Johann Böhm (Gewerkschafter): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. November 2013, 18:56 Uhr

Johann Böhm (1958)
Daten zur Person
Personenname Böhm, Johann
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 1362
GND
Wikidata
Geburtsdatum 26. Jänner 1886
Geburtsort Stögersbach, Niederösterreich
Sterbedatum 13. Mai 1959
Sterbeort Wien
Beruf Gewerkschafter, Politiker
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Sozialistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 14.11.2013 durch WIEN1.lanm08w09
Begräbnisdatum 20. Mai 1959
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab Gr. 32C, Nr. 21
Bildname Johannboehmgewerkschafter.jpg
Bildunterschrift Johann Böhm (1958)
  • 18., Gersthofer Straße 158 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 21. November 1958, Übernahme: 6. Dezember 1958)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 5. Mai 1954)
  • Dr.-Karl-Renner-Preis der Stadt Wien (Verleihung: 1951)

Johann Böhm, * 26. Jänner 1886 Stögersbach, Niederösterreich, † 13. Mai 1959 Wien 18, Gersthofer Straße 158 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Gr. 32C, Nr. 21), Politiker, Gewerkschafter, erste Gattin Rosa Geppert, zweite Gattin (1930) Marianne Grem. Nach Absolvierung der Lehre als Maurer in Wien wurde Böhm 1903 Gewerkschaftsmitglied und Funktionär einer Ortsgruppe. 1909 kam Böhm in den Vorstand der Baugewerkschaft und wurde 1912 als deren Vertreter in die Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt entsandt; 1905 wurde Böhm auch Mitglied der SDAP. Er bildete sich auf Arbeiterschulen und in technischen Kursen weiter. Nach Absolvierung des Kriegsdiensts wandte sich Böhm neuerlich gewerkschaftlichen und politschen Tätigkeiten zu. Er wurde 1918 Sekretär, 1921 auch Leiter der Ortsgruppe Wien der Bau- und Holzarbeitergewerkschaft (1929-1934 Obmann), war 1927-1939 Gemeinderat und 1930-1934 Abgeordneter zum Nationalrat. Er war in der Ersten Republik auch Vorsitzender-Stellvertreter des Landesarbeitsamtes, Vizepräsident der Wiener Gebietskrankenkasse und Vorstandsmitglied der Wiener Arbeiterkammer. 1934 und 1944 befand sich Böhm in politischer Haft. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er am 27. April 1945 Staatssekretär für soziale Verwaltung (bis 20. Dezember 1945) und am 25. November 1945 Abgeordneter zum Nationalrat; außerdem übernahm er (bis 1948) den provisorischen Vorsitz des ÖGB (Präsident Mai 1948 bis zu seinem Tod). Böhm ist die Gründung eines überparteilich-einheitlichen Gewerkschaftsbunds (ÖGB) zu danken (27.April 1945), dem 16 (ab 7. November 1978 15, ab 18. Oktober 1991 14) Fachgewerkschaften angehören und welcher in sich eine Auffächerung nach politischen Fraktionen ermöglicht; damit wurde eine konzentrierte Arbeit am Wiederaufbau Osterreichs als Partner der Wirtschaft möglich. Die Zusammenarbeit, die bei den Lohn- und Preisabkommen und bei der Paritätischen Kommission begann, entwickelte sich in konsequenter Fortsetzung zur „Sozialpartnerschaft" der Zweiten Republik. Ab 1945 (ebenfalls bis zu seinem Tod) war Böhm auch Zweiter Präsident des Nationalrats. Böhm war gleichzeitig Präsident des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger. 1953 veröffentlichte Böhm die Autobiographie „Erinnerungen aus meinem Leben"; Renner-Preis (1951), Ehrenbürger der Stadt Wien (21. November 1958). Johann-Böhm-Wohnhausanlage.

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 19. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1977
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 85 ff.
  • Josef Kocensky (Hg.): Dokumentation zur Österreichischen Zeitgeschichte 1945-1955 (1970), Register Jäger-Sunstenau
  • Fritz Kienner, Johann Böhm (Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken 1986)
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 12.05.1969, 24.01.1961