Johann Koplenig

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Daten zur Person
Personenname Koplenig, Johann
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15043
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. Mai 1891
Geburtsort Jadersdorf, Bezirk Hermagor, Kärnten
Sterbedatum 13. Dezember 1968
Sterbeort Wien
Beruf 15.05.1891 Jadersdorf, Bezirk Hermagor, Kärnten, † 13.12.1968 Wien, Politiker,
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.09.2013 durch WIEN1.lanm08w04
Begräbnisdatum 31. Dezember 1968
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leninorden (Verleihung: 1967)

Koplenig Johann, * 15. Mai 1891 Jadersdorf, Bezirk Hermagor, Kärnten, † 13. Dezember 1968 Wien, Politiker, erste Gattin (1919) Anna († 1921), Lehrerin, zweite Gattin (1929) Hilde Oppenheim (* 31. August 1904), Publizistin. Absolvierte 1906-1909 eine Schuhmacherlehre, schloß sich 1910 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und 1911 dem Verband jugendlicher Arbeiter Österreichs an (1911-1914 Vertrauensmann). In russischer Kriegsgefangenschaft war er 1917 am Aufbau der von der bolschewistischen Regierung geförderten Organisation revolutionärer Kriegsgefangener beteiligt und 1918-1920 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats von Nischni Nowgorod. Er kam 1920 in die Steiermark zurück und schloß sich der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) an (1923 Landessekretät Steiermark, verantwortlich Redakteur der Zeitung „Der Rote Soldat"). 1925 wurde Koplenig Generalsekretär der KPÖ; in den Fraktionskämpfen vertrat er eine Mittelgruppe, die sich 1927 mit Hilfe der Komintern durchsetzte. Als die KPÖ in Österreich 1933 verboten wurde, arbeitete er in der Illegalität weiter und versuchte mit den Revolutionären Sozialisten eine gemeinsame Front gegen Ständestaat und Faschismus aufzubauen. 1938 flüchtete er über Rotterdam nach Paris, wurde als Mitglied des Zentralkomitees bestätigt und flüchtete nach Kriegsausbruch über mehrere europäische Staaten in die UdSSR, wo er sich politisch betätigte. Ab 1942 war er Mitarbeiter beim Sender Österreich unter Erwin Zucker-Schilling und bei Radio Moskau für Österreich unter Ernst Fischer. Im April 1945 kehrte er nach Österreich zurück, war bis zur Wahl 1945 Vizekanzler in der Regierung Renner, 1945-1959 Mitglied des Nationalrats sowie 1946-1965 Vorsitzender und 1965-1968 Ehrenvorsitzender der KPÖ; Herausgeber der „Volksstimme". In den Auseinandersetzungen um eine Neuorientierung der KPÖ vertrat er in den 60er Jahren die orthodox-moskautreue Richtung. „Reden und Aufsätze 1924-50" (1951); Pfeiler mit Gedenktafeln vor dem ehemaligen Sitz der KPÖ 20, Höchstädtplatz 3.

Literatur

  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980 (weitere Literatur; auch Hilde Koplenig)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992