Inzersdorfer Kirche

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Pfarrkirche „Heiliger Nikolaus"
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Inzersdorf
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 14293
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.08.2019 durch WIEN1.lanm08hir
  • 23., Draschestraße 105

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48° 9' 1.27" N, 16° 20' 49.28" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Inzersdorfer Kirche (23, Draschestraße 105, Pfarrkirche [1217 beziehungsweise 1637] „Heiliger Nikolaus").

1) Inzersdorf gehört zu den ältesten Pfarren von Wien (Gründung einer von St. Stephan unabhängigen Pfarre 1217 durch Ulrich von Rodaun, der damals die Herrschaft Inzersdorf besaß). Die alte Kirche war ein einschiffiges schlichtes Gotteshaus und stand in unmittelbarer Nähe des alten Schlosses; sie wurde 1529 zerstört, der Pfarrhof verfiel. Da die neuen Gutsbesitzer aus dem Haus Geyer von Osterburg Protestanten waren, sank die Inzersdorfer Kirche zu einer Filialkirche von Atzgersdorf herab und wurde erst wieder 1637 selbständige Pfarre. Maria Antonia Gräfin Auersperg ließ die Kirche 1742 renovieren, ebenso ihr Nachfolger Ferdinand Bonaventura Graf Harrach, der 1763 das neue Schloss errichten ließ. Am 8. Juni 1817 brannte die Kirche ab.

2) Die heutige Kirche ließ 1817-1820 der Schlossbesitzer Fürst Jakob a Sancto Mauro, Herzog von Corigliano-Saluzzo, als klassizistisch-romantischen Zentralbau mit gedrückter Kuppel (Rotunde mit Altarapsis und Campanile [nördlich an den kurzen Chor anschließend] nach dem Vorbild oberitalischer Kirchen) errichten, der mit der barocken Tradition brach. Alois Miesbach (Gutsbesitzer ab 1826) ließ die Kirche erweitern (Säulenvorbau 1846); die Kapelle an der Ostseite ließ 1860 Richard Dräsche von Wartinberg anbauen. Das Innere wurde romantisch ausgestaltet; 1882 wurde in der Apsis das Christuskreuz (eine Nachbildung des 1945 in St. Stephan fast völlig zerstörte Lettnerkreuzes) angebracht; das ursprüngliche Hochaltarbild (heiliger Nikolaus) befindet sich an der rechten Kirchenseite, das Bild an der linken Seite zeigt Maria mit dem Jesuskind, zu ihren Füßen knieend die heilige Elisabeth und der heilige Johannes. 1978 wurde die Grabkapelle, die Heinrich Dräsche (Erbe der Wienerberger Ziegelwerke) 1860 an der Ostseite der Kirche für seinen verstorbenen Onkel Alois Miesbach hatte errichten lassen, zu einer Werktags-(Marien-)kapelle umgestaltet, 1980/1981 die Kirche grundlegend renoviert und der Altarraum neu gestaltet.

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 466 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 195
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 276
  • Albert Ilg: Die Pfarrkirche zu Inzersdorf am Wienerberge. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1887, S. 54 f.
  • Fritz Prechtl: 750 Jahre Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus. Festschrift, 1967
  • A. Grimm: Chronik von Inzersdorf.