Ignaz Schuppanzigh: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ignaz Schuppanzigh, * 20. November 1776 Wien, † 2. März 1830 Wien 1, Wipplingerstraße 9, Violinist, Gattin Killitschky. Frühzeitig mit Ludwig van Beethoven bekannt geworden, gab er diesem Violinunterricht; die sich daraus entwickelnde Freundschaft war von Dauer. 1804 führte Schuppanzigh in Wien Quartettaufführungen auf ("Augartenkonzerte"); Mayseder spielte die zweite Geige, Schreiber die Bratsche und Anton Kraft Cello. Schuppanzigh war bis 1813 Primarius des nach ihm benannten | + | Ignaz Schuppanzigh, * 20. November 1776 Wien, † 2. März 1830 Wien 1, Wipplingerstraße 9, Violinist, Gattin Killitschky. |
− | Quartetts ([[Josef Mayseder]] [Schuppanzighs Schüler], Franz Weiß, Joseph Lincke beziehungsweise Nikolaus Kraft) und nahm vor allem Werke von Haydn, Mozart und Beethoven (erstmals auch dessen Streichquartette, wie er überhaupt an der Verbreitung von Beethovens Kammermusik großen Anteil hatte) ins Programm auf. 1808 betraute ihn Fürst Rasumofsky (nachdem Schuppanzigh sich schon seit 1794 der Gunst des Fürsten Lichnowsky erfreut hatte) auf Lebenszeit mit der Leitung seines Hausquartetts (das neben ihm aus Louis Sina, Franz Weiß und Joseph Lincke bestand). Schuppanzigh hielt auch regelmäßig Kammermusikabende im Hotel "Zum römischen Kaiser" (1, Renngasse 1) ab, in dem Beethoven im Herbst und Winter 1817/1818 logierte. Zwischen 1816 und 1823 unternahm Schuppanzigh Konzertreisen nach Deutschland, Polen und | + | |
+ | Frühzeitig mit Ludwig van Beethoven bekannt geworden, gab er diesem Violinunterricht; die sich daraus entwickelnde Freundschaft war von Dauer. 1804 führte Schuppanzigh in Wien Quartettaufführungen auf ("Augartenkonzerte"); Mayseder spielte die zweite Geige, Schreiber die Bratsche und Anton Kraft Cello. Schuppanzigh war bis 1813 Primarius des nach ihm benannten Quartetts ([[Josef Mayseder]] [Schuppanzighs Schüler], Franz Weiß, Joseph Lincke beziehungsweise Nikolaus Kraft) und nahm vor allem Werke von Haydn, Mozart und Beethoven (erstmals auch dessen Streichquartette, wie er überhaupt an der Verbreitung von Beethovens Kammermusik großen Anteil hatte) ins Programm auf. 1808 betraute ihn Fürst Rasumofsky (nachdem Schuppanzigh sich schon seit 1794 der Gunst des Fürsten Lichnowsky erfreut hatte) auf Lebenszeit mit der Leitung seines Hausquartetts (das neben ihm aus Louis Sina, Franz Weiß und Joseph Lincke bestand). Schuppanzigh hielt auch regelmäßig Kammermusikabende im Hotel "Zum römischen Kaiser" (1, Renngasse 1) ab, in dem Beethoven im Herbst und Winter 1817/1818 logierte. Zwischen 1816 und 1823 unternahm Schuppanzigh Konzertreisen nach Deutschland, Polen und Russland. Nach seiner Rückkehr nahm er 1823 die Aufführungen seines Quartetts wieder auf und führte dieses zu höchster Blüte (wobei er hauptsächlich Quartette von Beethoven, Haydn und Mozart aufführte). 1824 wurde Schuppanzigh Violinist im Wiener Hoforchester und 1828 Musikdirektor im Kärntnertortheater. Schuppanzigh wohnte lange Zeit 1, Schultergasse 10 (Jordangasse 3). | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 21. August 2014, 10:55 Uhr
- Musikdirektor im Kärntnertortheater (1828)
- Musikdirektor der Deutschen Oper )
Ignaz Schuppanzigh, * 20. November 1776 Wien, † 2. März 1830 Wien 1, Wipplingerstraße 9, Violinist, Gattin Killitschky.
Frühzeitig mit Ludwig van Beethoven bekannt geworden, gab er diesem Violinunterricht; die sich daraus entwickelnde Freundschaft war von Dauer. 1804 führte Schuppanzigh in Wien Quartettaufführungen auf ("Augartenkonzerte"); Mayseder spielte die zweite Geige, Schreiber die Bratsche und Anton Kraft Cello. Schuppanzigh war bis 1813 Primarius des nach ihm benannten Quartetts (Josef Mayseder [Schuppanzighs Schüler], Franz Weiß, Joseph Lincke beziehungsweise Nikolaus Kraft) und nahm vor allem Werke von Haydn, Mozart und Beethoven (erstmals auch dessen Streichquartette, wie er überhaupt an der Verbreitung von Beethovens Kammermusik großen Anteil hatte) ins Programm auf. 1808 betraute ihn Fürst Rasumofsky (nachdem Schuppanzigh sich schon seit 1794 der Gunst des Fürsten Lichnowsky erfreut hatte) auf Lebenszeit mit der Leitung seines Hausquartetts (das neben ihm aus Louis Sina, Franz Weiß und Joseph Lincke bestand). Schuppanzigh hielt auch regelmäßig Kammermusikabende im Hotel "Zum römischen Kaiser" (1, Renngasse 1) ab, in dem Beethoven im Herbst und Winter 1817/1818 logierte. Zwischen 1816 und 1823 unternahm Schuppanzigh Konzertreisen nach Deutschland, Polen und Russland. Nach seiner Rückkehr nahm er 1823 die Aufführungen seines Quartetts wieder auf und führte dieses zu höchster Blüte (wobei er hauptsächlich Quartette von Beethoven, Haydn und Mozart aufführte). 1824 wurde Schuppanzigh Violinist im Wiener Hoforchester und 1828 Musikdirektor im Kärntnertortheater. Schuppanzigh wohnte lange Zeit 1, Schultergasse 10 (Jordangasse 3).
Literatur
- Carl Dahlhaus / Hans Heinrich Eggebrecht [Hg.]: Brockhaus-Riemann-Musiklexikon. Mainz [u.a.]: Schott 1989
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
- Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 198
- Georg Kinsky, Beethoven und das Schuppanzigh-Quartett. In: Rheinische Musik- und Theater-Zeitung 21 (1920)
- Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u.a.]: Molden 1970, S. 37, S. 197, S. 201
- Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (WStLA). 1. Teil: Innere Stadt - Kärntner Viertel, Folgen 3, 4, 9