Huldenbergvilla

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Huldenbergvilla nach einer Zeichnung von Johann Bernhard Fischer von Erlach, um 1715
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1715
Datum bis 1973
Andere Bezeichnung Ledererschlössel, Landhaus Lederer
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach
Prominente Bewohner
PageID 18732
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.03.2022 durch WIEN1.lanm09mur
Bildname Huldenbergvilla.jpg
Bildunterschrift Huldenbergvilla nach einer Zeichnung von Johann Bernhard Fischer von Erlach, um 1715
  • 14., Mühlbergstraße 9

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48° 12' 27.11" N, 16° 12' 42.73" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Verbliebener Torpfeiler mit Resten der Umfassungsmauer, 2022
Abnahme des Freskos "Das Fest nach der Jagd" von Anton Faistauer in der Huldenbergvilla (Jänner 1972).
Reste der Umfassungsmauer entlang der Mühlbergstraße, 2022

Huldenbergvilla (Landhaus Lederer, Lederschlössel; 14, Mühlbergstraße 9). Anfang des 18. Jahrhunderts kaufte der außerordentliche Gesandte Englands, Daniel Erasmus von Huldenberg, drei bäuerliche Anwesen zu Weidlingau in der heutigen Mühlbergstraße und ließ sich von Johann Bernhard Fischer von Erlach ein prachtvolles Landhaus erbauen (cirka 1715).

Im Dezember 1929 erwarb die Kunstsammlerin und Mäzenin Serena Lederer gemeinsam mit ihrem Mann August Lederer das Anwesen für 1,1 Millionen Schilling und brachte darin einen Teil ihrer bedeutenden Kunstsammlung unter. Für die Aufstellung des 1915 erworbenen Beethovenfrieses von Gustav Klimt wurde ein Anbau in Betracht gezogen, der jedoch kriegsbedingt nicht realisiert werden konnte. Die wertvolle Ausstattung des Anwesens wurde 1942, nachdem Serena Lederer aufgrund ihrer jüdischen Herkunft bereits die Verfügungsgewalt über ihr Vermögen entzogen worden war, mit 500.000 Reichsmark angegeben. Von 1942 an bis Kriegsende war das Gebäude unterschiedlichen Nutzungen, darunter auch der Einquartierung von Militärpersonen zugeführt worden.

Die Villa besaß einen großen Garten mit 52 Springbrunnen. Nach einer Legende soll Karl VI. hier im Sommer während der Hirschjagd öfters diniert haben. Im Stiegenhaus befand sich ein von Serena Lederer in Auftrag gegebenes Deckenfresko von Anton Faistauer, das 1972 in das Salzburger Museum Carolino Augusteum gebracht wurde. Die Villa wurde nach Abnahme des Freskos abgerissen, an ihrer Stelle die Stadt des Kindes erbaut.

Literatur

  • Erika Neubauer: Wiener Barockgärten. Dortmund 1980
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing. 6/7 (1965), S. 121 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 169
  • J. B. Fischer von Erlach. (Katalog 1956/57), S. 149
  • Michael Wladika: Egon Schiele. Die Mutter und die Tochter. Dossier LM Inv. Nr. 2356, S. 9 ff. (Digitale Ressource)

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