Hermann Neubacher: Unterschied zwischen den Versionen

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Neubacher Hermann, * 24. Juni 1893 Pinsdorf bei Wels, Oberösterreich, † 2. Juli 1960 (laut Standesamt Penzing [heute Hietzing], Sterbebuch 4922/60) Wien, Wirtschaftsfachmann, Gattin (1920) Karoline Löschnig (* 21. Jänner 1898 Marburg). Studierte an der [[Universität für Bodenkultur|Hochschule für Bodenkultur]] (Forsting.-Dipl. 1919, Dr. der Bodenkultur 1920), trat in die Holzindustrie ein und brachte es bis zum Generaldirektor der [[Gesiba|GESIBA]], die am kommunalen Wohnbau der 20er Jahre wesentlich beteiligt war; er wirkte auch als Berater des [[Österreichischer Werkbund|Österreichischen Werkbunds]] mit. Er stand politisch dem deutschnationalen Lager nahes, war Gründungsmitglied des deutsch-österreichischen Volksbunds, ab 1933 illegales Mitglied der [[NSDAP]] und nach dem [[Juliputsch|nationalsozialistischen Putschversuch]] 1934 ein Jahr in Haft. Er wurde er am 13. März 1938 zum [[Bürgermeister]] der Stadt Wien bestellt und übte diese Funktion bis 14. Dezmber 1940 aus; gleichzeitig wurde er SA-Obergruppenführer. 1940 wurde Neubacher Gesandter in Bukarest und Athen, 1943 Bevollmächtigter beim Militärbefehlshaber Serbiens in Belgrad. Nach erfolgter Aussage im Nürnberger Prozess wurde er an Jugoslawien ausgeliefert, dort 1951 zu 20 Jahren Kerker verurteilt, jedoch aus Gesundheitsgründen bereits 1952 entlassen, worauf er sich eine neue Existenz schuf (ab 1954 Berater und Verwaltungskommissar des Negus für die Hauptstadt Addis Abeba, deren Ausbau er organisierte, ab 1956 Konsulent der Österreichischen Industrie-und Bergbaugesellschaft in Wien).
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Neubacher Hermann, * 24. Juni 1893 Pinsdorf bei Wels, Oberösterreich, † 2. Juli 1960 (laut Standesamt Penzing [heute Hietzing], Sterbebuch 4922/60) Wien, Wirtschaftsfachmann, Gattin (1920) Karoline Löschnig (* 21. Jänner 1898 Marburg). Studierte an der [[Universität für Bodenkultur|Hochschule für Bodenkultur]] (Forsting.-Dipl. 1919, Dr. der Bodenkultur 1920), trat in die Holzindustrie ein und brachte es bis zum Generaldirektor der [[Gesiba|GESIBA]], die am kommunalen Wohnbau der 20er Jahre wesentlich beteiligt war; er wirkte auch als Berater des [[Österreichischer Werkbund|Österreichischen Werkbunds]] mit. Er stand politisch dem deutschnationalen Lager nahe, war Gründungsmitglied des deutsch-österreichischen Volksbunds, ab 1933 illegales Mitglied der [[NSDAP]] und nach dem [[Juliputsch|nationalsozialistischen Putschversuch]] 1934 ein Jahr in Haft. Er wurde am 13. März 1938 zum [[Bürgermeister]] der Stadt Wien bestellt und übte diese Funktion bis 14. Dezmber 1940 aus; gleichzeitig wurde er SA-Obergruppenführer. 1940 wurde Neubacher Gesandter in Bukarest und Athen, 1943 Bevollmächtigter beim Militärbefehlshaber Serbiens in Belgrad. Nach erfolgter Aussage im Nürnberger Prozess wurde er an Jugoslawien ausgeliefert, dort 1951 zu 20 Jahren Kerker verurteilt, jedoch aus Gesundheitsgründen bereits 1952 entlassen, worauf er sich eine neue Existenz schuf (ab 1954 Berater und Verwaltungskommissar des Negus für die Hauptstadt Addis Abeba, deren Ausbau er organisierte, ab 1956 Konsulent der Österreichischen Industrie-und Bergbaugesellschaft in Wien).
  
 
==Quelle==
 
==Quelle==

Version vom 14. September 2016, 12:58 Uhr

Bürgermeister Hermann Neubacher
Daten zur Person
Personenname Neubacher, Hermann
Abweichende Namensform
Titel Dipl.-Ing, Dr.
Geschlecht männlich
PageID 16980
GND
Wikidata
Geburtsdatum 24. Juni 1893
Geburtsort Pinsdorf bei Wels, Oberösterreich
Sterbedatum 2. Dezember 1960
Sterbeort Wien
Beruf Politiker
Parteizugehörigkeit Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.09.2016 durch WIEN1.lanm09eic
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname HermannNeubacher.jpg
Bildunterschrift Bürgermeister Hermann Neubacher

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bürgermeister der Stadt Wien (13.03.1938 bis 14.12.1940)
  • Direktor der Gemeinnützigen Siedlungs- und Bauaktien-Gesellschaft )

Neubacher Hermann, * 24. Juni 1893 Pinsdorf bei Wels, Oberösterreich, † 2. Juli 1960 (laut Standesamt Penzing [heute Hietzing], Sterbebuch 4922/60) Wien, Wirtschaftsfachmann, Gattin (1920) Karoline Löschnig (* 21. Jänner 1898 Marburg). Studierte an der Hochschule für Bodenkultur (Forsting.-Dipl. 1919, Dr. der Bodenkultur 1920), trat in die Holzindustrie ein und brachte es bis zum Generaldirektor der GESIBA, die am kommunalen Wohnbau der 20er Jahre wesentlich beteiligt war; er wirkte auch als Berater des Österreichischen Werkbunds mit. Er stand politisch dem deutschnationalen Lager nahe, war Gründungsmitglied des deutsch-österreichischen Volksbunds, ab 1933 illegales Mitglied der NSDAP und nach dem nationalsozialistischen Putschversuch 1934 ein Jahr in Haft. Er wurde am 13. März 1938 zum Bürgermeister der Stadt Wien bestellt und übte diese Funktion bis 14. Dezmber 1940 aus; gleichzeitig wurde er SA-Obergruppenführer. 1940 wurde Neubacher Gesandter in Bukarest und Athen, 1943 Bevollmächtigter beim Militärbefehlshaber Serbiens in Belgrad. Nach erfolgter Aussage im Nürnberger Prozess wurde er an Jugoslawien ausgeliefert, dort 1951 zu 20 Jahren Kerker verurteilt, jedoch aus Gesundheitsgründen bereits 1952 entlassen, worauf er sich eine neue Existenz schuf (ab 1954 Berater und Verwaltungskommissar des Negus für die Hauptstadt Addis Abeba, deren Ausbau er organisierte, ab 1956 Konsulent der Österreichischen Industrie-und Bergbaugesellschaft in Wien).

Quelle

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: A. Francke 1974
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Handbuch der Stadt Wien. Band 98 (1983/1984). Wien: Verlag für Jugend und Volk 1983, S. II/225
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 443 f., S. 446