Johann Kremenezky: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Kremenezky, * 15. Februar 1850 Odessa (laut anderen Quellen auch 25.10.1848 bzw. 15.10.1850), † 25. Oktober 1934 Wien, Industrieller, Elektrotechniker, Begründer der österreichischen Glühlampenindustrie mit Kohlenfaden.
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==Biografie==
Kremenezky (Kremenetzky) Johann, * 15. Februar 1850 Odessa, † 25. Oktober 1934 Wien 18, Sternwartestraße 74 (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 1. Tor, Gruft 52A/14/57), Industrieller, Elektrotechniker, Begründer der österreichischen Glühlampenindustrie mit Kohlenfaden. Studium in Berlin, übersiedelte jedoch 1879 nach Wien, wo er 1880 eine Fabrik für Dynamomaschinen eröffnete und im selben Jahr eine Volksgartenbeleuchtung mit Jablochkoffschen Kerzen installierte. Die erste österreichisch-ungarische Fabrik für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung (Egger, Kremenezky & Co.) war ab 1881 in 9, Severingasse 9 untergebracht. 1886 erhielt Kremenezky die Konzession für die Erste Elektrische Zentrale in Wien; im selben Jahr wurde das Unternehmen mit den Österreichischen Schuckert-Werken fusioniert, deren technischer Direktor Kremenezky wurde. 1899 gründete er eine Glühlampenfabrik, in der auch elektrische Apparate, Batterien und dergleichen erzeugt wurden. Ab 1906 produzierte Kremenezky Kolloid-Wolframfaden-Glühlampen. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete Kremenezky in Palästina eine Fabrik für elektrische Artikel. Er gehörte zum Freundeskreis Herzls, war einer der Mitbegründer des Zionismus und Gründer des Landesverteilungsfonds. Zahlreiche Ehrungen, darunter Bürger der Stadt Wien (8. Februar 1929), Ehrenmitglied und Dr. h. c. Technische Hochschule Wien. [[Kremenetzkygasse]].
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Nach dem Studium in Berlin übersiedelte er 1879 nach Wien, wo er 1880 eine Fabrik für Dynamomaschinen eröffnete und im selben Jahr eine Volksgartenbeleuchtung mit Jablochkoffschen Kerzen installierte. Die erste österreichisch-ungarische Fabrik für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung (Egger, Kremenezky & Co.) war ab 1881 in 9, Severingasse 9 untergebracht. 1886 erhielt Kremenezky die Konzession für die Erste Elektrische Zentrale in Wien; im selben Jahr wurde das Unternehmen mit den Österreichischen Schuckert-Werken fusioniert, deren technischer Direktor Kremenezky wurde. 1899 gründete er eine Glühlampenfabrik, in der auch elektrische Apparate, Batterien und dergleichen erzeugt wurden. Ab 1906 produzierte Kremenezky Kolloid-Wolframfaden-Glühlampen. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete Kremenezky in Palästina eine Fabrik für elektrische Artikel. Er gehörte zum Freundeskreis [[Theodor Herzl]]s, war einer der Mitbegründer des Zionismus und Gründer des Landesverteilungsfonds. Zahlreiche Ehrungen, darunter [[Bürger der Stadt Wien]] (8. Februar 1929), Ehrenmitglied und Dr. h. c. Technische Hochschule Wien.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.   
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*Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, 1905   
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* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.   
*Großindustrie Österreichs {{Überarbeiten}}
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* Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1,1905   
*Gaisbauer: Davidstern und Doppeladler. 1988, S. 89
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* Die Grossindustrie Österreichs. Festgabe zum glorreichen sechzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs. 6 Bände. Wien: Weiss 1898
*Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 83
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* Adolf Gaisbauer: Davidstern und Doppeladler. Zionismus und jüdischer Nationalismus in Österreich 1882-1918. Wien [u.a.]: Böhlau 1988, S. 89
*Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 130 f.
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* Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 83
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* Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 130 f.

Aktuelle Version vom 5. November 2022, 13:22 Uhr

Johann Kremenezky
Daten zur Person
Personenname Kremenezky, Johann
Abweichende Namensform Kremenetzky, Johann Ignaz
Titel Dr.h.c.
Geschlecht männlich
PageID 18843
GND 126527865
Wikidata Q94563
Geburtsdatum 15. Februar 1850
Geburtsort Odessa
Sterbedatum 25. Oktober 1934
Sterbeort Wien
Beruf Industrieller, Elektrotechniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 28. Oktober 1934
Friedhof Alter Israelitischer Friedhof
Grabstelle Gruppe 52A, Reihe 14, Nummer 57
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Johannkremenezky.jpg
Bildunterschrift Johann Kremenezky
  • 18., Sternwartestraße 74 (Sterbeadresse)
  • 9., Severingasse 9 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 8. Februar 1929)

Johann Kremenezky, * 15. Februar 1850 Odessa (laut anderen Quellen auch 25.10.1848 bzw. 15.10.1850), † 25. Oktober 1934 Wien, Industrieller, Elektrotechniker, Begründer der österreichischen Glühlampenindustrie mit Kohlenfaden.

Biografie

Nach dem Studium in Berlin übersiedelte er 1879 nach Wien, wo er 1880 eine Fabrik für Dynamomaschinen eröffnete und im selben Jahr eine Volksgartenbeleuchtung mit Jablochkoffschen Kerzen installierte. Die erste österreichisch-ungarische Fabrik für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung (Egger, Kremenezky & Co.) war ab 1881 in 9, Severingasse 9 untergebracht. 1886 erhielt Kremenezky die Konzession für die Erste Elektrische Zentrale in Wien; im selben Jahr wurde das Unternehmen mit den Österreichischen Schuckert-Werken fusioniert, deren technischer Direktor Kremenezky wurde. 1899 gründete er eine Glühlampenfabrik, in der auch elektrische Apparate, Batterien und dergleichen erzeugt wurden. Ab 1906 produzierte Kremenezky Kolloid-Wolframfaden-Glühlampen. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete Kremenezky in Palästina eine Fabrik für elektrische Artikel. Er gehörte zum Freundeskreis Theodor Herzls, war einer der Mitbegründer des Zionismus und Gründer des Landesverteilungsfonds. Zahlreiche Ehrungen, darunter Bürger der Stadt Wien (8. Februar 1929), Ehrenmitglied und Dr. h. c. Technische Hochschule Wien.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1,1905
  • Die Grossindustrie Österreichs. Festgabe zum glorreichen sechzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs. 6 Bände. Wien: Weiss 1898
  • Adolf Gaisbauer: Davidstern und Doppeladler. Zionismus und jüdischer Nationalismus in Österreich 1882-1918. Wien [u.a.]: Böhlau 1988, S. 89
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 83
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 130 f.