Hugo Adolf Bernatzik

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Hugo Adolf Bernatzik
Daten zur Person
Personenname Bernatzik, Hugo Adolf
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., ao. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 9809
GND
Wikidata
Geburtsdatum 26. März 1897
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. März 1953
Sterbeort Wien
Beruf Ethnologe, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.12.2014 durch DYN.leopolm7
Begräbnisdatum 18. März 1953
Friedhof Heiligenstädter Friedhof
Grabstelle

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Bildname Hugoadolfbernatzik.jpg
Bildunterschrift Hugo Adolf Bernatzik
  • 19., Springsiedelgasse 28 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hugo Adolf Bernatzik, * 26. März 1897 Wien, † 9. März 1953 Wien 19, Springsiedelgasse 28 (Heiligenstädter Friedhof), Ethnologe, Schriftsteller, Sohn des Edmund Bernatzik, zweite Gattin (26. Mai 1928) Emmy Winkler (* 3. April 1904, † Oktober 1977 [Heiligenstädter Friedhof, Bestattung 13. Oktober], Ethnologin; Silbernes Ehrenzeichen des Landes Wien 1971). Nach Studium (Hochschule für Welthandel, später Universität Wien [Anthropologie und Ethnologie], Dr. phil. 1932) war Bernatzik beim Wiener Bankverein, dann in der Industrie tätig (ab 1922 Verwaltungsrat einer Lackfabrik in Ungarn). Ab 1923 unternahm er zahlreiche ethnographisch-photographische Forschungsreisen (Sudan, Senegal, Australien, Südsee, Indonesien, Hinterindien, Lappland, Albanien und so weiter), auf die ihn ab 1928 häufig seine Gattin als perfekte Assistentin begleitete. Bernatzik, der sich 1936 in Graz habilitierte (1939 außerordentlicher Professor), gilt als Begründer der angewandten Völkerkunde; er brachte umfangreiche völkerkundliche Sammlungen nach Wien und verfaßte über jede seiner Expeditionen ein Buch. „Die große Völkerkunde" (3 Bände, 1939), „Afrika. Handbuch der angewandten Völkerkunde" (1947).

Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 war Hugo Bernatzik (ab 1938?) Mitglied der NSDAP, (ab 1938) der Reichsschrifttumskammer, (ab 1935) der Reichskulturkammer, (ab 1938) des NS-Fliegerkorps und (ab 1938) Mitgliedsanwärter im „Das Ahnenerbe. Forschungsstätte für Innerasien und Expeditionen“ . Der parteipolitisch gut vernetzte Ethnologe forschte er u. a. zur Kolonisationspolitik und arbeitete 1944 an dem von der NSDAP finanzierten „Handbuch der angewandten Völkerkunde“ mit, im Zuge dessen er unabkömmlich gestellt wurde. Seinem Amnestiegesuch wurde 1947 stattgegeben. Weitere Forschungen, so die Kommission, seien jedoch noch zur umfassenden Beurteilung der Person Bernatziks nötig.

Bernatzikgasse, Bernatzikvilla

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Otto Hochreiter: Geschichte der Fotografie in Österreich, hg. vom Verein zur Erarbeitung der Geschichte der Fotografie in Österreich. Band 2. Bad Ischl: Verein zur Erarbeitung der "Geschichte der Fotografie in Österreich" 1983
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 24.03.1972
  • Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
  • Frauenblatt, 23.03.1991
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 46
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 95–98
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013