Hermann Zottl: Unterschied zwischen den Versionen

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Hermann Zottl wurde als Sohn des Zivilingenieurs August Zottl geboren. Nach der Volksschule im niederösterreichischen Grafenbach besuchte er ein Gymnasium in Wien. Auf die Matura folgte ein Studium für Bauwesen an der [[Technische Universität|Technischen Hochschule]] Wien, das er in München fortsetzte und mit dem Titel Diplom-Ingenieur abschloss. Im Anschluss wirkte er als Assistent an der Lehrkanzel für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in München.
 
Hermann Zottl wurde als Sohn des Zivilingenieurs August Zottl geboren. Nach der Volksschule im niederösterreichischen Grafenbach besuchte er ein Gymnasium in Wien. Auf die Matura folgte ein Studium für Bauwesen an der [[Technische Universität|Technischen Hochschule]] Wien, das er in München fortsetzte und mit dem Titel Diplom-Ingenieur abschloss. Im Anschluss wirkte er als Assistent an der Lehrkanzel für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in München.
  
1960 kehrte Zottl nach Wien zurück und trat in das Zivilingenieurbüro seines Vaters ein. 1975 eröffnete er ein Büro gemeinsam mit Harald Erber, das 1995 in die "DonauConsult Zottl & Erber Ziviltechnikergesellschaft m.b.H." überführt wurde. Zottl blieb bis 2001 in der Gesellschaft tätig.  
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1960 kehrte Zottl nach Wien zurück und trat in das Zivilingenieurbüro seines Vaters ein. 1975 eröffnete er gemeinsam mit Harald Erber ein Büro, das 1995 in die "DonauConsult Zottl & Erber Ziviltechnikergesellschaft m.b.H." überführt wurde. Zottl blieb bis 2001 in der Gesellschaft tätig.  
  
Zum Lebensprojekt des Zivilingenieurs wurden die städtebaulichen Planungen für den [[Hochwasserschutz]] in Wien. Beeinflusst durch das Donau-[[Hochwasser]] des Jahres 1954 entwickelte sein Vater die Idee eines Hochwasserschutzes durch Anlage eines zweiten Gerinnes, dessen Details Hermann Zottl im Einvernehmen mit den zuständigen Fachabteilungen der Stadt Wien im Lauf von Jahren weiterentwickelte. Im Zuge des von der Stadt Wien ausgeschriebenen Wettbewerbs zum "Donaubereich Wien" bereitete er den wasserbaulichen Teil vor und wurde zum Experten der Fachjury bestellt. In Zusammenarbeit mehrerer Architektenteams entstand der heutige Naherholungsraum [[Donauinsel]] und [[Neue Donau]]. Als Begleitmaßnahme musste ein neuer Hauptsammelkanal, der [[Linker Donausammelkanal|Linke Donausammelkanal]], angelegt werden, dessen Konzept ebenfalls auf Hermann Zottl zurückgeht.
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Zum Lebensprojekt des Zivilingenieurs wurden die städtebaulichen Planungen für den [[Hochwasserschutz]] in Wien. Beeinflusst durch das Donau-[[Hochwasser]] des Jahres 1954, entwickelte sein Vater die Idee eines Hochwasserschutzes durch Anlage eines zweiten Gerinnes, dessen Details Hermann Zottl im Einvernehmen mit den zuständigen Fachabteilungen der Stadt Wien im Lauf von Jahren weiterentwickelte. Im Zuge eines von der Stadt Wien ausgeschriebenen Wettbewerbs zum "Donaubereich Wien" bereitete er den wasserbaulichen Teil vor und wurde zum Experten der Fachjury bestellt. In Zusammenarbeit mehrerer Architektenteams entstand der heutige Naherholungsraum [[Donauinsel]] und [[Neue Donau]]. Als Begleitmaßnahme musste ein neuer Hauptsammelkanal, der [[Linker Donausammelkanal|Linke Donausammelkanal]], angelegt werden, dessen Konzept ebenfalls auf Hermann Zottl zurückgeht.
  
Daneben hinaus nahm das Büro Zottl bzw. später die Gesellschaft DonauConsult zahlreiche weitere Aufträge im Donaubereich wahr, etwa Hafentore in Albern und der [[Freudenauer Hafen|Freudenau]], Deponiesicherungen und Altlastensanierungen. Auch heute diskutierte Pläne einer Nordostumfahrung Wiens inklusive Untertunnelung der Donau gehen auf eine Grundsatzidee des Zivilingenieurs zurück. Ebenso wirkte er am flussbaulichen Gesamtprojekt für die Donau ostwärts von Wien federführend mit.
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Darüber hinaus nahm das Büro Zottl beziehungsweise später die Gesellschaft DonauConsult zahlreiche weitere Aufträge im Donaubereich wahr, etwa Hafentore in Albern und der [[Freudenauer Hafen|Freudenau]], Deponiesicherungen und Altlastensanierungen. Auch heute diskutierte Pläne einer Nordostumfahrung Wiens inklusive Untertunnelung der Donau gehen auf eine Grundsatzidee des Zivilingenieurs zurück. Ebenso wirkte er am flussbaulichen Gesamtprojekt für die Donau ostwärts von Wien federführend mit.
  
Auch außerhalb Österreich, etwa im Iran oder in Thailand ("Chao Phraya River – Bangkok Flood Protection"), arbeitete Zottl an Projekten für Hochwasserschutz, Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung. Nach dem Ausscheiden aus seiner Planungsgesellschaft fungierte er bis 2012 im Auftrag der Magistratsabteilung 58 als Aufsichtsorgan für die Deponie Rautenweg.
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Auch außerhalb Österreichs, etwa im Iran oder in Thailand ("Chao Phraya River – Bangkok Flood Protection"), arbeitete Zottl an Projekten für Hochwasserschutz, Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung. Nach dem Ausscheiden aus seiner Planungsgesellschaft fungierte er bis 2012 im Auftrag der Magistratsabteilung 58 als Aufsichtsorgan für die Deponie Rautenweg.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 4. Juni 2018, 13:54 Uhr

Daten zur Person
Personenname Zottl, Hermann
Abweichende Namensform
Titel Zivilingenieur, Baurat h. c.
Geschlecht männlich
PageID 56043
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. November 1935
Geburtsort Wien
Sterbedatum 7. Juli 2013
Sterbeort
Beruf Techniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 4.06.2018 durch DYN.rabus
Begräbnisdatum 16. Juli 2013
Friedhof Friedhof Grinzing
Grabstelle Gruppe 21, Reihe 5, Grab 6

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 30. Juni 1993)

Hermann Zottl, * 18. November 1935 Wien, † 7. Juli 2013, Techniker.

Biographie

Hermann Zottl wurde als Sohn des Zivilingenieurs August Zottl geboren. Nach der Volksschule im niederösterreichischen Grafenbach besuchte er ein Gymnasium in Wien. Auf die Matura folgte ein Studium für Bauwesen an der Technischen Hochschule Wien, das er in München fortsetzte und mit dem Titel Diplom-Ingenieur abschloss. Im Anschluss wirkte er als Assistent an der Lehrkanzel für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in München.

1960 kehrte Zottl nach Wien zurück und trat in das Zivilingenieurbüro seines Vaters ein. 1975 eröffnete er gemeinsam mit Harald Erber ein Büro, das 1995 in die "DonauConsult Zottl & Erber Ziviltechnikergesellschaft m.b.H." überführt wurde. Zottl blieb bis 2001 in der Gesellschaft tätig.

Zum Lebensprojekt des Zivilingenieurs wurden die städtebaulichen Planungen für den Hochwasserschutz in Wien. Beeinflusst durch das Donau-Hochwasser des Jahres 1954, entwickelte sein Vater die Idee eines Hochwasserschutzes durch Anlage eines zweiten Gerinnes, dessen Details Hermann Zottl im Einvernehmen mit den zuständigen Fachabteilungen der Stadt Wien im Lauf von Jahren weiterentwickelte. Im Zuge eines von der Stadt Wien ausgeschriebenen Wettbewerbs zum "Donaubereich Wien" bereitete er den wasserbaulichen Teil vor und wurde zum Experten der Fachjury bestellt. In Zusammenarbeit mehrerer Architektenteams entstand der heutige Naherholungsraum Donauinsel und Neue Donau. Als Begleitmaßnahme musste ein neuer Hauptsammelkanal, der Linke Donausammelkanal, angelegt werden, dessen Konzept ebenfalls auf Hermann Zottl zurückgeht.

Darüber hinaus nahm das Büro Zottl beziehungsweise später die Gesellschaft DonauConsult zahlreiche weitere Aufträge im Donaubereich wahr, etwa Hafentore in Albern und der Freudenau, Deponiesicherungen und Altlastensanierungen. Auch heute diskutierte Pläne einer Nordostumfahrung Wiens inklusive Untertunnelung der Donau gehen auf eine Grundsatzidee des Zivilingenieurs zurück. Ebenso wirkte er am flussbaulichen Gesamtprojekt für die Donau ostwärts von Wien federführend mit.

Auch außerhalb Österreichs, etwa im Iran oder in Thailand ("Chao Phraya River – Bangkok Flood Protection"), arbeitete Zottl an Projekten für Hochwasserschutz, Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung. Nach dem Ausscheiden aus seiner Planungsgesellschaft fungierte er bis 2012 im Auftrag der Magistratsabteilung 58 als Aufsichtsorgan für die Deponie Rautenweg.

Literatur