Ignaz-Semmelweis-Frauenklinik
48° 14' 5.48" N, 16° 19' 12.22" E zur Karte im Wien Kulturgut
Semmelweisklinik (offiziell „Ignaz-Semmelweis-Frauenklinik"; 18, Bastiengasse 36-38). Im Bereich Gersthofer Straße 115-123 befand sich Anfang des 19. Jahrhunderts unter anderem der Gerstlerhof, aus dem sich das Gersthofer Schloß entwickelte. Nach mehrfachem Besitzwechsel kaufte die Niederösterreichische Landesregierung das Schloß, um darin das Findelhaus unterzubringen. Da sich das Objekt als nicht ganz geeignet erwies, mußte man 1908-1910 einen Neubau errichten, dessen Hauptfront nun in der Bastiengasse 36-38 lag (Charlotte-Bühler-Heim). Dieses „Niederösterreichische Landes-Zentralkinderheim" (für Findel- und Waisenkinder bis zum dritten Lebensjahr) wurde nach der Trennung Wiens von Niederösterreich (1922) von der Stadt Wien übernommen („Zentralkinderheim der Stadt Wien"). 1943 wurden zwei der fünf Pavillons zu einer Frauenklinik umgebaut und nach Ignaz Philipp Semmelweis benannt. Die Semmelweisklinik (damals notwendig geworden, weil viele Spitäler Wiens während des Kriegs zur Behandlung Verwundeter benötigt wurden) entwickelte sich rasch zur wichtigsten Gebärklinik Wiens, weshalb auch die Hebammenschule aus dem Allgemeinen Krankenhaus hieher verlegt wurde. In der Semmelweisklinik befindet sich auch die Sammelstelle für Muttermilch. Am 16. Februar 1976 wurde hier das Ludwig-Boltzmann-Institut für Geburtenregelung und Schwangerenbetreuung eröffnet.
Literatur
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 175 ff.