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| |Sterbeort=Baden | | |Sterbeort=Baden |
| |Beruf=Politiker; Beamter; Polizeipräsident | | |Beruf=Politiker; Beamter; Polizeipräsident |
| + | |Objektbezug=Kreis um Karl Kraus |
| |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage | | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage |
| |Friedhof=Friedhof Perg | | |Friedhof=Friedhof Perg |
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| |Bildunterschrift=Johann Schober, um 1934 | | |Bildunterschrift=Johann Schober, um 1934 |
| |Bildanordnung=untereinander | | |Bildanordnung=untereinander |
− | |Verkehrsfläche=Dr.-Schober-Straße
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− | |Bildquelle=Wienbibliothek im Rathaus
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− | |Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
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| |Funktion=Vorsitzender der Interpol | | |Funktion=Vorsitzender der Interpol |
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− | {{Familie
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− | |Name=Helene Zieglmayer-Hamman von Hollenfeld
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− | |Verwandtschaftsgrad=ist verheiratet oder verpartnert mit
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− | Johannes Schober, * 14. November 1874 Perg (Oberösterreich), † 19. August 1932 Sanatorium Baden (Niederösterreich), Politiker, Polizeipräsident.
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− | ==Biographie==
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− | Johannes Schober studierte nach dem Besuch des Linzer Gymnasiums (1886 bis 1894) Jus an der Wiener Universität (Dr. jur. et rer. pol.). 1898 trat er in den Dienst des Wiener Magistrats, ging aber noch im selben Jahr als Konzeptspraktikant zur Polizei (Kommissariat Innere Stadt, dann Polizeipräsidium, schließlich 1909 bis 1913 Polizeidepartement des Innenministeriums). 1913 übernahm er die Leitung der Staatspolizei, am 11. Juni 1918 der Wiener Polizeidirektion (ab 25. Juni 1918 Hofrat). Am 30. November 1918 erfolgte die Ernennung zum Polizeipräsidenten von Wien, am 8. Dezember zum Leiter des gesamten Diensts der öffentlichen Sicherheit. Da es ihm gelang, den Apparat der öffentlichen Sicherheit als einzig intakt gebliebenen Machtkörper der Monarchie vor dem Zusammenbruch zu bewahren und in die Republik überzuleiten, stieg sein Ansehen vor allem bei den bürgerlichen Parteien.
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− | Am 21. Juni 1921 wählte ihn der Nationalrat zum Bundeskanzler. Gleichzeitig wurde er als Polizeipräsident beurlaubt. Am 31. Mai 1922 übernahm er (nach Rücktritt, Wiedereinsetzung und schließlich durch die Großdeutschen bewirktem Sturz) wieder die Leitung der Polizeidirektion. Er modernisierte die Wiener Polizei und wurde Mitbegründer der "Internationalen Kriminalpolizeilichen Kommission" (Interpol), die ihn zu ihrem Präsidenten und Wien zu ihrem ständigen Sitz wählte. Am 26. September 1929 wurde er angesichts einer drohenden Bürgerkriegssituation nochmals Bundeskanzler, führte die Verfassungsreform als Kompromiss mit den Sozialdemokraten durch, musste aber am 25. September 1930 neuerlich demissionieren.
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− | Für die Wahlen vom 9. November 1930 stellte er sich als Listenführer des "Schoberblocks" zur Verfügung (Nationalliberales Lager: Großdeutsche und Landbund) und errang einen Achtungserfolg. Zwischen 4. Dezember 1930 und 29. Jänner 1932 war Schober Vizekanzler beziehungsweise Außenminister in den Regierungen Ender und Buresch. Schober war ein erfahrener Verwaltungspraktiker und Mittelpunkt der letzten Konzentrationsversuche des deutschnational-freiheitlichen Bürgertums in Österreich. Am 12. Juli 1924 wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde Perg ernannt.
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− | Im Auftrag der Stadt Wien hat eine [[Kommission zur Prüfung der Wiener Straßennamen|HistorikerInnen-Kommission]] die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener [[Straßennamen|Straßen]] benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe sei Johann Schober in seiner Funktion als Polizeipräsident für 94 Tote (89 ZivilistInnen, 4 Sicherheitswachbeamte, 1 Kriminalbeamter) sowie hunderte Verletzte beim Justizpalastbrand 1927 hauptverantwortlich gewesen, da er die Lage falsch eingeschätzt und bei den Demonstrationen ein zu geringes Sicherheitsaufgebot bereitgestellt hatte. Als es zu Tumulten und zum Sturm auf den Justizpalast sowie zu dessen Brandschatzung kam, gab er der Polizei unter anderem den Befehl, notfalls von der Schusswaffe Gebrauch zu machen.
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− | Johannes Schober war mit Helene Zieglmayer-Hamman Edle von Hollenfeld verheiratet. Am 27. Dezember 1932 wurde die [[Dr.-Schober-Straße]] im 13. Bezirk nach dem Politiker benannt.
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− | == Literatur ==
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− | * Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 144
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− | * Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
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− | * Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
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− | * Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
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− | * Rainer Hubert: Schober − "Arbeitermörder" und "Hort der Republik". Biographie eines Gestrigen. Wien: Böhlau 1990
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− | * Zeitgeschichte 12 (1984/1985), S. 1 ff.
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− | * Wilhelm Deutschmann [Red.]: 200 Jahre Rechtsleben in Wien. Advokaten, Richter, Rechtsgelehrte Katalog. Wien: Eigenverlag 1985 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 96), S. 264
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− | * Friedrich Weissensteiner / Erika Weinzierl [Hg.]: Die österreichischen Bundeskanzler. Leben und Werk. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983, S. 62 ff.
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− | * Alois Zauner [Hg.]. Oberösterreicher. Lebensbilder zur Geschichte Oberösterreichs. Band 2. Linz: Oberösterreichisches Landesarchiv 1982, S. 144 ff.
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− | * Jahrbuch für Zeitgeschichte 1978 (1979), S. 49 ff.
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− | * Jacques Hannak: Johann Schober. Der Mittelweg in die Katastrophe. Porträt eines Repräsentanten der verlorenen Mitte. Wien: Europa-Verlag 1966
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− | * Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), Register
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− | * Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen
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− | Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd.
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− | * Hermann Oberhummer: Die Angehörigen der Wiener Polizeidirektion 1754−1900. Wien: Gerlach & Wiedling 1939, S. 15
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− | * Oscar Friedmann: Prominenten-Almanach. Band 1. Wien: Eigenverlag 1930, S. 246
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− | * Oskar Kleinschmied: Schober. Wien: Manz 1930
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− | * Franz Planer [Hg.]: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: F. Planer 1929
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− | ==Links==
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− | * [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Schober Wikipedia: Johannes Schober]
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− | * [https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Johann_Schober Austria-Forum: Johann Schober]
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