Hernalser Friedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Hernalser Friedhof ([[17]], [[Leopold-Kunschak-Platz]] 7).
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Der [[Hernalser Friedhof]] ([[17]]., [[Leopold-Kunschak-Platz]] 7) wurde 1870-1872 nach Plänen von Stadtbaumeister Johann Pflaum errichtet (Vorbild war der Münchner "Aktienfriedhof"), am 25. Oktober 1872 geweiht und ab 2. November 1872 belegt, nachdem der davor bestehende [[Neuer Hernalser Friedhof|Friedhof]] (17., [[Lorenz-Bayer-Platz]]) aufgelassen werden sollte (gesperrt am 1. November 1872).
  
==Erster Friedhof==
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Am 10. Oktober 1883 beschloss die Hernalser Gemeindevertretung, dem Grabmal für Feldmarschall Graf [[Karl von Clerfayt|Carl von Clerfayt]] (1798, ursprünglich am [[Kalvarienberg (17, Hernals)|Kalvarienberg]] befindlich) einen geeigneten Platz zuzuweisen.  
Der ursprünglich um die [[Hernals (Pfarre)|Pfarrkirche]] angelegte [[Friedhof]] wurde 1784 aufgelassen.
 
  
==Lorenz-Bayer-Platz==
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Der Friedhof wurde 1894, 1899, 1902, 1912, 1915 und 1919 sowie mehrfach nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erweitert, 1905 ein viertes Tor eröffnet (weitere Eingänge folgten 1973). 1978/1979 wurden die Aufbahrungsräume nach Plänen von [[Erich Boltenstern]] neu gestaltet.  
Der Friedhof wurde "auf ein Feld gegen Ottakring" ([[Lorenz-Bayer-Platz]]) verlegt, um 1830 erweitert, jedoch am 1. November 1872 gesperrt und in den folgenden Jahren in eine Parkanlage umgewandelt (der Eingang befand sich etwa dort, wo die [[Haslingergasse]] in den Platz einmündet).
 
  
==Hernalser Friedhof==
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Auf dem Hernalser Friedhof sind unter anderem der Dichter [[Ferdinand Sauter]] und drei hervorragende Angehörige der [[Zweite Wiener Medizinische Schule|Zweiten Wiener Medizinischen Schule]] ([[Ferdinand Hebra]], [[Carl Rokitansky|Carl von Rokitansky]], [[Josef Skoda]]) begraben. In Arkadengrüften, die sich sowohl entlang der Friedhofsmauer als auch den Berghang hinauf erstrecken, sind unter anderem der Bauherr der Aufbahrungshalle, Stadtbaumeister Johann Pflaum († 1876), die [[Kasino]]besitzer Unger († 1899) und [[Johann Georg Elterlein]] († 1882), die Hofwagenlieferanten [[Sebastian Armbruster]] († 1889) und Josef Armbruster († 1926), die Brüder [[JOhann Schrammel|Johann]] († 1893) und [[Josef Schrammel]] († 1895) sowie der Leibfiaker des [[Rudolf (Kronprinz von Österreich-Ungarn)|Kronprinzen Rudolf]], [[Josef Bratfisch]] († 1892), begraben.  
Der neue Hernalser Friedhof wurde 1870-1872 nach Plänen von Stadtbaumeister Johann Pflaum errichtet (Vorbild war der Münchner "Aktienfriedhof"), am 25. Oktober 1872 geweiht und ab 2. November 1872 belegt. Am 10. Oktober 1883 beschloss die Hernalser Gemeindevertretung, dem Grabmal für Feldmarschall Graf [[Karl von Clerfayt|Carl von Clerfayt]] (1798, ursprünglich am [[Kalvarienberg (17, Hernals)|Kalvarienberg]] befindlich) einen geeigneten Platz zuzuweisen. Der Friedhof wurde 1894, 1899, 1902, 1912, 1915 und 1919 sowie mehrfach nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert, 1905 ein viertes Tor eröffnet (weitere Eingänge folgten 1973). 1978/1979 wurden die Aufbahrungsräume nach Plänen von Erich Boltenstern neu gestaltet. Auf dem Hernalser Friedhof sind unter anderem der Dichter [[Ferdinand Sauter]] und drei hervorragende Angehörige der zweiten Wiener medizinischen Schule ([[Ferdinand Hebra]], [[Carl Rokitansky|Carl von Rokitansky]], [[Josef Skoda]]) begraben. In Arkadengrüften, die sich sowohl entlang der Friedhofsmauer als auch den Berghang hinauf erstrecken, sind unter anderem der Bauherr der Aufbahrungshalle, Stadtbaumeister Johann Pflaum († 1876), die Kasinobesitzer Unger († 1899) und [[Johann Georg Elterlein]] († 1882), die Hofwagenlieferanten [[Sebastian Armbruster]] († 1889) und Josef Armbruster († 1926), die Brüder Johann († 1893) und [[Josef Schrammel]] († 1895) sowie der Leibfiaker des Kronprinzen Rudolf, [[Josef Bratfisch]] († 1892), begraben. Die Friedhofskapelle ist in neugotischem Stil erbaut. Am Hernalser Friedhof sind Stilrichtungen vom Biedermeier bis zum Empiregrab vertreten.
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Die Friedhofskapelle ist in neugotischem Stil erbaut. Am Hernalser Friedhof sind Stilrichtungen vom [[Biedermeier]] bis zum [[Empire]]grab vertreten.
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Siehe auch: [[Alter Hernalser Friedhof]], [[Neuer Hernalser Friedhof]], [[Hernalser Friedhöfe]]
  
 
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*Hernals. Ein Heimatbuch für den 17. Wiener Gemeindebezirk. Hg. von Hernalser Lehrern. Wien: Österr. Schulbuchverlag 1924, S. 285
 
*Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 118 ff.  
 
*Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 118 ff.  
*Hernals. Ein Heimatbuch für den 17. Wiener Gemeindebezirk. Hg. von Hernalser Lehrern. Wien: Österr. Schulbuchverlag 1924, S. 285
 
 
*Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 36
 
*Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 36

Version vom 24. Januar 2022, 10:24 Uhr

Hernalser Friedhofstor am 12.2.1913
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von 1872
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 17
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 11679
GND
WikidataID
Objektbezug Friedhof, Friedhöfe, Alter Hernalser Friedhof, Neuer Hernalser Friedhof, Hernalser Friedhöfe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.01.2022 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Hernalser Friedhof.jpg
Bildunterschrift Hernalser Friedhofstor am 12.2.1913

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48° 13' 36.09" N, 16° 19' 3.08" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Der Hernalser Friedhof (17., Leopold-Kunschak-Platz 7) wurde 1870-1872 nach Plänen von Stadtbaumeister Johann Pflaum errichtet (Vorbild war der Münchner "Aktienfriedhof"), am 25. Oktober 1872 geweiht und ab 2. November 1872 belegt, nachdem der davor bestehende Friedhof (17., Lorenz-Bayer-Platz) aufgelassen werden sollte (gesperrt am 1. November 1872).

Am 10. Oktober 1883 beschloss die Hernalser Gemeindevertretung, dem Grabmal für Feldmarschall Graf Carl von Clerfayt (1798, ursprünglich am Kalvarienberg befindlich) einen geeigneten Platz zuzuweisen.

Der Friedhof wurde 1894, 1899, 1902, 1912, 1915 und 1919 sowie mehrfach nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert, 1905 ein viertes Tor eröffnet (weitere Eingänge folgten 1973). 1978/1979 wurden die Aufbahrungsräume nach Plänen von Erich Boltenstern neu gestaltet.

Auf dem Hernalser Friedhof sind unter anderem der Dichter Ferdinand Sauter und drei hervorragende Angehörige der Zweiten Wiener Medizinischen Schule (Ferdinand Hebra, Carl von Rokitansky, Josef Skoda) begraben. In Arkadengrüften, die sich sowohl entlang der Friedhofsmauer als auch den Berghang hinauf erstrecken, sind unter anderem der Bauherr der Aufbahrungshalle, Stadtbaumeister Johann Pflaum († 1876), die Kasinobesitzer Unger († 1899) und Johann Georg Elterlein († 1882), die Hofwagenlieferanten Sebastian Armbruster († 1889) und Josef Armbruster († 1926), die Brüder Johann († 1893) und Josef Schrammel († 1895) sowie der Leibfiaker des Kronprinzen Rudolf, Josef Bratfisch († 1892), begraben.

Die Friedhofskapelle ist in neugotischem Stil erbaut. Am Hernalser Friedhof sind Stilrichtungen vom Biedermeier bis zum Empiregrab vertreten.

Siehe auch: Alter Hernalser Friedhof, Neuer Hernalser Friedhof, Hernalser Friedhöfe

Links

Literatur

  • Hernals. Ein Heimatbuch für den 17. Wiener Gemeindebezirk. Hg. von Hernalser Lehrern. Wien: Österr. Schulbuchverlag 1924, S. 285
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 118 ff.
  • Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 36