Grete Wiesenthal: Unterschied zwischen den Versionen

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Wiesenthal Grete, * 9. Dezember 1885 Wien, † 22. Juni 1970 Wien (Zentralfriedhof, Grab 55A, Nummer 13 [Grabwidmung ehrenhalber]), Tänzerin, Choreographin, erster Gatte (1910; Scheidung) Erwin Lang, Maler, zweite Gattin (1923; Scheidung) Nils Silverskjöld, Arzt.  
  
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* Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963  
 
* Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963  
* Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 19
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* eue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 19,1977
 
* Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951  
 
* Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951  
 
* Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995   
 
* Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995   

Version vom 15. Januar 2014, 10:59 Uhr

Daten zur Person
Personenname Wiesenthal, Grete
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 11087
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. Dezember 1885
Geburtsort Wien
Sterbedatum 22. Juni 1970
Sterbeort Wien
Beruf Tänzerin, Choreographin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2014 durch WIEN1.lanm09mai
Begräbnisdatum 26. Juni 1970
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Grab 55A, Nummer 13
  • 3., Modenapark 6
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • 1. Gatte Erwin LangDie Verwendung von „1. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gatte Nils SilverskjöldDie Verwendung von „2. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Wiesenthal Grete, * 9. Dezember 1885 Wien, † 22. Juni 1970 Wien (Zentralfriedhof, Grab 55A, Nummer 13 [Grabwidmung ehrenhalber]), Tänzerin, Choreographin, erster Gatte (1910; Scheidung) Erwin Lang, Maler, zweite Gattin (1923; Scheidung) Nils Silverskjöld, Arzt.

Trat 1895 in die Ballettschule der Hofoper ein und wurde hier konsequent für das klassische Ballett geschult. 1902, als sie bereits eine wichtige Ensemblestütze war, wurde ihr Talent von Gustav Mahler entdeckt. Trotz ihrer Erfolge verließ sie wegen einer Auseinandersetzung mit dem Ballettmeister die Hofoper und machte sich mit ihren Schwestern Elsa und Bertha selbständig (äußerst erfolgreiches Debüt mit unkonventionellen Tanzen, die frei von Schablonen und Regeln waren, im Kabarett "Fledermaus" am 14. Jänner 1908 vor einem prominenten Publikum, unter dem sich Altenberg, Hofmannsthal, Klimt und Kolo Moser befanden).

Nachdem die Schwestern einige Wochen vor ausverkauftem Haus aufgetreten waren, folgten sie einer Einladung von Max Reinhardt nach Berlin; Gastspielreisen nach Rußland, Ungarn und Prag schlossen sich an. Nach einer durch die Geburt eines Kindes erzwungenen Unterbrechung trat Wiesenthal als Solistin auf; auch die Solokarriere verlief erfolgreich. Hofmannthal schrieb für sie "Amor und Psyche" und "Das fremde Mädchen", für Reinhardt arbeitete sie als Choreographin, und 1913 begann sie eine neue Karriere beim Stummfilm.

1917 gründete Wiesenthal auf der Hohen Warte eine Tanzschule, begann aber auch gelegentlich mit Partnern (Toni Birkmeyer, Willy Fränzl) aufzutreten. 1920 debütierte sie als Schauspielerin (Phantasie in Raimunds "Die gefesselte Phantasie"), 1921/1922 unternahm sie eine Europa-Tournee (auf der sie ihren zweiten Gatten kennenlernte, mit dem sie zurückgezogen in Stockholm lebte).

1926 kehrte Wiesenthal nach Wien zurück und eröffnete hier mit Birkmeyer wieder ihre Tanzschule; sie übernahm Arbeiten für Reinhardt (1928 Choreographie der "Fledermaus"). Zu einem Triumph gestaltete sich die Einladung der Staatsoper, "Der Taugenichts in Wien" zu inszenieren (1929). Ab 1934 hatte Wiesenthal einen Lehrauftrag an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. 1938 zog sie sich von der Bühne, aber auch privat, völlig zurück; ihre Wohnung (3, Modenapark 6) wurde zum Refugium für Verfolgte und Regimegegner.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie nochmals aktiv und arbeitete bis 1951 als Professorin in an der Akademie für Musik und darstellende Kunst sowie bis 1959 als Choreographin bei den Salzburger Festspielen.

Autobiographie "Iffi, Roman einer Tänzerin" (1951).

Wiesenthalgasse.


Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • eue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 19,1977
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Otto Schneider: Der Gesellschafts-, Volks- und Kunsttanz von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1985
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963
  • Oskar Maurus Fontana: Die Wiesenthal tanzt. In: Paul Zsolnay [Hg.]: Wiener Cocktail. 1960, S. 446 f.
  • Alfred Kerr: Die Schwestern Wiesenthal. In: Paul Zsolnay [Hg.]: Wiener Cocktail. 1960, S.444f.
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 179
  • Bll. Landstr. 7/1990, S. 20 f.
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  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 93: Die neue Körpersprache: Grethe Wiesenthal und ihr Tanz. Wien 1959-2003
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 151, 212
  • Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, S. 178 ff.
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 158
  • Wochenpresse, 05.11.1985, S. 50 f.
  • Wien aktuell 4 (1985), S. 26 f.
  • Die Bühne, Mai 1985, 10 f.
  • Wiener Zeitung, 25.06.1970