Johann Heinrich Karl Sarg: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Nürnberg, † 8. August 1876 Frankfurt am Main, Besitzer des Hotels | + | Johann Heinrich Karl Sarg, * 10. Februar 1832 Frankfurt am Main, † 14. März 1895 Wien 4, Schwindgasse 7, Großindustrieller, Gattin Anna Nestlé. Sohn des Friedrich Albert Sarg (* 20. November 1804 Nürnberg, † 8. August 1876 Frankfurt am Main, Besitzer des Hotels "Niedersächsischer Hof). Die Familie übersiedelte 1858 nach |
− | "Niedersächsischer Hof). Die Familie übersiedelte 1858 nach | + | Wien, wo der Vater von Gustav de Milly eine Kerzenfabrik in Liesing kaufte. Sarg, der bei Justus von Liebig an der Universität Wien studiert hatte, wurde 1874 zum Erfinder von "Ceres"-Speisefett, nachdem er ab 1860 die industrielle Fettspaltung im Apollo-Werk Wien durchgeführt hatte. In den siebziger Jahren produzierte er transparente Seife (Glycerinzusatz) sowie Ceres-Speisefett (Margarine) und Ceresin (Kunstwachs), doch konnten sich beide Produkte erst später durchsetzen; 1876 beteiligte sich Sarg an der Weltausstellung in Philadelphia, 1887 stellte er die Kalodont-Zahnpasta in Tuben her. Sarg machte für seine Produkte durch Zeitungsinserate, Plakate und auf Theaterzetteln Reklame. Er übte auch in der Wirtschaft leitende Funktionen aus (unter anderem Verwaltungsrat der Länderbank, der Alpine-Montan, der Trifailer Kohlenwerks-Gesellschaft und der Liesinger Brauerei). 1873 ließ er sich von Heinrich Claus das palaisartige Miethaus 4, Schwindgasse 7, erbauen. Kaiserlicher Rat, Kommerzialrat; Franz-Joseph-Orden. - Nach Sargs Tod wurde die Firma von seinen Söhnen weitergeführt, mußte jedoch 1922 den Betrieb einstellen und wurde 1925 an die Österreichische Georg Schicht AG verkauft (Weiterführung bis 1939). [[Karl-Sarg-Gasse]]. |
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== Literatur == | == Literatur == | ||
− | * | + | * Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. |
− | + | * Großindustrie Österreichs. Band 6, S. 41 ff.; Ergänzungs-Band 3, S. 256 ff. | |
− | + | * Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verl. 1969 (Österreich-Reihe, 365/367) | |
− | A. Matzig | + | * Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S.179 f. |
+ | * A. Matzig: Geschichte der Stadt Liesing. 1935 (Manuskript Wiener Stadt- und Landesarchiv), S. 1141 ff. | ||
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Version vom 2. August 2013, 13:13 Uhr
Johann Heinrich Karl Sarg, * 10. Februar 1832 Frankfurt am Main, † 14. März 1895 Wien 4, Schwindgasse 7, Großindustrieller, Gattin Anna Nestlé. Sohn des Friedrich Albert Sarg (* 20. November 1804 Nürnberg, † 8. August 1876 Frankfurt am Main, Besitzer des Hotels "Niedersächsischer Hof). Die Familie übersiedelte 1858 nach Wien, wo der Vater von Gustav de Milly eine Kerzenfabrik in Liesing kaufte. Sarg, der bei Justus von Liebig an der Universität Wien studiert hatte, wurde 1874 zum Erfinder von "Ceres"-Speisefett, nachdem er ab 1860 die industrielle Fettspaltung im Apollo-Werk Wien durchgeführt hatte. In den siebziger Jahren produzierte er transparente Seife (Glycerinzusatz) sowie Ceres-Speisefett (Margarine) und Ceresin (Kunstwachs), doch konnten sich beide Produkte erst später durchsetzen; 1876 beteiligte sich Sarg an der Weltausstellung in Philadelphia, 1887 stellte er die Kalodont-Zahnpasta in Tuben her. Sarg machte für seine Produkte durch Zeitungsinserate, Plakate und auf Theaterzetteln Reklame. Er übte auch in der Wirtschaft leitende Funktionen aus (unter anderem Verwaltungsrat der Länderbank, der Alpine-Montan, der Trifailer Kohlenwerks-Gesellschaft und der Liesinger Brauerei). 1873 ließ er sich von Heinrich Claus das palaisartige Miethaus 4, Schwindgasse 7, erbauen. Kaiserlicher Rat, Kommerzialrat; Franz-Joseph-Orden. - Nach Sargs Tod wurde die Firma von seinen Söhnen weitergeführt, mußte jedoch 1922 den Betrieb einstellen und wurde 1925 an die Österreichische Georg Schicht AG verkauft (Weiterführung bis 1939). Karl-Sarg-Gasse.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
- Großindustrie Österreichs. Band 6, S. 41 ff.; Ergänzungs-Band 3, S. 256 ff.
- Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verl. 1969 (Österreich-Reihe, 365/367)
- Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S.179 f.
- A. Matzig: Geschichte der Stadt Liesing. 1935 (Manuskript Wiener Stadt- und Landesarchiv), S. 1141 ff.