, Neuwaldegger Straße 38), Schauspielerin, Sohn des ehemaligen Schauspielers und späteren Bahnbeamten Joseph Alexander Kainz und dessen Gattin Mathilde. Trat erstmals 1873 (bis dahin wohnhaft 8, Josefstädter Straße 29) am Fürstlichen Sulkowskischen Privat-Theater (Sulkowskitheater) auf, nahm dann kurze Zeit Schauspielunterricht bei C. Kupfer-Gemansky und erhielt nach einem Probeauftritt in Kassel das erste Engagement (1875/1876) als Liebhaber in Marburg. Nach der Verpflichtung an das Neue Stadttheater Leipzig (1876/1877) trat er 1877 in das Hoftheater Meiningen ein. Durch unermüdliches Selbststudium verbesserte er nicht nur seine mangelhafte Allgemeinbildung, sondern trainierte auch seinen Körper und entwickelte so seine berühmte Technik des Ausdrucks und der Sprache. Erfolgreiche Gastspiele (1879) führten ihn im Verband des Meininger Theaters durch den gesamten deutschen Sprachraum (ausgenommen Wien). Als er durch E. von Possart nach München berufen wurde, gewann er dort Ludwig II. zum Freund. Am neugegründeten Deutschen Theater in Berlin (1883-1888) gelang es Kainz, seine Kunst voll zu entfalten und durch gleichzeitige schöpferische Tätigkeit zum berühmtesten Charakterdarsteller des deutschsprachigen Theaters aufzusteigen. Zu seinen hervorragendsten Rollen zählten dort Hamlet, Richard II., Don Carlos (10. Jänner 1884), Franz Moor unter anderem. Ein künstlerisch unbefriedigendes Angebot führte zum Vertragsbruch und in der Folge zu Engagements an zweitrangigen Bühnen. Nach einer triumphalen Amerikatournee wurde Kainz unter persönlichem Einsatz des dortigen Direktors neuerlich an das Deutsche Theater in Berlin geholt. Erst am 4. September 1899 erfolgte seine Berufung ans Burgtheater (Nachfolger von Friedrich Mitterwurzer), wo er als „k. und k. Hofschauspieler" im Lauf der Zeit 28 Rollen übernahm und durch Virtuosität zum strahlenden Vorbild nachfolgender Schauspielergenerationen wurde. Zuletzt wohnte Kainz im Hotel Sacher. Die Totenmaske nahm Otto Tressler ab.


Literatur

  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 7,1923
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - 1957
  • Reinhold Hackel: Die Vorfahren des Schauspielers Joseph Kainz. In: Adler 4 (1956/1958), S. 177 ff.
  • E. Kober: Joseph Kainz. 1948
  • P. Wiegler: Joseph Kainz. 1941
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 363
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, 549
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien S. 43, S. 36, S. 138 (Künstlerwohnungen), S. 133 (4, Brahmsplatz. 8 [1901/1902] 19, Lannerstraße 24 [1903-1909])
  • Bergauer, Berühmte Menschen, S. 191, S. 218, S. 267
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 148, S. 207, S. 278
  • Wiener Theater, S. 65
  • Österreichisches Theatermuseum. Gedenkräume. 1991, S. 17 ff., S. 59 f.