Hilde Wagener: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
|Personenname=Wagener, Hilde | |Personenname=Wagener, Hilde | ||
|Abweichende Namensform=Wagener, Brünnhilde | |Abweichende Namensform=Wagener, Brünnhilde | ||
− | |Titel=Kammerschauspielerin | + | |Titel=Kammerschauspielerin |
|Geschlecht=weiblich | |Geschlecht=weiblich | ||
|Geburtsdatum=26.09.1904 | |Geburtsdatum=26.09.1904 | ||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
|Sterbedatum=26.12.1992 | |Sterbedatum=26.12.1992 | ||
|Sterbeort=Krankenhaus Baden | |Sterbeort=Krankenhaus Baden | ||
− | |Begräbnisdatum=07.01.1993 | + | |Begräbnisdatum=07.01.1993 |
|Grabstelle=Friedhof Grinzing | |Grabstelle=Friedhof Grinzing | ||
− | |Beruf=Schauspielerin; Sängerin | + | |Beruf=Schauspielerin; Sängerin |
− | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage; | + | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage; |
}} | }} | ||
{{Funktion | {{Funktion | ||
− | |Funktion=Leiterin des Vereines 'Künstler helfen Künstlern' | + | |Funktion=Leiterin des Vereines 'Künstler helfen Künstlern' |
|Funktion von=1949 | |Funktion von=1949 | ||
}} | }} | ||
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
{{Auszeichnung | {{Auszeichnung | ||
|Auszeichnung=Dr.-Karl-Renner-Preis | |Auszeichnung=Dr.-Karl-Renner-Preis | ||
− | |Übernahme=13.12.1952 | + | |Übernahme=13.12.1952 |
}} | }} | ||
{{Auszeichnung | {{Auszeichnung | ||
Zeile 53: | Zeile 53: | ||
}} | }} | ||
{{Auszeichnung | {{Auszeichnung | ||
− | |Auszeichnung=Adolf von Sonnenthal-Ring | + | |Auszeichnung=Adolf von Sonnenthal-Ring |
− | |Verleihung=1953 | + | |Verleihung=1953 |
}} | }} | ||
{{Auszeichnung | {{Auszeichnung | ||
|Auszeichnung=Dr.-Karl-Renner- Preis | |Auszeichnung=Dr.-Karl-Renner- Preis | ||
− | |Übernahme=13.12.1952 | + | |Übernahme=13.12.1952 |
}} | }} | ||
Wagener Hilde (eigentl. Brünnhilde), * 26. September 1904 Hannover, † 26. Dezember 1992 Baden bei Wien (Krankenhaus Baden), Schauspielerin, Tochter eines Zeitungsherausgebers. | Wagener Hilde (eigentl. Brünnhilde), * 26. September 1904 Hannover, † 26. Dezember 1992 Baden bei Wien (Krankenhaus Baden), Schauspielerin, Tochter eines Zeitungsherausgebers. | ||
− | Wurde nach Ausbildung in Berlin von Siegfried Geyer nach Wien geholt, gehörte ab 1924 dem Ensemble des Burgtheaters an und spielte an diesem nahezu alle Rollen der Klassik und Moderne ihres Fachs (beispielsweise Thekla in "Wallensteins Tod", Julia, Rahel in "Nathan der Weise", Eliza in "Pygmalion", Klärchen in "Egmont", Nora, Eboli in "Don Carlos"). Ab 1933 arbeitete Wagener auch für den Film (beispielsweise im Willi-Forst-Film "Brennendes Geheimnis"). 1938 erhielt sie von den Nationalsozialisten Berufsverbot. Nach 1945 übernahm sie die großen Rollen Hedda Gabler (auch | + | Wurde nach Ausbildung in Berlin von Siegfried Geyer nach Wien geholt, gehörte ab 1924 dem Ensemble des Burgtheaters an und spielte an diesem nahezu alle Rollen der Klassik und Moderne ihres Fachs (beispielsweise Thekla in "Wallensteins Tod", Julia, Rahel in "Nathan der Weise", Eliza in "Pygmalion", Klärchen in "Egmont", Nora, Eboli in "Don Carlos"). Ab 1933 arbeitete Wagener auch für den Film (beispielsweise im Willi-Forst-Film "Brennendes Geheimnis"). 1938 erhielt sie von den Nationalsozialisten Berufsverbot. Nach 1945 übernahm sie die großen Rollen Hedda Gabler (auch anlässlich der Akademietheatereröffnung), Anna Karenina und Jüdin von Toledo. Neben ihrer Berufstätigkeit entwickelte sie ein beachtliches soziales Engagement (Mitbegründerin der Frauensektion der Liga der Vereinten Nationen [1945], Gründerin der Stiftung "Künstler helfen Künstlern" [Präsidentin ab 1949] und Gründerin des "Hilde-Wagener-Heims" [Künstleraltenheim in Baden bei Wien, Eröffnung 1964]). |
Kammerschauspielerin (1933), Ehrenmitglied des Burgtheaters; Dr.-Karl-Renner-Preis (1962), Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich (1955), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (1963), Ehrenring des Burgtheaters (1964), Ehrenmedaille in Gold (1970). | Kammerschauspielerin (1933), Ehrenmitglied des Burgtheaters; Dr.-Karl-Renner-Preis (1962), Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich (1955), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (1963), Ehrenring des Burgtheaters (1964), Ehrenmedaille in Gold (1970). | ||
Zeile 68: | Zeile 68: | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929 | * Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929 | ||
− | * Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik | + | * Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992 |
* Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956 | * Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956 | ||
* Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1993 | * Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1993 |
Version vom 1. August 2014, 12:38 Uhr
- Leiterin des Vereines 'Künstler helfen Künstlern' (1949)
Wagener Hilde (eigentl. Brünnhilde), * 26. September 1904 Hannover, † 26. Dezember 1992 Baden bei Wien (Krankenhaus Baden), Schauspielerin, Tochter eines Zeitungsherausgebers.
Wurde nach Ausbildung in Berlin von Siegfried Geyer nach Wien geholt, gehörte ab 1924 dem Ensemble des Burgtheaters an und spielte an diesem nahezu alle Rollen der Klassik und Moderne ihres Fachs (beispielsweise Thekla in "Wallensteins Tod", Julia, Rahel in "Nathan der Weise", Eliza in "Pygmalion", Klärchen in "Egmont", Nora, Eboli in "Don Carlos"). Ab 1933 arbeitete Wagener auch für den Film (beispielsweise im Willi-Forst-Film "Brennendes Geheimnis"). 1938 erhielt sie von den Nationalsozialisten Berufsverbot. Nach 1945 übernahm sie die großen Rollen Hedda Gabler (auch anlässlich der Akademietheatereröffnung), Anna Karenina und Jüdin von Toledo. Neben ihrer Berufstätigkeit entwickelte sie ein beachtliches soziales Engagement (Mitbegründerin der Frauensektion der Liga der Vereinten Nationen [1945], Gründerin der Stiftung "Künstler helfen Künstlern" [Präsidentin ab 1949] und Gründerin des "Hilde-Wagener-Heims" [Künstleraltenheim in Baden bei Wien, Eröffnung 1964]).
Kammerschauspielerin (1933), Ehrenmitglied des Burgtheaters; Dr.-Karl-Renner-Preis (1962), Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich (1955), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (1963), Ehrenring des Burgtheaters (1964), Ehrenmedaille in Gold (1970).
Literatur
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
- Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1993
- Renate Wagner: Hilde Wagener. In: Frauenblatt, 06.02.1993, S. 8 f.
- Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. Wien: Eigenverlag 1976 (Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 43
- Arbeiter-Zeitung, 26.09.1984
- Wiener Zeitung, 26.09.1984
- Die Presse, 26.09.1989
- Salzburger Nachrichen, 29.12.1992
- Standard, 29.12.1992