Jakob Kolletschka: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. September 2013, 15:13 Uhr

Daten zur Person
Personenname Kolletschka, Jakob
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., akad. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 13444
GND
Wikidata
Geburtsdatum 4. Juli 1803
Geburtsort Biela (Chrudiner Kreis)
Sterbedatum 13. März 1847
Sterbeort Wien
Beruf Pathologischer Anatom
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 1.09.2013 durch WIEN1.lanm08w04
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle St. Marxer Friedhof

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kolletschka Jakob, * 4. Juli 1803 Biela (Chrudiner Kreis), † 13. März 1847 Wien (St. Marxer Friedhof), pathologischer Anatom. Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. 1836) wurde Kolletschka Assistent beim Pathologen Carl von Rokitansky, der in den folgenden Jahren gemeinsam mit dem Kliniker Joseph Skoda die allgemeine Krankheitslehre auf die Basis der dem jeweiligen Krankheitsprozeß zugrundeliegenden materiellen Veränderungen stellte. Mit dieser neuen Fundierung des medizinischen Denkens begründete sie den Weltruf der II. Wiener Medizinischen Schule. Ganz diesen Maximen entsprechend veröffentlichte Kolletschka gemeinsam mit Skoda Untersuchungen über das Krankheitsbild der Pericarditis (1839). Ab 1837 hielt Kolletschka auch vielbesuchte Privatkurse über pathologische Anatomie ab. 1840-1843 wirkte er als praktizierender Arzt in Wien und war gleichzeitig Primararzt am Filialspital der Barmherzigen Schwestern in der Leopoldstadt. Ab 1843 (bis zu seinem Tod an einer septischen Infektion infolge einer Fingerverletzung beim Sezieren) hatte Kolletschka die Professur für Staatsarzneikunde, an der Universität Wien inne. Die Art seines Todes und die bei der Obduktion gefundenen pathologisch-anatomischen Veränderungen veranlaßten Kolletschkas Freund Ignaz Philipp Semmelweis die identen Krankheitserscheinungen beim Kindbettfieber ebenfalls auf eine von außen übertragene Infektion zurückzuführen, die durch sorgfältige Händedesinfektion verhütet werden könne.

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Eduard Wondräk: Jakob Kolletschka, der Freund Semmelweis'. Sein Leben (1803-17) und seine Todeskrankheit. In: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer. Band 124, 1974, S. 619 ff.
  • Vierteljahresschrift für die praktische Heilkunde 5, 1848, Band 2, S. 132 f.