Johann Baptist Chiari: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med., Mag. obstatr. und Dr. chir. 1841) arbeitete Chiari 1842-1844 an der I. Geburtshilflichen Klinik unter [[Johann Klein]] im Allgemeinen Krankenhaus, 1845 wurde er als außerordentlicher Zögling in das Operationsinstitut aufgenommen und erwarb 1847 das Diplom als Operateur; danach trat er in die Praxis ein.  
 
Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med., Mag. obstatr. und Dr. chir. 1841) arbeitete Chiari 1842-1844 an der I. Geburtshilflichen Klinik unter [[Johann Klein]] im Allgemeinen Krankenhaus, 1845 wurde er als außerordentlicher Zögling in das Operationsinstitut aufgenommen und erwarb 1847 das Diplom als Operateur; danach trat er in die Praxis ein.  
  
Im selben Jahr wurde er auch supplierender Primararzt der Gebärabteilung und der gynäkologischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses; nach Hablitation (1849) wurde er 1853 als Ordinarius für Geburtshilfe an die Universität Prag berufen, aber schon 1854 in derselben Funktion an die medizinisch-chirurgische Josephs-Akademie nach Wien zurückberufen, wo er noch im selben Jahr der Choleraepidemie zum Opfer fiel.  
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Im selben Jahr wurde er auch supplierender Primararzt der Gebärabteilung und der gynäkologischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses; nach Habilitation (1849) wurde er 1853 als Ordinarius für Geburtshilfe an die Universität Prag berufen, aber schon 1854 in derselben Funktion an die medizinisch-chirurgische Josephs-Akademie nach Wien zurückberufen, wo er noch im selben Jahr der Choleraepidemie zum Opfer fiel.  
  
Zunächst skeptisch gegenüber den Lehren seines früheren Mitassistenten bei Klein, [[Ignaz Semmelweis]], schloß er sich letztlich doch dessen Verhütungsmaßnahmen (Händedesinfektion) gegen das Kindbettfieber an. Auf dem Gebiet der Gynäkologie, die damals noch kein Spezialfach war, folgte Chiari den pathologisch-anatomischen Lehren [[Carl von Rokitansky|Carls von Rokitansky]].
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Zunächst skeptisch gegenüber den Lehren seines früheren Mitassistenten bei Klein, [[Ignaz Philipp Semmelweis|Ignaz Semmelweis]], schloß er sich letztlich doch dessen Verhütungsmaßnahmen (Händedesinfektion) gegen das Kindbettfieber an. Auf dem Gebiet der Gynäkologie, die damals noch kein Spezialfach war, folgte Chiari den pathologisch-anatomischen Lehren [[Carl Rokitansky|Carls von Rokitansky]].
  
 
==Literatur==
 
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* Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
 
* Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
 
* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
 
* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
* Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Reg.
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* Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
* Isidor Fischer: Geschichte der Geburtshilfe in Wien. 1909, S. 280 ff.
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* Isidor Fischer [Hg.]: Geschichte der Geburtshilfe in Wien. Leipzig / Wien: Deuticke 1909, S. 280 ff.
 
* Wiener medizinische Wochenschrift 4 (1854), S. 795
 
* Wiener medizinische Wochenschrift 4 (1854), S. 795
* F. C. Schneider: Gedächtnisrede auf Johann Baptist Chiari. 1855
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* F. C. Schneider: Gedächtnisrede auf Johann Chiari. Gehalten an der k.k. med. chir. Josephs-Akademie am 1. Jänner 1855. Wien: Manz 1855

Version vom 22. Oktober 2013, 09:32 Uhr

Daten zur Person
Personenname Chiari, Johann Baptist
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., Mag. obstatr., Dr. chir.
Geschlecht männlich
PageID 18345
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. Juni 1817
Geburtsort Salzburg
Sterbedatum 11. Dezember 1854
Sterbeort Wien
Beruf Geburtshelfer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 22.10.2013 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 9., Währinger Straße 25 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Baptist Chiari, * 15. Juni 1817 Salzburg, † 11. Dezember 1854 Wien 9, Währinger Straße 25, Geburtshelfer, Vater von Hans, Karl und Ottokar Chiari.

Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med., Mag. obstatr. und Dr. chir. 1841) arbeitete Chiari 1842-1844 an der I. Geburtshilflichen Klinik unter Johann Klein im Allgemeinen Krankenhaus, 1845 wurde er als außerordentlicher Zögling in das Operationsinstitut aufgenommen und erwarb 1847 das Diplom als Operateur; danach trat er in die Praxis ein.

Im selben Jahr wurde er auch supplierender Primararzt der Gebärabteilung und der gynäkologischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses; nach Habilitation (1849) wurde er 1853 als Ordinarius für Geburtshilfe an die Universität Prag berufen, aber schon 1854 in derselben Funktion an die medizinisch-chirurgische Josephs-Akademie nach Wien zurückberufen, wo er noch im selben Jahr der Choleraepidemie zum Opfer fiel.

Zunächst skeptisch gegenüber den Lehren seines früheren Mitassistenten bei Klein, Ignaz Semmelweis, schloß er sich letztlich doch dessen Verhütungsmaßnahmen (Händedesinfektion) gegen das Kindbettfieber an. Auf dem Gebiet der Gynäkologie, die damals noch kein Spezialfach war, folgte Chiari den pathologisch-anatomischen Lehren Carls von Rokitansky.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Isidor Fischer [Hg.]: Geschichte der Geburtshilfe in Wien. Leipzig / Wien: Deuticke 1909, S. 280 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 4 (1854), S. 795
  • F. C. Schneider: Gedächtnisrede auf Johann Chiari. Gehalten an der k.k. med. chir. Josephs-Akademie am 1. Jänner 1855. Wien: Manz 1855