Joachim Perinet

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Daten zur Person
Personenname Perinet, Joachim
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 6925
GND
Wikidata
Geburtsdatum 20. Oktober 1763
Geburtsort Wien
Sterbedatum 4. Februar 1816
Sterbeort
Beruf Schauspieler, Theaterdichter, Journalist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 2., Praterstraße 50 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Perinet Joachim, * 20. Oktober 1763 Wien, † 4. Februar 1816 Jägerzeile (Hüttnersches Haus; 2, Praterstraße 50), Schauspieler, Theaterdichter, Gattin Anna Gansch (1769-1798), Lyrikerin, Schauspielerin. Perinet schloß sich 1781 einer Gruppe junger Schriftsteller an, die durch Organisation von Freivorstellungen literarisch bedeutender Theaterstücke den Geschmack des Vorstadtpublikums zu heben trachtete. Ab 1782 spielte er an der Dilettantenbühne des Schriftstellers Franz Xaver Karl Gewey, mit dem er engen Kontakt hatte, 1784 übernahm er das Theater Franz Berners (Neustiftgasse 67). 1785-1797 spielte er am Leopoldstädter Theater, 1798-1803 am Wiedner Theater und ab 1803 wieder am Leopoldstädter Theater (das er 1806 verlassen haben dürfte, um mit Emanuel Schikaneder nach Brünn zu gehen). Ab Herbst 1807 blieb er dauernd in Wien und nahm am 17. Februar 1808 neuerlich ein Engagement ans Leopoldstädter Theater an. Perinet war einer der kreativsten Theaterdichter und einer der Begründer des Wiener Volksstücks; er schrieb cirka 100 Stücke, darunter die Singspiele „Das neue Sonntagskind" (1794; bekannt geblieben ist das Lied „Wer niemals einen Rausch gehabt"), „Die Schwestern von Prag" (1795) und „Der Feldtrompeter" (1808) sowie zahlreiche Kasperlstücke, gestaltete Possen Philipp Hafners zu Singspielen um (für die Wenzel Müller die Musik schrieb) und verfaßte mit Johann Rautenstrauch die sogenannten Hetzzettel (Ankündigungen des Hetztheaters). Perinetgasse.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Gustav Gugitz: Joachim Perinet. In: Jahrbuch Grillparzer-Gesellschaft. Band 14. S.170 ff.
  • Gustav Gugitz:Joachim Perinets Broschüren und Gedichte. In: Zeitschrift für Bücherfreunde. 1905, S. 154 ff.
  • Emil Carl Blümml / Gustav Gugitz: Alt-Wiener Thespiskarren. Die Frühzeit der Wiener Vorstadtbühnen. Wien: Schroll 1925, S. 109 ff.
  • Holzer: Vorstadtbühnen. S. 12 ff.
  • Zeitschrift für Bücherfreunde. Heft 9. (1905/1906), S. 154 (Bibliographie)
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 135
  • Franz Gräffer: Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstücke. In Auswahl hg. von Anton Schlossar unter Mitwirkung von Gustav Gugitz. München: G. Müller 1918-1922. Band 1, S. 382 und S. 477