Hans von Hammerstein-Equord: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Person | {{Person | ||
|Personenname=Hammerstein-Equord, Hans von | |Personenname=Hammerstein-Equord, Hans von | ||
− | |Titel=Freiherr; Sektionschef; Dr. iur.; | + | |Titel=Freiherr; Sektionschef; Dr. iur.; |
|Geschlecht=männlich | |Geschlecht=männlich | ||
|Geburtsdatum=05.10.1881 | |Geburtsdatum=05.10.1881 | ||
− | |Geburtsort= | + | |Geburtsort=Schloss Sitzenthal bei Melk |
|Sterbedatum=09.08.1947 | |Sterbedatum=09.08.1947 | ||
|Sterbeort=Gut Pernlehen bei Micheldorf | |Sterbeort=Gut Pernlehen bei Micheldorf | ||
|Beruf=Dichter; Politiker; Beamter; Jurist | |Beruf=Dichter; Politiker; Beamter; Jurist | ||
− | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage; | + | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage; |
|von Objekt=Person | |von Objekt=Person | ||
}} | }} | ||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
|Funktion bis=20.04.1938 | |Funktion bis=20.04.1938 | ||
}} | }} | ||
− | Hans Freiherr von Hammerstein-Equord, * 5. Oktober 1881 | + | Hans Freiherr von Hammerstein-Equord, * 5. Oktober 1881 Schloss Sitzenthal bei Melk, Niederösterreich, † 9. August 1947 Gut Pernlehen bei Micheldorf, Oberösterreich, Dichter, Politiker. Besuchte das Jesuitengymnasium in Böhmen und das Gymnasium in Brixen, studierte dann Jus an den Universitäten Marburg, Innsbruck und Wien und war danach bis zum Ersten Weltkrieg als Verwaltungsbeamter in der oberösterreichischen Statthalterei tätig. |
+ | |||
+ | 1923 wurde er Bezirkshauptmann von Braunau, vom 1. Jänner bis zum 1. Juli 1934 war er Sicherheitsdirektor von Oberösterreich, anschließend bis 17. Oktober 1935 Staatssekretär für Sicherheitswesen und danach Sektionschef im Bundeskanzleramt beziehungsweise im Bundesministerium für Justiz und ab 4. Dezember 1936 Bundeskommissär für Kulturpropaganda im Bundeskanzleramt. Am 20. April 1938 trat er in den Ruhestand. Als Romancier und Schriftsteller veröffentlichte er „Die blauen Blumen" (1911), „Roland und Rotraud" (1913), „Ritter, Tod und Teufel" (1921), „Die Asen" (1928), „Die schöne Akeley" (1933), „Österreichs kulturelles Antlitz" (1935) und „Wiedergeburt der Menschlichkeit" (1937). Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und befand sich bis zum Kriegsende im Konzentrationslager Mauthausen. | ||
Zeile 25: | Zeile 27: | ||
*Harry Slapnicka: Die politische Führungsschicht 1918-1938, Linz: Oberösterreichischer Landesverlag 1976, S. 114 f. | *Harry Slapnicka: Die politische Führungsschicht 1918-1938, Linz: Oberösterreichischer Landesverlag 1976, S. 114 f. | ||
*Heinrich Drimmel: Vom Justizpalastbrand zum Februaraufstand. Wien: Amalthea 1992, S. 349 | *Heinrich Drimmel: Vom Justizpalastbrand zum Februaraufstand. Wien: Amalthea 1992, S. 349 | ||
− | *Rathaus-Korrespondenz | + | *Rathaus-Korrespondenz, 07.08.1957 |
Version vom 25. Juli 2014, 10:02 Uhr
- Bundeskommissär für Kulturpropaganda im Bundeskanzleramt (04.12.1936 bis 20.04.1938)
Hans Freiherr von Hammerstein-Equord, * 5. Oktober 1881 Schloss Sitzenthal bei Melk, Niederösterreich, † 9. August 1947 Gut Pernlehen bei Micheldorf, Oberösterreich, Dichter, Politiker. Besuchte das Jesuitengymnasium in Böhmen und das Gymnasium in Brixen, studierte dann Jus an den Universitäten Marburg, Innsbruck und Wien und war danach bis zum Ersten Weltkrieg als Verwaltungsbeamter in der oberösterreichischen Statthalterei tätig.
1923 wurde er Bezirkshauptmann von Braunau, vom 1. Jänner bis zum 1. Juli 1934 war er Sicherheitsdirektor von Oberösterreich, anschließend bis 17. Oktober 1935 Staatssekretär für Sicherheitswesen und danach Sektionschef im Bundeskanzleramt beziehungsweise im Bundesministerium für Justiz und ab 4. Dezember 1936 Bundeskommissär für Kulturpropaganda im Bundeskanzleramt. Am 20. April 1938 trat er in den Ruhestand. Als Romancier und Schriftsteller veröffentlichte er „Die blauen Blumen" (1911), „Roland und Rotraud" (1913), „Ritter, Tod und Teufel" (1921), „Die Asen" (1928), „Die schöne Akeley" (1933), „Österreichs kulturelles Antlitz" (1935) und „Wiedergeburt der Menschlichkeit" (1937). Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und befand sich bis zum Kriegsende im Konzentrationslager Mauthausen.
Literatur
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
- Protokolle des Ministerrats der Ersten Republik, Abteilung 9, Band 1, S. 549
- Harry Slapnicka: Die politische Führungsschicht 1918-1938, Linz: Oberösterreichischer Landesverlag 1976, S. 114 f.
- Heinrich Drimmel: Vom Justizpalastbrand zum Februaraufstand. Wien: Amalthea 1992, S. 349
- Rathaus-Korrespondenz, 07.08.1957