Herwig Zens

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Daten zur Person
Personenname Zens, Herwig
Abweichende Namensform
Titel Mag.
Geschlecht männlich
PageID 37015
GND 118636529
Wikidata
Geburtsdatum 5. Juni 1943
Geburtsort Himberg
Sterbedatum 24. September 2019
Sterbeort
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 28.06.2017 durch WIEN1.lanm09won


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Füger-Preis (Verleihung: 1965)
  • Förderungspreis des Landes Niederösterreich für Bildende Kunst (Verleihung: 1972)
  • Ankaufspreis des Landes Tirol beim Innsbrucker Grafikwettbewerb (Verleihung: 1982)
  • Förderungspreis des Landes Wien (Verleihung: 1982)
  • Dr.-Theodor-Körner-Preis (Verleihung: 1986)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 29. Juni 2000, Übernahme: 17. Oktober 2001)
  • Orden del Mérito Civil (Verleihung: 2002)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse der Republik Österreich (Verleihung: 2011)
  • Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (Verleihung: 2013)
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 5. Juni 2018)

  • Lehrauftrag an er Akademie der Bildenden Künste in Wien (1975 bis 1987)
  • Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien (1987 bis 2006)
  • Vorstand des Instituts für das künstlerische Lehramt an der Akademie der bildenden Künste Wien (2006)

Herwig Zens, * 5. Juni 1943 Himberg (Niederösterreich), Druckgrafiker, Maler, Zeichner und Kunstpädagoge

Biographie

Herwig Zens, Jahrgang 1943, studierte von 1961 bis 1967 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 1966 legte er die Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung, Geschichte und Werkerziehung ab, 1967 diplomierte er bei Prof. Franz Elsner (1898-1978) und dissertierte über die "Pinturas Negras", eine Gruppe von vierzehn Bildern aus der Spätphase des spanischen Künstlers Francisco José de Goya y Lucientes. Zens war in seiner Jugend begeisterter Sportler, Kletterer, Rock and Roll Tänzer, Motorradfahrer und Bergralleyfahrer. Er arbeitete zuerst an verschiedenen Gymnasien als Erzieher und Zeichenlehrer, begann 1975 als Lehrbeauftragter an der , erhielt 1987 er eine Professur und arbeitete neunzehn Jahre als Lehrender und Vorstand des Institutes für das künstlerische Lehramt an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.

Zens arbeitet mit Kreide, Kohle, Feder, Tusche oder in Acryl und gestaltete im Laufe seines Lebens eine Unmenge an mächtigen Zyklen. In seinen graphischen Arbeiten ebenso wie in seinen Ölbildern setzt sich Zens intensiv mit dem Tod auseinander, unter anderem in den Großprojekten "Basler Totentanz" (Hist. Museum der Stadt Basel) bestehend aus 40 Bilder für 40 Stationen über 60 Laufmeter. Zens reiste quer durch Europa, nach Istrien, Oberitalien, Bamberg und Lübeck, um die Reste spätmittelalterlicher Totentänze zu besichtigen und zu studieren. Entsprechend der Strophen des mitteldeutschen "Steyrischen Todtentanzes", den Sepp Spanner 1994 als Komponist musikalisch unterlegte, schuf Zens in Zusammenarbeit den sogenannten "Kleinen Grazer Totentanz". Für das Hospiz in Jerusalem kreierte Zens vierzehn "Kreuzwegstationen" (1993). Im "Palermo-Zyklus" (1983-1990), einer Mappe mit Aquatinta-Radierungen, beschreibt er das Eigenleben der Mumien in der Kapuzinergruft in Palermo. Eine monumentale Neuschöpfung mit Totentanzelementen ist sein wohl größtes Werk - die Gestaltung der Aufbahrungshalle in Brunn am Gebirge mit einem 55 m langen Bilderfries (1999-2000) gemeinsam mit Architekt Helmut Sautner. 2003 schuf Zens den "Neuen Lübecker Totentanz" in der Marienkirche, Lübeck (2003). Auch das Thema Musik ist in Zens's Oeuvre ein Zentrales, beispielsweise die Arbeiten rund um den österreichischen Komponisten Franz Schubert, wie der Graphikzyklus "Schuberts Winterreise" oder zahlreiche Radierungen und Offsetlitografien zum Streichquartett "Der Tod und das Mädchen". Der Tod tritt in verschiedenen Varianten und Posen auf, ist allgegenwertig Im Jahr 2000 übernimmt er die Wandgestaltung des Vivaldi-Saals in der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, mit dem Thema: "Die Entstehung der Musik", ein Bilderzyklus zu Hugo Distlers "Totentanz op.12". Gemeinsam mit dem Arnold-Schoenberg-Chor unter der Leitung von Erwin Ortner entstand 2004 das Projekt “Gesang der Geister über den Wassern” (Musikvideo, 12 Minuten, Musik:Franz Schubert, Text: Johann Wolfgang von Goethe)

Zens beschäftigte sich außerdem mit der griechischen Mythologie und dem Werk von Francisco de Goya. Eine Umsetzung erfolgt beispielsweise 1984 in der Aktion "Goya-Projektionen" (Abschluss 1993 im Museum Moderner Kunst, Bilbao)

Seit 1977 führt Zens ein "Radiertes Tagebuch", für das er seine täglichen Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken auf fünf mal vierzig Zentimeter schmalen Kupferplatten festhält. Als Zusammendruck der fast 300 Seiten auf einer Höhe von 76 cm und einer Länge von 20 Metern wurde es 1995 erstmals als „Längste Radierung der Welt“ in Düsseldorf präsentiert. Weitere Arbeiten reichen von der Kunstaktion "step by step" mit Studierenden in Los Angeles (2000) über diverse Buchprojekte, wie "Palermo" mit Peter Grünauer und Johann Wötzer. 2006 schuf Zens einen Zyklus von Bildern für den Festsaal der österreichischen Botschaft in Washington. Im Laufe der Jahre entstanden einige Filmprojekte über den Künstler Herwig Zens und seine Arbeiten u.a.

  • "Die Radierung", 1982, ein SHB-Unterrichtsfilm, Kamera: Herbert Link, Regie: Robert Polak
  • "Beethoven im Rucksack", 1984, 25 Minuten, Idee: Herwig Zens, Kamera: Herbert Link, Buch und Regie: Robert Polak
  • "Zens Vienna", 1986, 25 Minuten, Idee: Herwig Zens, Kamera: Herbert Link, Buch und Regie: Robert Polak
  • "Nun muss ich tanzen" Der Basler Totentanz, 1990, 23 Minuten, Buch: Herwig Zens, Robert Polak, Herbert Link, Musik: Inge Link, Tanz: Sylvia Both, Bertl Gstettner, Kamera und Aufnahmeleitung: Herbert Link, Regie: Robert Polak
  • "Goya – Projektion", 1993, 33 Minuten, Ton: Rudi Fink, Kamera: Peter Roehsler, Schnitt: Michael Hudecek, Regie: Peter Kasperak
  • "Eine spanische Passion", 1999, 27 Minuten, Idee: Herwig Zens, Buch: Gustav W. Trampitsch, Kamera: Peter Kasperak, Regie: Gustav W. Trampitsch

Seine Werke sind in vielen österreichischen, aber auch europäischen Sammlungen der größten Kunstmuseen zu finden, u.a. Albertina, Wien, Bibliothèque Nationale de France, Paris, i Caja de Ahorros, Valencia,Casa de Goya, Bordeaux, Essl-Museum, Klosterneuburg Ferdinandeum, Innsbruck, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Wien, Heinrich-Heine-Universitätsbibliothek, Düsseldorf, Historisches Museum, Basel, Jüdisches Museum, Wien, MUSA, Wien, Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, Wien, Kurashiki City, Art Museum, Kurashiki, Lentos-Kunstmuseum, Linz, Leopold Museum, Wien, Liechtensteinische Staatsgalerie, Vaduz, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, Museo de Grabado (Casa natal de Goya), Fuendetodos, Wien Museum, Museum Moderner Kunst, Lissabon Österreichisches Theatermuseum, Wien, Staatsbibliothek Bamberg, Österreichische Nationalbibliothek;

Jüngst (2017) stellte er im Kunsthaus Horn, im Hofkabinett Linz, in der Kleinen Galerie Wien und im Kardinal-König-Haus in Wien aus. Er lebt gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Musikerin Gerda Zens, in Wien.

Literatur

Links