Heinrich Lammasch: Unterschied zwischen den Versionen

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Lammasch Heinrich, * 21. Mai 1853 Seitenstetten, Niederösterreich, † 6. Jänner 1920 Salzburg (Friedhof Bad Ischl), Jurist, Staatsmann. Studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1876) und habilitierte sich 1879 für Strafrecht (1882 ao., 1885 o. Prof. für Strafrecht, Rechtsphilosophie und Völkerrecht an der Universität Innsbruck); 1889 wurde er o. Prof. für Völkerrecht an der Universität Wien. Von Lammasch stammte der Entwurf für ein neues Strafgesetzbuch (das allerdings niemals Gesetz wurde). 1899 wurde er völkerrechtlicher Berater bei der Ersten, 1907 bei der Zweiten Haager Friedenskonferenz; ab 1899 war Lammasch Mitglied des Herrenhauses. Im Ersten Weltkrieg versuchte er eine Eroberungspolitik zu verhindern, plädierte für einen Verständigungsfrieden (den er auf der Basis des Völkerbunds zu erlangen hoffte) und wandte sich gegen das deutsche Bündnis. Im Herrenhaus trat er mit beeindruckenden Reden für den Frieden hervor. Karl I. bot ihm zweimal den Posten des Ministerpräsidenten an, doch erst beim dritten Mal, am 25. Oktober 1918, nahm Lammasch an; er riet dem Kaiser zum Amtsverzicht. Am 11. November 1918 wurde die Regierung aufgelöst, Lammasch trat als erster für eine österreichische Neutralität ein; Ende 1918 erarbeitete er einen österreichischen Entwurf für den Völkerbundpakt. Zahlreiche Veröffentlichungen. Präsident des Internationalen Schiedsgerichts in Den Haag. [[Lammaschdenkmal]], [[Lammaschgasse]].
 
Lammasch Heinrich, * 21. Mai 1853 Seitenstetten, Niederösterreich, † 6. Jänner 1920 Salzburg (Friedhof Bad Ischl), Jurist, Staatsmann. Studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1876) und habilitierte sich 1879 für Strafrecht (1882 ao., 1885 o. Prof. für Strafrecht, Rechtsphilosophie und Völkerrecht an der Universität Innsbruck); 1889 wurde er o. Prof. für Völkerrecht an der Universität Wien. Von Lammasch stammte der Entwurf für ein neues Strafgesetzbuch (das allerdings niemals Gesetz wurde). 1899 wurde er völkerrechtlicher Berater bei der Ersten, 1907 bei der Zweiten Haager Friedenskonferenz; ab 1899 war Lammasch Mitglied des Herrenhauses. Im Ersten Weltkrieg versuchte er eine Eroberungspolitik zu verhindern, plädierte für einen Verständigungsfrieden (den er auf der Basis des Völkerbunds zu erlangen hoffte) und wandte sich gegen das deutsche Bündnis. Im Herrenhaus trat er mit beeindruckenden Reden für den Frieden hervor. Karl I. bot ihm zweimal den Posten des Ministerpräsidenten an, doch erst beim dritten Mal, am 25. Oktober 1918, nahm Lammasch an; er riet dem Kaiser zum Amtsverzicht. Am 11. November 1918 wurde die Regierung aufgelöst, Lammasch trat als erster für eine österreichische Neutralität ein; Ende 1918 erarbeitete er einen österreichischen Entwurf für den Völkerbundpakt. Zahlreiche Veröffentlichungen. Präsident des Internationalen Schiedsgerichts in Den Haag. [[Lammaschdenkmal]], [[Lammaschgasse]].

Version vom 3. Juli 2014, 10:41 Uhr

Daten zur Person
Personenname Lammasch, Heinrich
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur., Univ. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 27297
GND
Wikidata
Geburtsdatum 21. Mai 1853
Geburtsort Seitenstetten, Niederösterreich
Sterbedatum 6. Jänner 1920
Sterbeort Salzburg
Beruf Jurist, Staatsmann
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 3.07.2014 durch WIEN1.lanm09heb
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Friedhof Bad Ischl

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1912)

  • Mitglied am Haager Schiedsgericht (1899)
  • Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats (1899 bis 1918)
  • Ministerpräsident des k.k. Österreich (27.10.1918 bis 11.11.1918)

Lammasch Heinrich, * 21. Mai 1853 Seitenstetten, Niederösterreich, † 6. Jänner 1920 Salzburg (Friedhof Bad Ischl), Jurist, Staatsmann. Studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1876) und habilitierte sich 1879 für Strafrecht (1882 ao., 1885 o. Prof. für Strafrecht, Rechtsphilosophie und Völkerrecht an der Universität Innsbruck); 1889 wurde er o. Prof. für Völkerrecht an der Universität Wien. Von Lammasch stammte der Entwurf für ein neues Strafgesetzbuch (das allerdings niemals Gesetz wurde). 1899 wurde er völkerrechtlicher Berater bei der Ersten, 1907 bei der Zweiten Haager Friedenskonferenz; ab 1899 war Lammasch Mitglied des Herrenhauses. Im Ersten Weltkrieg versuchte er eine Eroberungspolitik zu verhindern, plädierte für einen Verständigungsfrieden (den er auf der Basis des Völkerbunds zu erlangen hoffte) und wandte sich gegen das deutsche Bündnis. Im Herrenhaus trat er mit beeindruckenden Reden für den Frieden hervor. Karl I. bot ihm zweimal den Posten des Ministerpräsidenten an, doch erst beim dritten Mal, am 25. Oktober 1918, nahm Lammasch an; er riet dem Kaiser zum Amtsverzicht. Am 11. November 1918 wurde die Regierung aufgelöst, Lammasch trat als erster für eine österreichische Neutralität ein; Ende 1918 erarbeitete er einen österreichischen Entwurf für den Völkerbundpakt. Zahlreiche Veröffentlichungen. Präsident des Internationalen Schiedsgerichts in Den Haag. Lammaschdenkmal, Lammaschgasse.

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: A. Francke 1974
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 1,1923
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Brauneder, Juristen in Österr., 229ff, 329;
  • M. Lammasch, H. Sperl (Hgg.): Heinrich Lammasch, seine Aufzeichnungen, sein Wirken und seine Politik. 1922
  • Heinrich Benedikt: Die Friedensaktion der Meinl-Gruppe 1917/1918. 1963
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 17. 01. 1970
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