Hans Carl Artmann: Unterschied zwischen den Versionen
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Artmann H(ans) C(arl), * 12. Juni 1921 Wien 14 (Breitensee), † 4. Dezember 2000 Wien (11, Krematorium, Urnenhain 1-1-2-3; Widmung ehrenhalber auf Bestandsdauer), Schriftsteller, Übersetzer. | Artmann H(ans) C(arl), * 12. Juni 1921 Wien 14 (Breitensee), † 4. Dezember 2000 Wien (11, Krematorium, Urnenhain 1-1-2-3; Widmung ehrenhalber auf Bestandsdauer), Schriftsteller, Übersetzer. | ||
− | Gehörte 1952-1958 (freiwilliges Ausscheiden) der "Wiener Gruppe" an, die unter seinem Einfluss entstanden war. Ab 1953 entwickelte er eine rege Reisetätigkeit. Ab 1958, als er den Gedichtband "med ana schwoazzn dintn" veröffentlichte, galt er als innovativer Dialektdichter. Er "verband in seinen Werken Trivialmythen, Schwank | + | Gehörte 1952-1958 (freiwilliges Ausscheiden) der "Wiener Gruppe" an, die unter seinem Einfluss entstanden war. Ab 1953 entwickelte er eine rege Reisetätigkeit. Ab 1958, als er den Gedichtband "med ana schwoazzn dintn" veröffentlichte, galt er als innovativer Dialektdichter. Er "verband in seinen Werken Trivialmythen, Schwank und Posse mit Erzählformen (Montage, Reisebericht, Aufzählung)" ''(Bruckmüller)''. |
− | 1973-1978 war er der erste Präsident der Grazer Autorenversammlung. Seine zahlreichen Werke (darunter „hosn rosn baa", 1959; "Dracula, Dracula", 1966; "How much schatzi?", 1971; "Gedichte über die Liebe und die Lasterhaftigkeit", 1975; "Gedichte | + | 1973-1978 war er der erste Präsident der Grazer Autorenversammlung. Seine zahlreichen Werke (darunter „hosn rosn baa", 1959; "Dracula, Dracula", 1966; "How much schatzi?", 1971; "Gedichte über die Liebe und die Lasterhaftigkeit", 1975; "Gedichte von der Wollust des Dichtens in Worte gefaßt", 1989; „Wiener Vorstadtballade", 1991) und (von K. Reichert herausgegebene) Sammelausgaben ("Grammatik der Rosen. Gesammelte Prosa", drei Bände, 1979; Das poetische Werk, zehn Bände, 1994; Gesammelte Prosa, vier Bände, 1997) brachten ihm zwar internationale Anerkennung, sicherten ihm jedoch keine ausreichende Versorgung im Alter, sodass er auf die Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen war. |
Großer Österreichischer Staatspreis (1974), Preis der Stadt Wien für Literatur (1977), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1991), Dr. h. c. Universität Salzburg (1991), Ehrenring der Stadt Wien (1996), Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels (1997), Georg-Büchner-Preis (1997). | Großer Österreichischer Staatspreis (1974), Preis der Stadt Wien für Literatur (1977), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1991), Dr. h. c. Universität Salzburg (1991), Ehrenring der Stadt Wien (1996), Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels (1997), Georg-Büchner-Preis (1997). | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
− | * Ernst Bruckmüller [Hg.]: | + | * Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001 |
− | * | + | * Gerald Bisinger [Hg.]: Über H. C. Artmann. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1972 |
− | * | + | * Michael Bauer: Verzeichnis der Schriften H. C. Artmanns von 1950 bis 1996. Wien [u.a.]: Böhlau-Verlag 1997 |
− | * | + | * Helmut Schneider: Aufgelesen. Zum trivialen Prinzip von H. C. Artmanns Prosa. Diss. Univ. Wien. Wien 1986 |
Version vom 23. Dezember 2013, 11:40 Uhr
Artmann H(ans) C(arl), * 12. Juni 1921 Wien 14 (Breitensee), † 4. Dezember 2000 Wien (11, Krematorium, Urnenhain 1-1-2-3; Widmung ehrenhalber auf Bestandsdauer), Schriftsteller, Übersetzer.
Gehörte 1952-1958 (freiwilliges Ausscheiden) der "Wiener Gruppe" an, die unter seinem Einfluss entstanden war. Ab 1953 entwickelte er eine rege Reisetätigkeit. Ab 1958, als er den Gedichtband "med ana schwoazzn dintn" veröffentlichte, galt er als innovativer Dialektdichter. Er "verband in seinen Werken Trivialmythen, Schwank und Posse mit Erzählformen (Montage, Reisebericht, Aufzählung)" (Bruckmüller).
1973-1978 war er der erste Präsident der Grazer Autorenversammlung. Seine zahlreichen Werke (darunter „hosn rosn baa", 1959; "Dracula, Dracula", 1966; "How much schatzi?", 1971; "Gedichte über die Liebe und die Lasterhaftigkeit", 1975; "Gedichte von der Wollust des Dichtens in Worte gefaßt", 1989; „Wiener Vorstadtballade", 1991) und (von K. Reichert herausgegebene) Sammelausgaben ("Grammatik der Rosen. Gesammelte Prosa", drei Bände, 1979; Das poetische Werk, zehn Bände, 1994; Gesammelte Prosa, vier Bände, 1997) brachten ihm zwar internationale Anerkennung, sicherten ihm jedoch keine ausreichende Versorgung im Alter, sodass er auf die Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen war.
Großer Österreichischer Staatspreis (1974), Preis der Stadt Wien für Literatur (1977), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1991), Dr. h. c. Universität Salzburg (1991), Ehrenring der Stadt Wien (1996), Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels (1997), Georg-Büchner-Preis (1997).
Literatur
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
- Gerald Bisinger [Hg.]: Über H. C. Artmann. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1972
- Michael Bauer: Verzeichnis der Schriften H. C. Artmanns von 1950 bis 1996. Wien [u.a.]: Böhlau-Verlag 1997
- Helmut Schneider: Aufgelesen. Zum trivialen Prinzip von H. C. Artmanns Prosa. Diss. Univ. Wien. Wien 1986